Ex-Union-Sportdirektor Beeck findet klare Worte zu Norbert Düwel


Ex-Union-Sportdirektor Beeck findet klare Worte zu Norbert Düwel
Vor exakt dreieinhalb Jahren hat der 1. FC Union Berlin ein Freundschaftsspiel gegen RB Leipzig kurzfristig abgesagt. Union-Präsident Dirk Zingler hat diese Absage wie folgt begründen können: „Nicht alles, was aus sportlicher Sicht sinnvoll erscheint, passt zu Union.“ Viele Beobachter aus dem Umfeld von „Eisern Union“ sind der Ansicht, dass diese vom Vereins-Boss torpedierte für den Ex-Profi zugleich als Anfang vom Ende deklariert werden konnte.

Beeck verurteilt RB Leipzig-Testspielabsage

Der 42-Jährige hat die damalige Situation nun schildern können: „Wir haben alle gemeinsam entscheiden, dass wir spielen wollen, weil der Sport im Vordergrund steht. Nach Bekanntgabe gab’s einen Shitstorm im Internet. Mir wurde gesagt: ‚Christian, das musst du auf deine Kappe nehmen.‘ Das tat ich auch. Am Ende ging es nur darum, die öffentliche Wahrnehmung zu retten. Sauber war die Sache nicht!“ Klar macht er nun deutlich, dass er nicht für eine Absage dieser Partie gewesen ist, wie er auch begründen kann. Auf die Frage, ob diese Absage richtig gewesen ist, kann er antworten: „Nein! Weil man nicht wegrennen darf, sich dem Wettbewerb stellen muss. Egal, wie man dazu steht: Bei RB ist ein tolles Fußball-System, wenn ich Geld hätte, würde ich es genau so tun.“

Weiterhin mit Union verbunden

Beeck schwelgt in alten Erinnerungen des DDR-Fußballs, wenn er sich an diese Partie gegen die „Bullen“ aus Leipzig erinnert: „Das ist wie Union gegen den BFC früher – Klassenkampf pur! Den BFC haben alle gehasst, die waren dadurch automatisch motiviert, das ist jetzt bei RB genau so. Die rennen um ihr Leben. Die Klubs haben RB einen prima Gefallen getan, mir ihren emotionalisierten Aussagen.“ Zugleich hat er auch auf humoristische Art und Weise erklären können, dass er auch weiterhin in der „Alten Försterei“ in Berlin zu Gast ist: „Abseitsfalle, Waldseite, dann wieder Abseitsfalle, Taxi – ich war, bin und werde immer Unioner sein.“

„Mir fehlt der kritische Austausch“

Aktuell steht der 1. FC Union Berlin auf einem direkten Abstiegsplatz. Der ehemalige Union-Spieler macht sich Sorgen um die Entwicklung der „Eisernen“: „Ja, ich habe große Sorge, dass Union absteigt. Die Atmosphäre, das Drumherum, die Qualität der Mannschaft – ich weiß nicht. Mir fehlt der kritische Austausch, mir fehlen Spieler, die die Kohlen aus dem Feuer holen. Spieler, die wie die Faust aufs Auge passen. Mir als Fan fällt es schwer eine Beziehung zu einem Spieler aufzubauen.“

„In der 2. Liga kannst du dir keine Experimente leisten“

Sehr kritisch wird von einigen eingefleischten Union-Fans auch das Wirken vom neuen Trainer Norbert Düwel gesehen, der Publikumsliebling und den l
angjährigen Leistungsträger Torsten Mattuschka aussortiert hat, woraufhin dieser zu seinem Heimatverein FC Energie Cottbus nach neun Jahren Union zurückkehren musste. Beeck stellt Düwel kein gutes Zeugnis aus: „Ich kenne ihn nicht. Einer sagte mir: Der ist arbeitslos und Frauentrainer, der andere, dass er Fitnesscoach in Hannover war, Scout, und all diese Sachen die gemacht werden, wenn man keinen Job hat. Das Ergebnis ist bisher sehr bescheiden. Bitter ist für ihn, mit so wenig Erfahrung, so einen Verein zu übernehmen.“ Klare Worte findet er auch auf die Frage, ob er Düwel als Sportdirektor verpflichtet hätte: „Mit der Trainerkarriere auf keinen Fall. In der 2. Liga kannst du dir keine Experimente leisten.“

„Als Fan wäre Mattuschka sicher bei Union geblieben“

Über den Fall von Mattuschka hat der ehemalige Bundesliga-Spieler auch eine ganz persönliche Meinung: „Wie es gelaufen ist – kläglich. Ein Trainer muss da gelassener und abgeklärter wirken, da kann man nicht noch im Fantreffen nachtreten. Peinlich.“ Mattuschka will Beeck beileibe keine Ungeduld vorwerfen, wie er auch begründen kann: „Nein. Kurz vor 34 liegt ein Dreijahresvertrag vor Dir, da gibt es keine andere Entscheidung. Bei Union wäre im Sommer Schluss gewesen. Als Familienvater musste er sich für Cottbus entscheiden, als Fan wäre er sicher bei Union geblieben.“ Zudem weiß der im Profifußball erfahrene Mattuschka jedoch auch, dass der sportliche Erfolg die Position vom vielfach kritisierten Düwel auch schnell wieder ändern kann: „Stärken können dich nur positive Ergebnisse. Wenn Düwel drei mal gewinnt, kräht keiner mehr nach Mattuschka.“

Vielfach beschäftigter Beeck

2013 endete für Christian Beeck auch die Tätigkeit als sportlicher Leiter beim damaligen Zweitligisten FC Energie Cottbus mit einem vorzeitigem Ausscheiden. Nun konnte er der „Bild-Zeitung“ verraten, was er seitdem gemacht hat: „Ich bin Gesellschafter der Firma EW Energy World. Wir produzieren und vertreiben Blockheizkraftwerke. Wir planen im nächsten Jahr auf einen Umsatz im zweistelligen Millionenbereich. In der Deutsche Vermögensberatung arbeite ich vorwiegend an Absicherungskonzeptionen für Firmen und Privatkunden. Und einen Kindergarten haben wir auch noch.“


Informationen
Quelle: bild.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Union Berlin, Christian Beeck, RB Leipzig, Norbert Düwel, Torsten Mattuschka
Datum: 20.09.2014 13:37 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-ex-union-sportdirektor-beeck-findet-klare-worte-zu-norbert-duewel-15627.html
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