Klefisch-Klartext: RB Leipzig bleibt dieses Jahr ein Traum


Klefisch-Klartext: RB Leipzig bleibt dieses Jahr ein Traum
Die 2. Fußball-Bundesliga ist mittlerweile in einem Saison-Stadium angekommen, wo vorentscheidende Spiele an der Tagesordnung sind. Solch eine Partie wird auch am heutigen Abend zwischen Eintracht Braunschweig und RB Leipzig im Eintracht-Stadion stattfinden. Nur der Gewinner darf sich noch ernsthafte Hoffnungen auf ein Eingreifen in den Aufstiegskampf machen. Die beiden mutmaßlichen Aufstiegsanwärter haben eher einen suboptimalen Start in das Fußballjahr 2015 erleben dürfen, denn die ersten beiden Begegnungen beendeten die heutigen Kontrahenten jeweils ohne einen Punkt.

Lieberknecht hofft auf Einsatz der Primärtugenden

Die Perspektive ist für den Bundesliga-Absteiger aus Braunschweig deutlich besser, denn aktuell steht man mit 33 Punkten auf dem fünften Tabellenplatz, womit man fünf Punkte Rückstand auf einen direkten Aufstiegsplatz und auf Relegationsplatz zwei aufweist. Zum Siegen verdammt sind dagegen die Leipziger, die neun Punkte Abstand zu den Aufstiegsrängen haben und damit aktuell nur einen Rang im Tabellenmittelfeld belegen. Die Abstiegszone ist mit ebenfalls neun Zählern Differenz auf Rang 16 ebenso weit entfernt. Deshalb scheint die eher bescheiden anmutende Aussage von RBL-Sportdirektor Ralf Rangnick keineswegs völlig falsch zu klingen, wenn er berichtet: „Wir hatten vor drei Wochen noch fünf und vier Punkte Rückstand, jetzt sind es neun. Da jetzt noch vom Aufstieg zu reden, macht überhaupt keinen Sinn.“ Der langjährige Trainer bringt die Perspektivlosigkeit klar und deutlich zum Ausdruck, während Lieberknecht vor allem zunächst einmal die kämpferischen Tugenden bei seinen Kickern erkannt haben möchte: „Kampfbereitschaft ist gefragt. Es gilt, jeden Zentimeter der Grasnarbe umzupflügen." Dieser Wunsch ist selig und ambitioniert zugleich. Die Niedersachsen müssen jedoch einige Ausfälle kompensieren. So wird Dennis Kruppke wegen einer Knie-Operation ebenso ausfallen, wie Havard Nielsen, der sich einen Muskelfaserriss zugezogen hat. Nicht verletzt, dafür aber mit einer Gelbsperre fehlen wird Marcel Correia. Unklar erscheint aktuell noch zu sein, ob Hendrick Zuck und Mirko Boland zum Einsatz stehen können. Deutlich besser gestaltet sich dagegen die Personalsituation bei den Gästen aus der Messestadt, die ihre besten Spieler aufbieten können.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Braunschweig: Gikiewicz - Kessel, Theuerkauf, Reichel, Hedenstad - Boland, Vrancic - Korte, Omladic - Ryu, Hochscheidt
Es fehlen: Kruppke, Nielsen, Correia, Sauer
Leipzig: Coltori - Teigl, Sebastian, Compper, Jung - Khedira, Kaiser, Kimmich - Poulsen, Damari, Forsberg
Es fehlen: Boyd
Schiedsrichter: Robert Hartmann
Stadion: Eintracht-Stadion

Rangnick glaubt nicht an „Bullen-Durchmarsch“

Bei den Roten Bullen wird es vor allem darum gehen, dass man möglichst schnell wieder zur eigenen Form zurückfinden kann. Zwei Pleiten in Serie hat man zuletzt kassiert. Auch der neue Coach Achim Beierlorzer musste zuletzt eine bittere
Heimniederlage mit dem 0:1 gegen den FSV Frankfurt kassieren. Rangnick berichtet, dass es nun viel wichtiger sei, „die Mannschaft zu entwickeln und die Neuzugänge zu integrieren", sagte der ehemalige Schalke-Coach, der gegenüber „Sport1.de“ berichtet: „Alles andere ist momentan nicht wichtig.“ Rangnick hat sich das Tabellenbild etwas genauer angeschaut und ein wenig gerechnet, dass im weiteren Saison-Stadium „plötzlich einen Punkteschnitt von 2,5 oder 2,6 zu erzielen", damit der direkte Durchmarsch in die Bundesliga tatsächlich gelingt. Der 56-Jährige zeigt sich realistisch: „Und das hat in dieser Saison noch keine Mannschaft geschafft, nicht mal Ingolstadt.“

„Es gibt keine Alternative zum Optimismus“

Beide Teams waren vor der Winterpause ganz heiße Tipps im Kampf um den Erstliga-Aufstieg. Der Fehlstart war eine Parallele, wie auch Ralf Rangnick erkannt hat: „Beide Mannschaften sind nicht so in das neue Jahr gestartet, wie sie sich das vorgestellt haben. Deswegen ist es ein besonders brisantes und wichtiges Spiel.“ Der ehemalige Junioren-Trainer Beierlorzer zeigt sich optimistisch im Hinblick auf die kommenden Zeiten: „Wenn alle mitziehen, werden wir mit der Qualität, die wir in der Mannschaft haben, wieder erfolgreich sein. Es gibt keine Alternative zum Optimismus.“

RBL-Aufstieg würde enorme Überraschung sein

Deutlich optimistischer zeigt sich RBL-Angreifer Yussuf Poulsen, der trotz bisher null Punkten aus zwei Partien weiterhin an die Chancen seines Teams glaubt: „Es sind noch zu viele Spiele. Wenn wir unser Top-Niveau erreichen, kann das noch klappen", so der 20-jährige dänische Nationalspieler, der um die Schwierigkeit des Rückstandes weiß, jedoch auch betont, dass es keine Katastrophe darstellen würde, wenn es nicht zum Aufstieg in die Beletage des deutschen Fußballs reichen würde: „Es wird schwer bei dem Rückstand. Es wäre aber auch keine Katastrophe, wenn wir es nicht schaffen." Der Rückstand für den Zweitliga-Aufsteiger ist immer größer geworden. Hatte man unmittelbar vor der Winterpause gerade einmal vier Zähler Abstand auf Relegationsplatz drei, so hat sich diese Differenz mittlerweile mehr als verdoppelt. Ein Sprung in die Erstklassigkeit würde zweifelsfrei eine gewaltige Überraschung darstellen, denn bei der erhofften Aufholjagd müsste das Bündnis mit der Glücksgöttin Fortuna allzu intensiv sein.


Informationen
Quelle: sport1.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: RB Leipzig, Eintracht Braunschweig, Lieberknecht, Achim Beierlorzer, Yussuf Poulsen
Datum: 23.02.2015 17:36 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-klefisch-klartext--rb-leipzig-bleibt-dieses-jahr-ein-traum-18832.html
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