FC-Keeper Horn: „Kein Außenverteidiger in der 2. Liga kann Clemens stoppen“

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Identifikation wird bei Thomas Kessler groß geschrieben. Schon seit 2000 kickt er mit zweijähriger Unterbrechung bei St. Pauli und Eintracht Frankfurt beim 1. FC Köln und fühlt sich in seiner Heimatstadt pudelwohl. Als Stellvertreter von Timo Horn steht er als Torwart parat und erledigt seinen Dienst zuverlässig, ohne für die Galerie zu spielen. Auch wegen seiner offenen Art ist er in Köln zum Publikumsliebling mutiert. Nun gibt der 27-Jährige das Lob an die treuen Fans zurück.

So erklärt er anlässlich einer Gesprächsrunde über die Bedeutung der Fans: „Die Fans haben uns einen Vorschuss gegeben und wir zahlen das gerade zurück. Das kann entscheidend sein.“ Besonders die Treue auch in schlechten Zeiten hat ihn tief beeindruckt. Der schwache Saisonstart hätte bei vielen anderen Vereinen Aschermittwochsstimmung hervorgerufen. Nicht so beim FC, wo 200 bis 300 Anhänger ans Geißbockheim pilgerten, um beim Training den Kölner-Kickern Mut zu machen. Diese Entwicklung hat Kessler wohlwollend registriert: „Das kannte man so aus der Vergangenheit nicht.“
Ähnlich überrascht zeigt er sich auch über die sportliche Entwicklung seines Mitspielers Christian Clemens: „Es gibt wenige Spieler in Deutschland mit so einer Power wenn sie am Ball sind.“ Und er gerät weiter ins Schwärmen: „Er traut sich zu wenig zu, als er kann. Er hat eine extreme Schnelligkeit. In der zweiten Liga gibt es keinen Außenverteidiger, der ihn stoppen kann.“
Die Tatsache, dass der Abstand auf Relegationsplatz drei auf nur noch einen Zähler zusammengeschmolzen ist, befriedigt auch Offensivmann Thomas Bröker sehr, wie er dem „Express“ verraten hat, denn: „Jetzt können wir es erstmals aus eigener Kraft schaffen. Das gibt uns einen zusätzlichen Schub.“ Zuviel Euphorie tut jedoch bekanntlich selten gut, denn am kommenden Montag wartet mit Dynamo Dresden ein eminent starker Gegner. Es gibt ein Auswärtsspiel in Sachsens Metropole, wo rund 3000 Kölner-Fans mitkommen werden. Eine beachtliche Zahl für ein Montagabendspiel. Auch wenn Dynamo zuletzt das Derby gegen Aue verloren hat, so zeigt sich der Ex-Dresdener Bröker sichtlich beeindruckt vom Kontrahenten: „Sie haben Hertha geschlagen. Das sagt eigentlich schon alles.“
Besonders die Atmosphäre in diesem Hexenkessel vor rund 30.000 leidenschaftlichen Anhängern wird ähnlich heißblütig wie beim FC sein: „Das wird für mich eine ganz emotionale Rückkehr, denn ich hatte dort drei wirklich gute Jahre“, so berichtet der aufstiegserfahrene Kämpfer: „Ich habe ja schon damals mit Peter Pacult dort gearbeitet, der wird die Mannschaft gut einstellen und richtig heiß machen.“ Und der gebürtige Emsländer hat den Motivationsgrund bei Dresden schon erkannt, wenn er klarstellt: „Dresden steht auf dem Relegationsplatz, will diese Spiele um alles oder nichts vermeiden. Wir wollen mit aller Macht in die Relegation nach oben – für beide Mannschaften geht es um alles, das wird ein heißer Fight vor ausverkauftem Haus.“
Köln ist bekanntlich seit Anfang November ungeschlagen. Damals wurde hochverdient beim VfR Aalen verloren. Diese beeindruckende Serie soll auch zukünftig erhalten bleiben, denn der Relegationsspiel ist für Bröker das erklärte Ziel. Er gibt ganz unumwunden zu, dass er nach dem letztem Jahr mit Düsseldorf auch mit Köln diese „ganz besondere Atmosphäre schnuppern“ möchte. Möglichst schnell möchte er auch seinen Beitrag in Form von Toren dazu beisteuern, wie er dem „Express“ nun verraten hat: „Für mich ging die Saison gut los, dann hatte ich einige Probleme. Aber wenn ich mir meine Tore für die entscheidende Saisonphase aufgehoben habe, dann soll es mir recht sein. Dass ich das kann, habe ich bewiesen...“