Hertha BSC auf Rekordjagd


Hertha BSC befindet sich auf dem besten Wege zurück in die Erstklassigkeit. Mit beeindruckenden Vorstellungen gewinnen die Kicker des Erstliga-Absteigers nicht nur Punkte, sondern zugleich auch die Herzen der Anhänger, die sie in der Abstiegssaison zu oft enttäuscht haben. Nun geht es im morgigen Heimspiel gegen den 1. FC Köln darum, dass vielleicht sogar die Tabellenführung übernommen werden kann. Zuzutrauen ist den Hauptstadtkickern derzeit viel, denn offensiv und defensiv offenbaren sich derzeit nur wenige Schwächen beim Traditionsverein von der Spree.

Selbst in der Aufstiegssaison 2010/11 konnte die Mannschaft nicht so überzeugend auftreten, wie in der bisherigen Spielzeit. Findige Statistiker haben herausgefunden, dass sich der BSC derzeit auf Rekordspuren befindet, denn nach dem mehr als überzeugenden 4:0-Sieg beim Gastspiel in Erzgebirge Aue ist publik geworden, dass das Team von Trainer Jos Luhukay seine Serie auf 13 Spiele ohne Niederlage hat ausbauen können. Nach neun Saisonsiegen stehen für den BSC bereits 32 Zähler auf dem Punktestand. Dennoch herrscht auch weiterhin eiserner Realismus, wie Luhukay deutlich macht, wenn er gegenüber der „Morgenpost“ das derzeit beste Team der zweiten Bundesliga benannt hat: „Braunschweig, die sind Tabellenführer.“ Wohlwissend, dass sein Team bis auf zwei Punkte an den Niedersachsen herangerückt ist, da sich der Primus eine empfindliche 1:3-Niederlage bei Energie Cottbus gegönnt hat.

Es scheint tatsächlich so, als ob die ruhige Art des Niederländers genau das Richtige für Hertha zu sein scheint. Sieben Monate gab es seit der schmutzigen Trennung von Markus Babbel mächtig Theater. Der Abstieg nach dem denkwürdigen Relegationsspiel bei Fortuna Düsseldorf war der negative Höhepunkt einer schlimmen Entwicklung. Seit Mitte Mai ist also bekannt, dass der unaufgeregte Luhukay der neue Cheftrainer bei der „Alten Dame“ ist. Ohne Starallüren, wie einst Otto Rehhagel präsentiert er sich auf das Ziel klar fokussiert. Es wird wieder gearbeitet. Und alles wird dem Erfolg der Mannschaft untergeordnet, denn die Qualität im Kader ist mehr als ausreichend. So konnte mit Peer Kluge ein echter Führungsspieler vom FC Schalke 04 verpflichtet werden. Die Führungsspieler wie Thomas Kraft, Maik Franz und Peter Niemeyer komplettieren die Achse dieser „neuen Hertha“. Luhukay warnte jedoch eindringlich schon vor Saisonbeginn: „Wir werden am Anfang etwas Probleme haben.“ Eine Tatsache, die sich letztlich bewahrheitet hat, denn nach dem Heimunentschieden gegen den SC Paderborn folgte eine äußer
st bittere 1:3-Niederlage beim FSV Frankfurt, bevor der schlechte Saisonstart in einer Niederlage im DFB-Pokal bei Viertligist Wormatia Worms seinen Höhepunkt fand. Ein weiteres Mal offenbarte sich Luhukay als eine Art Wahrsager, als er bekannt gab: „Ab Oktober werden wir dann nur schwer zu schlagen sein.“ Auch diese Aussage hat sich bewahrheitet, denn seit dem genannten Zeitpunkt zeigt Berlin konstant gute Leistungen und hat seit Ende August keine Begegnung mehr verloren. Die Defensive erweist sich als extrem stabil und die Offensive demonstriert eine enorme Kreativkraft, sodass die Balance im Spiel der Berliner exzellent ist. Seit der Pleite beim FSV Frankfurt hat der BSC neun Siege und vier Remis holen können. An Weihnachten ist das erklärte Ziel die Tabellenführung.

Dennoch muss konstatiert werden, dass die Spieler aus dem Stadtstaat über erhebliches Verletzungspech klagen müssen. So fällt Abwehrspieler Maik Franz wegen eines Kreuzbandrisses und einer anschließenden Schulteroperation aus. Auch der slowakische Rechtsverteidiger Peter Pekarik musste sich mit dieser Blessur herumquälen. Der tschechische EM-Teilnehmer Roman Hubnik steckt in einer heftigen Formkrise. Dennoch zeigt sich Luhukay nicht betrübt, denn mit Fabian Lustenberger und dem US-Boy John Brooks gibt es einige reichhaltige Alternativen im Aufgebot. Für Manager Michael Preetz ist ein Schlüssel zum Erfolg die gezielte Jugendförderung. So erklärt er gegenüber der „Morgenpost“: „Luhukay hat einen besonderen Draht zu jungen Spielern.“ Und auch der erst 19-jährige Nico Schulz lobt den Trainer ausdrücklich: „Der Trainer gibt uns das Selbstvertrauen, dass wir es können. Und er zeigt, wo wir uns verbessern können.“ Für Preetz steht nach der vielen Trainerwechselei in den letzten Jahren schon einmal fest: „Nächstes Jahr macht der Trainer in jedem Fall weiter.“ Der bodenständige Lukukay hingegen möchte lieber auf die Euphoriebremse treten, indem er sagt: „Noch haben wir nichts erreicht.“


Informationen
Quelle: www.morgenpost.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Hertha BSC; Luhukay; Babbel; Niemeyer; Franz; Kraft; Hubnik; Kluge; Preetz; Brooks
Datum: 28.11.2012 20:21 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-hertha-bsc-auf-rekordjagd-3024.html
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