Hat Braunschweig ein Bündnis mit der Glücksgöttin Fortuna?


Immer wieder gab es die kollektive Bescheidenheit aus Sicht von Eintracht Braunschweig, wenn die Sprache auf den möglichen Aufstieg in die Bundesliga gekommen ist. Nun kann nach dem glücklichen 1:0-Auswärtssieg beim VfL Bochum nur noch der größte Braunschweiger-Pessimist tatsächlich an einen weiteren Verbleib des niedersächsischen Traditionsvereins in der Zweitklassigkeit glauben. Mit 55 Punkten hat das Team von Trainer Torsten Lieberknecht auch bei einem heutigem Erfolg des 1. FC Köln in Dresden immer noch 12 Punkte Vorsprung auf einen Nichtaufstiegsplatz. Es müsste schon eine gewaltige Krise über den Bundesliga-Meister von 1967 hereinbrechen, dass der Aufstieg tatsächlich noch verpasst wird.

Defensive Wegbereiter für den Auswärtssieg
Die jüngste Begegnung beim VfL Bochum war außerordentlich emotional gewesen. Sichtlich abgekämpft präsentierten sich die Braunschweiger nach dem Spiel in der Mixed-Zone, um den wartenden Journalisten die Fragen zu beantworten. Defensivspezialist Ermin Bicakcic stellte fest: „Bochum steht mit dem Rücken zur Wand. Die haben gekämpft und waren im Spiel großteils überlegen. Am Ende haben wir etwas glücklich mit 1:0 gewonnen.“ Die Defensive war Trumpf bei Braunschweig. Vor allem war dies ein Verdienst von Akteuren wie eben jenem Bicakcic, genauso wie Deniz Dogan, Steffen Bohl und Benjamin Kessel, die in der neu formierten Defensive den Großteil ihrer Zweikämpfe für sich entscheiden konnten.

Glück des Tüchtigen?
Bohl musste ehrlich einräumen, dass der Abstiegskandidat aus Bochum besonders im zweiten Spielabschnitt einen enormen Angriffsdruck erzeugen konnte. Dies machte er gegenüber der "Braunschweiger Zeitung" deutlich, als er sagte: „Wir haben in der ersten Hälfte wenig zugelassen. Aber nach der Pause hat Bochum viel Druck gemacht. Da braucht man auch einmal etwas Glück. Bochum muss sich nach solch einem Spiel ärgern.“ Bohl übernahm die Position des verletzten Ken Reichel in der Vierer-Abwehrkette. Kessel verteidigte dafür auf der rechten Seite. Coach Lieberknecht war sichtlich angetan von der Vorstellung: „Sie ha
ben ihre Sache ordentlich gemacht.“ Das taktische System von 4-1-4-1 hat letztlich funktionieren können. Erstmals seit mehr als drei Monaten hat Gianluca Korte die linke Außenbahn wieder besetzen dürfen.

Matchwinner Kumbela
Einen unliebsamen Bankplatz musste dafür Mirko Boland in Anspruch nehmen. Erfolgstrainer Lieberknecht begründete gegenüber der "Braunschweiger Zeitung" diese Maßnahme: „Er hat einmal eine Pause gebraucht.“ Nach rund 60 Spielminuten hat der Coach mit der Einwechslung von Boland und Oliver Petersch eine Reaktion auf den immer stärker werdenden Angriffswirbel der Bochumer setzen wollen. Korte und Kevin Kratz sind dafür aus dem Spiel genommen worden. Ehrlich räumt der Fußball-Lehrer sogar ein: „Ich hatte auch überlegt, Domi Kumbela auszuwechseln.“ Richtig viel funktioniert hat bis zu diesem Zeitpunkt beim Angreifer keineswegs. Doch Lieberknecht begründete seine Maßnahme, die sich letztlich erfolgsversprechend ausgewirkt hat: „Doch ich habe dann mit Orhan Ademi einen zweiten Angreifer neben Domi gebracht. Er sollte die Bälle festmachen und für Entlastung sorgen.“ Kumbela ist es gewesen, der nach einer ausgezeichneten Flanke von Elabdellaoui den Ball zum Siegtreffer einköpfen konnte. Und nach seinem 16.-Saisontor wusste er freudig zu berichten: „Der Ball ist derzeit ein guter Freund von mir. Ich hoffe, wir bleiben noch länger Freunde."


Informationen
Quelle: www.braunschweiger-zeitung.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Eintracht Braunschweig; Lieberknecht; Kumbela; Dogan; Bohl; Kessel; Bicakcic
Datum: 18.03.2013 23:00 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-hat-braunschweig-ein-buendnis-mit-der-gluecksgoettin-fortuna--4605.html
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