Es ist erst gut zwei Wochen her, als Stürmer Fabian Klos seinem Verein Arminia Bielefeld Treue versprochen hat. So hat er im Wortlaut erklärt, dass er kein Spieler ist, der „einfach so abhaut.“ Nun flirtet offen Zweitligisten FC St. Pauli mit dem Goalgetter, der sich nun ein wenig in der Zwickmühle befindet. Zunächst einmal gilt es für die Kiezkicker vor allem auch darum, dass im DFB-Pokal Erfolge erzielt werden können.
Optik Rathenow soll nicht zur Stolperfalle werden
Es wird nicht gelogen, wenn deutlich zum Ausdruck gebracht wird, dass Optik Rathenow als Gegner in der Hauptrunde des DFB-Pokal ganz gewiss keine schlaflosen Nächte beim FC St. Pauli hervorgerufen hat. Beim zukünftigen Oberligisten aus Brandenburg sind die Paulianer klarer Favorit. Trotz dieser vermeintlich leichten Aufgabe beim Regionalliga-Absteiger sollte Vorsicht definitiv geboten sein. So sind die Hamburger-Stadtteilkicker seit 2006 schon fünfmal in der ersten Runde ausgeschieden. In der zweiten Runde sind sie auch schon dreimal rausgeflogen. In der Spielzeit 2005/06 konnte man nach Siegen über Bremen, Burghausen und Bochum ins Halbfinale als Regionalligist einziehen, wo allerdings gegen den FC Bayern München das Ausscheiden kam. St. Pauli-Sportchef-Rachid Azzouzi will unter keinen Umständen eine neuerliche Überraschung erleben, wie er dem „Hamburger Abendblatt“ verraten konnte: „Unser Anspruch muss es sein, die nächste Runde zu erreichen.“ Zudem geht es auch noch um eine hübsche Summe, denn 800.000 Euro sind für einen Zweitligisten sicherlich nicht gerade wenig.
Etaterhöhung liegt in Hand der St. Pauli-Spieler
Durch die beachtlichen Zuschauerzahlen und treue und verlässliche Sponsoren sind neue Einnahmen erschlossen worden. Dadurch hat das Präsidium eine Erhöhung für den Spieleretat zugelassen. So wird es zukünftig zehn Prozent mehr für das Gehaltsvolumen der Spieler geben. Um dies jedoch auch tatsächlich in die Realität umzusetzen, muss der FC St. Pauli zumindest in die zweite Runde des
DFB-Pokals einziehen. Der Verein würde dadurch weitere Prämien in Höhe von 250.000 Euro erhalten.
Sturmkandidaten zieht es zu anderen Zweitligisten
Dieses Geld könnte Azzouzi ganz gewiss sehr gut benötigen, denn man befindet sich aktuell auf der Suche nach einem erfahrenen und zugleich torgefährlichen Stürmer. Qualität kostet bekanntlich seinen Preis. Bisher hat man zwei Abfuhren entgegennehmen müssen. So hat sich der Cottbuser Marco Stiepermann für einen Wechsel zur Spielvereinigung Greuther Fürth entschieden. Erzgebirge Aues-Goalgetter, der in der abgelaufenen Spielzeit starke 15 Saisontore hat erzielen können, ist für eine Ablösesumme in Höhe von 1, 5 Millionen Euro zum aufstiegswilligen Bundesliga-Absteiger 1. FC Nürnberg gewechselt, während nun Fabian Klos immer mehr in den Paulianer-Fokus rücken wird. Auch wenn der 26-Jährige wie bereits eingangs erwähnt sich nicht unbedingt aus Bielefeld wegstehlen möchte, so ist eine Rückkehr in die 3. Liga nicht unbedingt sein ausdrücklicher Wille. Bis zum 30. Juni 2016 hat der Torschütze beim Bielefelder-Relegationshinspiel beim SV Darmstadt 98 noch einen Vertrag bei den Ostwestfalen. Azzouzi macht schnell deutlich: „Ablösesummen von 750.000 Euro oder einer Million können wir nicht zahlen aber wir sind auch nicht das Armenhaus der Liga. Wir haben mit dieser Stadt, dem Stadion und dem Team einiges zu bieten." Neun Saisontreffer hat Klos für den Absteiger Arminia Bielefeld erzielen können. Ein Wechsel zum FC St. Pauli wäre durchaus auch in seinem Interesse, wenn sich die Vereine denn einigen können.