Klefisch-Exklusiv: Stimmen 1. FC Köln vs. TSV 1860 München


Klefisch-Exklusiv: Stimmen 1. FC Köln vs. TSV 1860 München
Bild: dfb.de
Mit diesem 1:1-Unentschieden gegen den TSV 1860 München scheint der 1. FC Köln sämtliche Chancen auf den Relegationsplatz so gut wie verspielt zu haben. Seit durch den späten 2:1-Sieg über den SSV Jahn Regensburg der Relegationsplatz erreicht werden konnte, schwächelt der Bundesliga-Absteiger und konnte in den vier Spielen seitdem nur noch einen Last-Minute-Sieg gegen den VfR Aalen, zwei Remis und eine 0:3-Niederlage beim 1. FC Kaiserslautern erreichen. Das gestrige Remis gegen die Sechziger hat einmal mehr deutlich gemacht, dass Köln einfach noch nicht die Qualität hat, um tatsächlich im nächsten Jahr in der Bundesliga spielen zu können. Die Stimmen beider Mannschaften nach dem Spiel hat 3-liga.com-Reporter Henning Klefisch zusammengestellt.

1. FC KÖLN
Kölns Trainer Holger Stanislawski: „Sechzig hat hier frei aufgespielt und gezeigt, dass sie gut Fußball spielen können. Wir sind dagegen nach der Führung zu passiv aufgetreten, wollten das 1:0 nur noch verwalten. Die Pässe waren fahrig und wir zeigten immer weniger Mut“, kritisierte Stanislawski. „Was wir am Anfang gut machten, ging völlig verloren. Erst nach dem 1:1 wurde es wieder besser, aber insgesamt präsentierte sich mein Team ungewohnt gehemmt. Wir haben nicht den unbedingten Willen gezeigt.“ Der Kölner Trainer führte das nach der langen Aufholjagd auf fehlende „Frische im Kopf“ zurück: „Am Ende hat der Glaube gefehlt. Nachdem, was wir geleistet haben, gibt es aber keinen Grund, die Schulter hängen zu lassen. Wir werden im Kampf um Platz drei nicht vorzeitig resignieren.“

Kevin McKenna: „1860 hat den Ausgleich in der zweiten Hälfte verdient. Wir wollten das 1:0 verteidigen – das war der falsche Weg. Wir haben nicht mehr mutig nach vorne Fußball gespielt. Das ist schon bitter für uns. In den vergangenen beiden Spielen haben wir versucht, die Führung zu verteidigen und man sieht, was passiert: Eine Chance und man kassiert den Ausgleich. Wir müssen daran arbeiten und das darf am Ende der Saison nicht mehr passieren. Wir brauchen jetzt drei Siege. Das wäre sehr wichtig für uns. Jetzt hoffen wir auf nächste Woche und wir schauen, was passiert. Wir sind immer noch dran und dürfen den Kopf nicht hängen lassen. Wir haben bis zu diesem Punkt gekämpft und müssen weiter hoffen.“

Timo Horn: „Aufgrund der zweiten Halbzeit war der Ausgleich verdient. In der ersten Halbzeit hätten wir sicherlich einen Sieg verdient gehabt. Wir haben sehr gut angefangen, uns einige Torchancen herausgespielt und uns mit dem 1:0 belohnt. In der zweiten Spielhälfte haben wir uns immer weiter hinten reinfallen lassen. 1860 bringt dann mit Rob Friend einen sehr guten Kopfballspieler. Wir müssen dann die langen Bälle unterbinden, was wir nicht getan haben. So kommt Unruhe ins Spiel und folgerichtig machen dann die Münchner den Ausgleich, da sie natürlich über Qualität verfügen. Wir dürfen das Fußballspielen nicht einstellen. Wir müssen an die Leistungen der ersten Halbzeit anknüpfen und diese weiterführen. Dann hätten wir sicher heute drei Punkte geholt. In so einer Saisonphase ist man natürlich auf Sicherheit bedacht. Mit drei Punkten kann man an Kaiserslautern vorbeiziehen. Dann ist es selbstredend, dass man sich hinten reinfallen lässt. Nichtsdestotrotz muss man aktiv verteidigen, muss die Zweikämpfe annehmen und darf dann nicht nur auf die Aktionen des Gegners reagieren. Das haben wir leider in der zweiten Spielhälfte getan und so kassiert man das 1:1. Es ist natürlich schwer, dann gegen 1860 noch den Sieg zu machen. Die Luft ist bei uns aber noch nicht raus. Wir denken alle positiv, auch wenn das heute eine Enttäuschung war. Wir müssen weiter nach vorne schauen und die letzten drei Spiele gewinnen. Dann ist sicherlich noch alles möglich. Wir haken das nicht ab. Trotzdem hätten wir heute drei Punkte holen müssen, um Kaiserslautern noch mehr unter Druck zu setzen. Gegen Cottbus ist es auch schwer zu spielen. Das wissen wir aus eigener Erfahrung.“

Adam Matuschyk: „Man kann auf jedem Fall von einem gerechten Unentschieden sprechen, wenn man sich die zweite Halbzeit anschaut. Wir hatten wieder die eine oder andere Möglichkeit, durch die wi
r hätten gewinnen können. Insgesamt wäre es aber nicht verdient gewesen. Es war wie so oft in dieser Saison: Nach der Führung haben wir uns zu weit zurück gezogen, werden zu passiv und keiner traut sich mehr, den Ball zu fordern. Wir verstecken uns und haben Angst, etwas zu verlieren, die Führung aus der Hand zu geben. Das ist eine Art ‚Krankheit‘ in der aktuellen Spielzeit. Dann hat man es einfach nicht verdient zu gewinnen und schon gar nicht verdient aufzusteigen. Nach dem 1:1 hat man gesehen, dass die Mannschaft nichts mehr zu verlieren hat. Da haben wir uns wieder die ein oder andere Chance erarbeitet. So müssen wir einfach die gesamte zweite Halbzeit spielen. Drei Spiele haben wir noch und es ist noch alles drin. Wir sollten jetzt aufhören auf die Tabelle zu gucken und versuchen, das Bestmögliche aus den letzten drei Spielen herausholen.“

Für den TSV 1860 München war dieses 1:1-Unentschieden im Rhein-Energie-Stadion ein absoluter Erfolg nach all den Querelen in den letzten Tagen und Monaten. Verdient war dieser Punktgewinn durchaus, denn im zweiten Spielabschnitt präsentierten sich die „Löwen“ als das aktivere Team und erspielten sich einige gute Tormöglichkeiten. Die Sechziger zeigten sich absolut zufrieden mit diesem Ergebnis.

1860 MÃœNCHEN
Alex Schmidt: „Wir haben uns nach dem 0:1 zurückgekämpft. Das war wichtig fürs Selbstbewusstsein.“ Der 44-Jährige sprach von einem leistungsgerechten Unentschieden, bemängelte aber, dass vor der Pause die letzten Bälle nicht angekommen seien: „Das ist uns in der zweiten Hälfte besser gelungen, wir konnten uns dadurch einige Chancen herausspielen. Nach den letzten beiden Spielen bekamen wir viel auf die Fresse, deshalb war es wichtig, dass wir heute die Kurve kriegten und ein Erfolgserlebnis feiern konnten. Die Mannschaft hat bewiesen, dass sie einem starken Gegner Paroli bieten kann. Köln war ein bärenstarker Gegner, aber wir haben hart dafür gearbeitet, um den Punkt mitzunehmen. Gerade in der 2. Halbzeit hat meine Mannschaft gut dagegengehalten. Ich bin stolz auf sie. Dieses Unentschieden ist wichtig fürs Selbstvertrauen.“

Daniel Halfar: „Ab der ersten Minute haben wir ein ordentliches Spiel gezeigt. Danach haben wir uns das 1:1 hart und verdient erkämpft. Wir haben uns oft selbst geschlagen, wenn wir immer so aufgetreten wären wie heute, hätten wir locker um den Aufstieg mitspielen können.“

Daniel Bierofka: „Für uns war der Punkt heute unheimlich wichtig, weil unsere letzten Spiele nicht so berauschend waren. Wir wollten uns hier in Köln rehabilitieren und das ist uns auch gelungen. Vor allem in der 2. Halbzeit haben wir gezeigt, was wir können, waren läuferisch sehr stark, wenngleich auch Köln zu guten Konterchancen kam. Deshalb geht das 1:1 in Ordnung. Wir hatten lange die Chance auf Platz drei, hätten aber in den beiden Spielen vor Köln punkten müssen. Letztlich steigen die Mannschaften auf, die ihre Leistung am konstantesten abrufen. Das ist uns eben nicht gelungen, weshalb wir das Ganze für diese Saison abhaken müssen.“

Malik Fathi: „Mit einem bisschen Glück gewinnst du hier. Das ist ein gewonnener Punkt, wenn du gegen 50.000 Zuschauer anspielst. Natürlich bist du ab dem Anpfiff total aufs Spiel fokussiert, aber eine solche Kulisse ist schon beeindruckend. Nach den Startschwierigkeiten wirkte sich die Stimmung im Stadion sogar beflügelnd auf unser Spiel aus.“


Informationen
Quelle: www.tsv1860.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln; Stanislawski; McKenna; Horn; Matuschyk; TSV 1860 München; Schmidt; Halfar; Bierofka; Fathi
Datum: 29.04.2013 22:03 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-klefisch-exklusiv--stimmen-1--fc-koeln-vs--tsv-1860-muenchen-5265.html
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