Im Kellerduell zwischen dem FSV Frankfurt und dem FC St. Pauli gab es in einer kurzweiligen Partie ein 3:3-Unentschieden. 8.106 Zuschauer waren im Frankfurter Volksbank-Stadion Zeuge, wie die Paulianer nach Treffern von Nöthe per verwandeltem Foulelfmeter in der 32. Minute und Rzatkowski mit einem Linksschuss drei Minuten später bei einem Gegentreffer von Kauko eine Minute vor der Halbzeitpause mit 2:1 in Führung gehen konnten. Innerhalb von vier Minuten konnten die Schützlinge von Trainer Benno Möhlmann die Partie durch ein Eigentor von Ziereis in der 58. Minute und einem Treffer von Grifo in der 62. Spielminute drehen. Vier Minuten vor dem Schlusspfiff profitierte Dennis Daube von einem Abwehrfehler im FSV-Defensivverbund und traf zum letztlich verdienten 3:3-Ausgleichstreffer. Wir haben für euch die Stimmen zum Spiel gesammelt.
FSV Frankfurt:
FSV-Geschäftsführer Sport Uwe Stöver: „Wir haben heute zwei Punkte verloren. So kann man das unterm Strich festhalten. Das Spiel hat eigentlich ganz gut begonnen für uns. In den ersten 30 Minuten hat man gesehen, dass die Mannschaft hier und heute etwas bewegen will. Dann kam für mich eine zweifelhafte Entscheidung des Schiedsrichters zum Elfmeter, danach sicherlich eine Unordnung in der Defensive. Und dann muss ich sagen, wie man dann nach diesen Rückschlägen sich hier präsentiert hat, aus einem 0:2 ein 3:2 gemacht hat, wie man um jeden Meter, um jeden Zentimeter gekämpft hat, das war schon sehr positiv. Das ist das, was wir letztendlich auch sehen wollen. Dass wir uns dann im Grunde genommen selber bestrafen, oder besser nicht belohnen, durch eine Abstimmungsschwierigkeit, durch einen Fehler in den letzten Minuten, das ist natürlich sehr ärgerlich. Aber ich ziehe etwas Positives aus diesem Spiel und das ist Einsatz, Leidenschaft und sich gegen widrige Umstände durchzusetzen.“
FSV-Cheftrainer Benno Möhlmann: „Wir haben die erste halbe Stunde das Spiel im Griff gehabt, ohne mit der letzten Überzeugung unser Offensivspiel wirklich durchzuziehen. Wir haben dann mit dem zweifelhaften Elfmeter und mit dem von uns fehlerhaft eingeleiteten 0:2 das Spiel fast schon wieder abgegeben. Aber wir sind heute zurückgekommen. Wir sind Gott sei Dank vor der Pause noch mit einem guten Angriff über die Flügel gekommen und haben dann auch den Joni Kauko in der Position gehabt, wo er nach 30 Spielen sein erstes Tor machte. Das ist für ihn schön, das tut ihm gut. Wir haben in der zweiten Halbzeit besser gespielt. Wir haben aggressiver gespielt, wir haben mutiger gespielt und wir haben verdient auch die 3:2-Führung erzielt. Wir haben danach vor allem in den Offensivaktionen zu wenig gemacht. Vielleicht liegt es daran, dass einige nach dem dritten Spiel in dieser Woche etwas kaputt waren. Wir hatten leider auch noch im Abwehrbereich ein Missverständnis und haben dadurch das 3:3 zugelassen. Das müssen wir akzeptieren, denn auch der Gegner hat kämpferisch viel investiert. Wir haben heute einen großen Zusammenhalt gezeigt. Aber das ist auch das Positive, was ich bei uns hervorheben kann und daher ist es vielleicht auch nicht so schlimm, dass wir heute nur einen Punkt geholt haben. Damit die Mannschaft auch sieht, dass es nicht einfach ist. Dass es nicht reicht, einmal jetzt kämpferisch und miteinander zu agieren, sondern dass Fehler weggesteckt werden müssen und dass man bis zur 90. Minute um den Erfolg kämpfen muss. Wir haben uns nicht 100% be
lohnt, aber wir haben eine Leistung gezeigt, mit der wir in den nächsten Wochen wissen, dass wir in dem Abstiegskampf klar kommen können.“
FSV-Spieler Alexander Huber: „Wir haben in den letzten Woche viel auf die Nase bekommen, natürlich auch zurecht. Heute wollten wir zeigen, dass wir auch guten Fußball spielen können. Das haben wir zeitweise richtig gut gemacht. Das lässt hoffen auf die nächsten Wochen.“
FSV-Spieler Vincenzo Grifo: „Es ist natürlich enttäuschend, wenn man 0:2 in Rückstand gerät und danach 3:2 führt und dann noch am Ende so ein Tor kassiert. Das war bitter. Und es fühlt sich dann auch wie eine Niederlage an. Aber wir haben einen Punkt geholt, gegen St. Pauli, die eine spielstarke Mannschaft haben und damit müssen wir jetzt leben.“
FC St. Pauli:
Trainer Thomas Meggle: „Wir hatten uns vorgenommen, defensiv gut zu stehen und wollten die Null halten. Das ist uns in der ersten halben Stunde sehr gut gelungen. Dann sind wir 2:0 in Führung gegangen und ich dachte, das sei ein Brustlöser für meine Mannschaft, der das Konterspiel für uns erleichtert. Diese Hoffnung wurde zunichte gemacht. Wir haben nicht viele Fehler gemacht, doch die wir gemacht haben, wurden vom FSV genutzt, so dass wir 2:3 in Rückstand gerieten. Dann sind wir aber zurückgekommen. Meine Mannschaft hat Moral und Leidenschaft gezeigt und sich den Punkt am Ende verdient.“
Philipp Tschauner: „Wenn man schon 2:0 führt, ist so eine Punkteteilung ärgerlich. Aber so ein Zwei-Tore-Vorsprung ist immer ein gefährliches Ergebnis. Nach dem 3:2-Rückstand hat man ab der 70. Minute den Willen der Mannschaft gesehen, doch noch etwas Zählbares mitzunehmen.“
Lasse Sobiech: „Wir wollten am Anfang Frankfurt bewusst das Spiel überlassen, weil wir wussten, dass sie zuhause damit Probleme haben. Das hat gut geklappt. Wir führen 2:0 und hätten dieses Ergebnis mit in die Kabine nehmen müssen. In der zweiten Halbzeit haben wir ein bisschen die Spielphilosophie verloren. Nach dem 3:3 wollten wir das Spiel unbedingt gewinnen. Es hat nicht ganz gereicht, aber den Punkt nehmen wir mit. Man hat phasenweise gesehen, dass wir gut nach vorne spielen können, auch wenn wir im letzten Drittel noch die falschen Entscheidungen getroffen haben.“
Florian Kringe: „Am Ende ist es schön, wenn man sich über einen Punktgewinn ärgern kann. Wir wissen natürlich, dass wir nicht so viele Gegentore schlucken dürfen. Wir müssen da besser aufpassen. Ansonsten war es heute ok. Wir haben alles versucht und am Ende völlig verdient einen Punkt mitgenommen.“