Eintracht Frankfurt vor dem „Big Point“


Es gab Zeiten, da sprach die gesamte Fußballrepublik von einem erbitterten Fünfkampf in der Zweiten Bundesliga bis zum letzten Spieltag. Diese Aussage wurde in den letzten Wochen eindrucksvoll überholt, denn nun geht es nur noch darum, wer die Zweitligameisterschaft holt.

In der Verlosung um die allseits begehrte Trophäe ist neben der Spielvereinigung Greuther Fürth auch der Bundesligaabsteiger aus Frankfurt, der nach seinem eigenen Anspruch ein Dauerabonnement in der Erstklassigkeit haben müsste. Die Konkurrenten aus Düsseldorf und vor allem aus Paderborn und St. Pauli schwächeln bedenklich. Die Eintracht kann mit einem Auswärtserfolg bei Union Berlin bereits einen sieben Punkte Vorsprung auf einen Nichtaufstiegsplatz herausschießen. Dies ist Ambition genug, denn der Aufstieg ist eine absolute Pflichtaufgabe beim ambitionierten Traditionsverein aus Hessen. Die letzten Spiele hingegen wurden vom Veh-Team regelrecht dominiert. Dort wurde nur allzu deutlich, dass spielerisch und personell der SGE kein anderes Team das Wasser reichen kann. Vom Gesamtpaket hat die Frankfurter Eintracht das Beste zu bieten, was die Zweite Bundesliga so hergibt. Kein Wunder, dass sich die euphorisierten Fans schon jetzt berechtigte Hoffnungen auf die Bundesliga machen dürfen.

Immerhin gehörte man jahrelang zu den gesetzten, etablierten Teams in der ersten Liga. An einen möglichen Abstieg wurde in den letzten Jahren nie so richtig ein Gedanke verschwendet. Auch das 3:0 am letzten Spieltag gegen chancenlose Dresdner war einmal mehr Beleg für die hohe Qualität im Eintracht-Kader. Nun ist Veh als Mahner gefragt, der bei seinem Team verbal die Anspannung steigern muss: „Wenn wir dort gewinnen, ist das nicht ein Schritt, sondern es sind zwei“, unterstreicht der Stuttgarter Meistertrainer am Sonntag noch einmal.

Die Aufstellung wird im Vergleich zum überragenden Dresden-Spiel unverändert bleiben. Leider wir
d die „Diva vom Main“ dieses Gastspiel ohne eigene Fans bestreiten, da das DFB-Sportgericht die Eintracht Anhänger zu einer „Auswärtssperre“ verurteilt hat. Als Grund hierfür dienen die Vorfälle bei den Gastspielen in Düsseldorf und Paderborn, als massiv Pyrotechnik verwendet wurde.

Einer der besten Frankfurter Akteure Benjamin Köhler glaubt dennoch an seine Fans. „Die kommen sowieso“, weiß er aus guter Quelle zu berichten. Bester Beweis war das jüngste Heimspiel der Eintracht gegen Dresden, als trotz Sperre rund 500 Dynamo-Fans im Stadion waren. So ist es ein offenes Geheimnis, dass sich viele Frankfurter auf Umwegen Karten für die Partie an der Alten Försterei besorgt haben.

Auch am Auflaufen von Leistungsträger Köhler gibt es keinerlei Zweifel, nachdem der kreative Mittelfeldspieler am Freitag wegen einer Migräne beim Training aussetzen musste. Der „treue Benjamin“ beruhigt die Anhängerschaft: „Am nächsten Morgen ist es im Normalfall vorbei, das war auch diesmal der Fall.“

Seine unglaubliche Torquote von acht Saisontreffern kann er sich auch nicht erklären. Köhler spielt die erfolgreichste Zeit seiner Karriere. Richtig erklären kann er dies nicht: „Wahrscheinlich habe ich einfach einen Lauf“, spekuliert er und fügt hinzu: „Als ich 2004 zur Eintracht kam, wurde ich als Stürmer bezeichnet. Vielleicht ist ein bisschen was hängen geblieben.“ Damals stieg die Eintracht in die Bundesliga auf. Eine Geschichte, die der vielseitig einsetzbare Mittelfeldspieler gerne wiederholen möchte. Ein Sieg bei Union Berlin würde diese Geschichte deutlich realistischer werden lassen.


Informationen
Quelle: kicker.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Eintracht Frankfurt; Veh; Köhler
Datum: 26.03.2012 19:29 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-eintracht-frankfurt-vor-dem-„big-point“-858.html
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