Kaiserslautern sucht den Weg aus der Krise


Für viele leidenschaftliche Fans des 1. FC Kaiserslautern stellt sich jetzt nur noch die Frage: Was ist nur los? Seit der Winterpause steckt das Team in einer eklatanten, spielerischen Krise. Die Frage muss jedoch erlaubt sein, warum die zahlreichen, prominenten Neuzugänge die Mannschaft nicht erheblich verbessern konnten. Zurzeit steht der Pfälzer Traditionsverein noch auf dem allseits begehrten Relegationsplatz drei. Es ist jedoch fraglich, ob das Team von Trainer Franco Foda diese Position auch im weiteren Saisonverlauf beibehalten kann, wenn die Leistungen sich nicht deutlich verbessern.

Die Konkurrenz mit erstarkten Mannschaften wie dem 1. FC Köln, Union Berlin, Energie Cottbus, 1860 München oder sogar der FSV Frankfurt wartet jedoch nur sehnsüchtig auf weitere, sportliche Ausrutscher, wie es die Lauterer in den letzten Spielen leider zu ausführlich getan haben. Zuletzt beim äußerst tristen 0:0-Remis auf dem heimischen Betzenberg gegen den abstiegsbedrohten VfL Bochum, der sogar noch die klareren Tormöglichkeiten für sich verbuchen konnte. Es dürfte ersichtlich sein, dass in den kommenden Spielen eine erhebliche Leistungssteigerung notwendig sein dürfte, wenn die Masse der Aufstiegskonkurrenz endlich einmal eine Siegesserie starten würde. Bisher hat der Bundesliga-Absteiger aus der Pfalz maßgeblich von den Schwächen der Konkurrenz profitieren können. Das kommende Auswärtsspiel beim ebenfalls zurzeit etwas schwächelndem Team von Eintracht Braunschweig besitzt den Wert einer Schlüsselpartie.

Ganz ehrlich räumt Angreifer und Spielführer Albert Bunjaku ein: „Das war leider sehr enttäuschend - für uns als Mannschaft und für unsere Fans.” Es fehlte vor allem auch in der Offensive an der notwendigen Konsequenz und speziell an der Kreativität, um eine massive Defensive aushebeln zu können. Und der ehemalige Schweizer Nationalspieler benennt deutlich die demonstrierten Schwächen: „Wir waren oft kopflos, leider haben wir es nicht geschafft, uns viele Chancen zu erarbeiten”, klagte Bunjaku, ”wir waren nicht so ballsicher, haben kaum Ballstafetten gehabt, der letzte Pass hat gefehlt. Die Verunsicherung bei uns ist schwer zu erklären. Wir waren schon in Berlin nicht gut und nun gegen Bochum auch nicht ”

Auch FCK-Boss Stefan Kuntz ist sich der Schwere der Aufgabe durchaus bewusst, wenn er gegenüber „Rheinpfalz.de“ jedoch auch die positiven Aspe
kte deutlich macht: „Positiv ist: Wir haben in den letzten fünf Spielen nur ein Gegentor bekommen.”
Der Ex-Profi hat folgendes Problem erkennen können: „Eine kleine Blockade.“ Auch die vier Neuzugänge wie Löwe, Karl, Köhler und Weiser haben die Qualität noch nicht deutlich anheben können. Alle sind bemüht, aber leider ebenso glücklos und konnten sich bisher noch nicht als echte Verstärkung erweisen. Speziell der Ex-Frankfurter Benjamin Köhler hat selbstkritisch erkannt, dass bei ihm noch „viel Luft nach oben” möglich erscheint. Auch kreative Köpfe, wie Azaoaugh, Fortounis und vor allem Baumjohann sind derzeit noch zu sehr mit sich selbst beschäftigt.

Kuntz versucht immerhin eine Entschuldigung zu finden, wenn er sagt: „Es fehlt die Lockerheit. Sie haben gekämpft, sie sind gerannt, das zeigen ja auch die statistischen Werte.” Schwierig auch die Tatsache, dass gerade einmal drei, vier Tormöglichkeiten erspielt worden sind, was gegen einen Abstiegskandidaten deutlich zu wenig ist. Auch Keeper Tobias Sippel mahnt: „Ich denke, wir spielen unterm Strich unter unseren Möglichkeiten. Das müssen wir ändern.” Klar ist, dass die Gäste aus Bochum den Sieg verdient gehabt hätten. Bester Lauterer war Sippel, der mit Glanzparaden zumindest den Punkt noch festhalten konnte.

Die Spielidee von Trainer Foda war relativ klar. Es sollte mit schnellem und vertikalem Flachpass-Spiel die gegnerische Abwehr in Verlegenheit gebracht werden, was in der bisherigen Rückrunde jedoch Seltenheitswert besitzt. Foda hat das fehlende Selbstbewusstsein als ein mögliches Manko erkennen können: „Der Druck ist groß, und es sind alles nur Menschen. Wenn man versucht, etwas zu erzwingen, ist das oft ein schlechter Ratgeber. Dann trifft man oft die falschen Entscheidungen.”


Informationen
Quelle: rheinpfalz.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Kaiserslautern; Foda; Karl; Bunjaku; Löwe; Köhler; Weiser; Baumjohann; Sippel
Datum: 05.03.2013 17:18 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-kaiserslautern-sucht-den-weg-aus-der-krise-4433.html
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