Frankfurter Aufstiegsmission


Vielleicht waren die Spieler von Eintracht Frankfurt doch mit ihren Gedanken ein wenig zu sehr beim nahenden Aufstieg als sich konkrete Gedanken um den Gegner MSV Duisburg zu machen. Die logische Konsequenz einer äußerst schwachen Frankfurter Darbietung war eine hochverdiente 0:2 Niederlage. Nun gilt es gegen den FC Ingolstadt aktiv Wiedergutmachung zu betreiben.

So vertraut Trainer Armin Veh auf die Stärken seiner Mannschaft und möchte die nächsten beiden Heimspiele gegen die abstiegsgefährdeten Teams aus Ingolstadt und Aue gewinnen, um den Bundesliga-Aufstieg ein Stück weit realistischer zu gestalten. Trotzdem wollten sich die Frankfurter durch die unnötige 0:2 Auswärtsniederlage am Niederrhein das Osterfest nicht vermiesen lassen. Die leichtfertig verpasste Möglichkeit an die Tabellenspitze zurückzukehren wurde nur kurz betrauert. Vielmehr wurde die Niederlage sachlich analysiert. Die Akteure des Bundesliga-Absteigers wissen, dass der Aufstieg noch längst nicht in „trockenen Tüchern“ ist.
Ein möglicher Grund, warum wieder die notwendige Souveränität beim hessischen Traditionsverein Einzug gehalten hat, war die Tatsache, dass die Aufstiegsverfolger aus St. Pauli, Düsseldorf und Paderborn kollektiv Punkte liegen gelassen haben. So fiel die Nachbetrachtung aus Eintracht-Sicht sehr souverän und nachgiebig aus: „Es ist absolut nichts passiert,“ meinte etwa Sebastian Rode beim Blick auf die Tabelle stellvertretend für alle. Richtig viel Zeit zum Nachdenken bleibt ohnehin nicht, denn am morgigen Mittwoch wird im Heimspiel gegen den FC Ingolstadt 04 der nächste Anlauf genommen, um Greuther Fürth von der Pole Position zu stoßen.
Positiv bleibt hingegen festzuhalten, dass die Protagonisten mit dem „berühmten Adler“ auf der Brust nicht nach möglichen Ausreden suchten und ehrlich die sportliche Fehlleistung zugegeben haben. So meinte zum Beispiel Frankfurts Torschützenkönig Alexander Meier, dass nicht jeder „hundert Prozent gegeben“ habe. Auch Kritik gegenüber seiner eigenen Person übte er aus: „Bei uns hat fast alles gefehlt: Kampfge
ist und Kampfbereitschaft. Wenn man das Spiel auf die leichte Schulter nimmt, braucht man sich nicht zu wundern. Wir konnten nicht das umsetzten, was wir uns vorgenommen hatten,“ erklärte der diesmal glücklose Leistungsträger.
Kapitän Pirmin Schwegler stieß ins gleiche Horn, als er erklärte, dass „es einfach von allem zu wenig“ gewesen sei. Und der Schweizer Nationalspieler wurde konkreter: „Wir wissen, was wir besser machen müssen. Das gilt es am Mittwoch auf den Platz zu bringen.“ Auch der sonst chronisch kritische Trainer Veh sagte nur, dass sein Team einen „gebrauchten Tag“ gehabt hatte, versuchte jedoch Gelassenheit vorzuleben. „Der Gegner hat ein paar Dinge besser gemacht. Das ist Sport, da muss man auch mal ein fairer Verlierer sein.“ Dennoch sollte sein Team nach einer schwachen Vorstellung nicht zu sehr kritisiert werden. Immerhin habe man die vorherigen Spiele sehr ordentlich bestritten, wie er hernach meinte: „Wir machen uns manchmal schlechter, als wir sind.“ Letztlich spricht immer noch alles für die Eintracht, da der Vorsprung auf den Drittplatzierten weiterhin bei sieben Zählern liegt und nur noch fünf Spiele zu absolvieren sind. Letztlich sei diese Niederlage auch nicht vergleichbar mit der Pleite beim direkten Aufstiegskonkurrenten SC Paderborn, als es an elementaren Sachen gänzlich gefehlt hat. Vielmehr versucht Veh jetzt die positiven Sachen zu benennen: „Unsere Ausgangsposition ist sehr gut, das müssen wir ausnutzen,“ so die klare Forderung des Trainer, „wir spielen in unserem Wohnzimmer und werden alles daransetzen zu gewinnen.“ Immerhin hat die Eintracht bisher noch kein Heimspiel verloren. Diese Serie soll auch weiterhin bestehen bleiben.


Informationen
Quelle: faz.net
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Eintracht Frankfurt; Veh; Rode; Meier
Datum: 10.04.2012 13:14 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-frankfurter-aufstiegsmission-878.html
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