Hertha BSC wird von Sparzwängen dominiert


Bundesliga-Absteiger Hertha BSC hat nun endgültig auf einen erneuten Einspruch gegen die Spielwertung aus dem Relegationsspiel bei Fortuna Düsseldorf verzichtet. Damit ist es rechtens, dass der Berliner Traditionsverein zum sechsten Mal in ihrer Bundesliga-Geschichte in die Zweitklassigkeit absteigen werden.

Letztlich gab vor allem die Tatsache den Ausschlag, dass die Hauptstädter keine unnötige Unruhe erzeugen wollten und sich in diesen Tagen auf die Planung für die 2. Liga konzentrieren zu wollen. Gegenüber der Berliner Morgenpost erklärt Hertha-Boss Werner Gegenbauer: „Diese Entscheidung ist uns sicher nicht leicht gefallen, allerdings mussten wir bei den nicht gegebenen Erfolgschancen abwägen, ob ein weiterführendes Verfahren Hertha BSC gedient hätte. Dies ist aus unserer Sicht nicht der Fall. Auch das Meinungsbild auf der Mitgliederversammlung zu diesem Thema war schließlich eindeutig.“
Erst vor wenigen Tagen wurde dem Verein die schriftliche Begründung des Urteils zugeschickt. Das Bundesgericht hat die Begründung für die Ablehnung sehr umfassend begründet. Mehrfach wurde das Schreiben durchgearbeitet, jedoch schnell festgestellt, dass an diesem Urteil nur sehr schwer zu rütteln sein wird, wie die Berliner offiziell auf ihrer Homepage mitgeteilt haben: „Die Rechtsexperten von Hertha BSC kommen zu dem Schluss, dass ein Einspruch gegen das Urteil vor dem Schiedsgericht formell zulässig, die Erfolgsaussichten jedoch nicht gegeben wären.“
Immerhin weiß der designierte Zweitligist nun, dass es in der neuen Saison gegen Aalen, Regensburg und Sandhausen anstatt gegen Bayern, Dortmund und Schalke gehen wird. Nicht einfach zu verkraften, da die Hauptstadt natürlich andere Ansprüche hat. Zumindest herrscht nun Planungssicherheit. Schon am 24. Juni wird der neue
Trainer Jos Luhukay das Team zum Trainingsauftakt bitten.
In vielen Bereichen herrscht Klarheit. Allerdings ist auch weiterhin nicht bekannt, wie hoch die Strafen sein werden, die der Verein wegen der Fehlleistungen beim Relegationsspiel in Düsseldorf und auch bei der Bundesliga-Heimpartie gegen den SC Freiburg zu verantworten hat. Der Kontrollausschuss des DFB hat vorgeschlagen, dass der Verein eine Geldstrafe in Höhe von 50.000 Euro und zum ersten Heimspiel nur 15.000 eigene und 5.000 Gästefans ins Olympiastadion lassen darf. Manager Michael Preetz kommentierte dies als „vollkommen unangemessen“ und „nicht hinnehmbar.“
Sparen ist angesagt bei der „stolzen Hertha“. So wird der Etat der Profis in der 2. Bundesliga um mehr als die Hälfte reduziert. Somit soll der Spieleretat nur noch 13 Millionen Euro betragen, während er in der vergangenen Spielzeit noch bei 27 Millionen Euro gelegen hat. Der Grund für diese massiven Sparmaßnahmen ist klar. So drücken stattliche Verbindlichkeiten von 34,7 Millionen Euro. In der zweiten Liga wird es ein Drahtseilakt werden, mit dieser enormen Schuldenlast vernünftig wirtschaften zu können. Transfererlöse sind eine Möglichkeit. Die beiden besten Spieler im Kader stehen in diesen Tagen zum Verkauf. Der Brasilianer Raffael und der Kolumbianer Adrian Ramos können bei einem entsprechenden Angebot gehen und somit den Gehaltsrahmen der Herthaner beträchtlich verschlanken. Beide waren bisher die Top Verdiener im Kader.


Informationen
Quelle: www.morgenpost.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Hertha BSC; Luhukay; Preetz; Ramos; Raffael
Datum: 20.06.2012 20:54 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-hertha-bsc-wird-von-sparzwaengen-dominiert-990.html
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