Jahn Regensburg fiebert dem Duell gegen den 1. FC Köln entgegen


Beim SSV Jahn Regensburg ist die Vorfreude auf das Gastspiel des 1. FC Köln enorm groß, denn mit einem Sieg gegen den Traditionsverein vom Rhein kann im sehr gut gefüllten Jahnstadion eine neue Euphorie in der Oberpfalz losgetreten werden, so lautet die kollektive Hoffnung. Mit einem Dreier könnte der Abstand zu den unteren Tabellenplätzen vergrößert werden und gleichzeitig ein Mitkonkurrent im Kampf um den Klassenerhalt distanziert werden.

Eine komische Situation, dass der einst ruhmreiche 1. FC Köln sich tabellarisch auf Augenhöhe mit Jahn Regensburg befindet. Andererseits kann der FC jedoch mit einem Auswärtssieg den punktgleichen Rivalen aus Regensburg übertrumpfen. Letztlich wird es ein intensives Spiel geben, in dem der Bundesliga-Absteiger wegen der größeren, individuellen Qualität als Favorit gehen wird. Damit es jedoch einen Favoritensturz geben wird, hat sich der wackere Aufsteiger, der nur wegen der besseren Tordifferenz vor der Geißbockelf steht einiges einfallen lassen.

Für SSV-Trainer Oscar Corrochano ist sicherlich ein mächtiger Motivationsschub durch die neue Vaterrolle entstanden. Seine Frau Corinna hat nämlich einen gesunden Sohn zur Welt gebracht. Dies kitzelt bekanntlich einige Prozent mehr heraus. Auch gab es zuletzt eine Zusammenarbeit zwischen dem bayrischen Traditionsverein und den Regensburger Domspatzen. Letztlich ist eine neue Einlauf-Hymne dabei entstanden, die beim Spiel gegen den FC seine Uraufführung erleben wird. Trotz aller guten Elemente, die ein schönes Spiel erwarten lassen, sollte jedoch nicht vergessen werden, dass der sportliche Aspekt keinesfalls vernachlässigt werden sollte. Das Ziel ist ganz klar definiert, denn im fünften Heimspiel soll es vor einer sehr gut gefüllten Kulisse zum dritten Heimsieg im fünften Heimspiel reichen. So meldet die „Regensburger Zeitung“, dass es im Kölner-Gästeblock noch rund 1300 Tickets gibt.

Während die Zuschauerzahl für Regensburger Verhältnisse sehr ansprechend sein wird, kann auch Trainer Corrochano sich über zu wenig Auswahl an Personalmöglichkeiten definitiv nicht beklagen, denn ehrlich gibt er gegenüber der „Regensburger Zeitung“ zu: „Für unsere Verhältnisse habe ich die Qual der Wahl.“ Bis auf Thomas Kurz hat er sämtliche Spieler an Bord und muss sich nun für die besten Akteure entscheiden. Auch der von einem Mittelhandbruch gehandicapte Wilson Kamavuaka hat den Trainingsbetrieb wieder aufgenommen. Am heutigen Freitag wird Klarheit über einen Einsatz herrschen. Eine sehr gute Möglichkeit im 18-Mann-Aufgebot zu stehen, besitzt auch Stürmer Jerome-Thiemo Kialka, der auf das Duell mit seinem Ex-Verein aus Köln regelrecht hinfiebert. Bisher hat der 23-jährige
gebürtige Hamburger schon fünf Zweitliga-Einsätze absolviert und wartet noch auf sein Premierentreffer für den SSV Jahn. In den letzten Trainingseinheiten wurde sein Arbeitseifer nur allzu deutlich. Kein Wunder, denn Kialka, der für die Regionalligamannschaft des FC in 76 Begegnungen immerhin 29 Treffer erzielen konnte, strotzt nur so vor Wiedergutmachung gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber. Deutlich torgefährlicher als Kialka erscheint sein Angreiferkollege Francky Sembolo, der schon mit vier Treffern und zwei Vorlagen glänzen konnte. Innerhalb von kürzester Zeit ist der gebürtige Kongolese zum Publikumsliebling im Jahnstadion mutiert und deshalb versucht er seine große Zufriedenheit derzeit in Worte zu verpacken, wenn er gegenüber der „Regensburger Zeitung“ mitteilt: „Ich genieße es einfach“, und: „Ich mach’ mir keinen Druck.“ Selbstbewusstsein und Gelassenheit drückt der 27-Jährige aus, wenn er auf seine derzeitige Situation bei seinem neuen Verein angesprochen wird. Erst wenige Monate ist es her, als er noch für den Regionalligisten SV Wilhelmshaven auf Torejagd gegangen ist. Mit seinen insgesamt sechs Scorerpunkten hat er rund 75 Prozent aller Regensburger Treffer erzielen können. Auch seinen beeindruckenden Körper mit 83 kg auf 182 cm verteilt, versucht er in den Spielen geschickt einzusetzen, wenn er sich in die Zweikämpfe wirft. Kein Wunder, dass er schon vier gelbe Karten in neun Begegnungen hinnehmen musste. Sein Trainer beschreibt den Neuzugang aus dem Norden der Republik wie folgt: „Er ist ein fröhlicher, sehr angenehmer Mensch.“ Besonders der Trainingseifer ist beeindruckend und der Coach betont gleichzeitig, dass sich der Afrikaner alles hat erarbeiten müssen. Übermäßiges Talent hat er wirklich nicht mitgebracht. Er ist definitiv kein Filigrantechniker. Vielmehr ein Kämpfer, der von seiner Kraft lebt. Gleichzeitig versucht der Trainer seinem vielleicht derzeit besten Spieler ein wenig Bodenständigkeit beizubringen, indem er sagt: „Erst nach fünfzig, sechzig Partien hat man sich als Zweitligaspieler etabliert.“ Bodenständigkeit, die der sympathische Sembolo eigentlich schon längst bewiesen hat. Das Potential hat er, den Fleiß ebenso. Nun muss er dieses erfolgreich kombinieren.


Informationen
Quelle: www.mittelbayrische.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln; SSV Jahn Regensburg; Corrochano; Kamavuaka; Kialka; Sembolo
Datum: 19.10.2012 19:51 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-jahn-regensburg-fiebert-dem-duell-gegen-den-1--fc-koeln-entgegen-2531.html
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