Klefisch spricht Klartext: Peszko-Rückkehr mehr Risiko als Chance


Klefisch spricht Klartext: Peszko-Rückkehr mehr Risiko als Chance
Bild: dfb.de
Nach einer Art Aufbruchstimmung beim 1. FC Köln kommt es personaltechnisch derzeit „knüppeldick“ für den Domstadtverein. Mit Adil Chihi und Sascha Bigalke fallen zwei wichtige Offensivspieler wegen schweren Verletzungen derzeit aus. Chihi hat es wieder wegen der aufgebrochnen Oberschenkelverletzung erwischt, während Bigalke sich einen Kreuzbandriss zugezogen hat. Nun wird sich um den aktuellen Kader gekümmert, denn das Ziel Aufstieg bleibt auch weiterhin bestehen. Am heutigen Montag werden sämtliche Nationalspieler aus dem Urlaub zurückgekehrt sein. Somit wird ein deutlich besseres Arbeiten zu erwarten sein. Eine gezieltere Vorbereitung ist somit sehr gut möglich.

Horn mit glänzender Perspektive
Wenn man sich die Mannschaft anschaut, dann fällt schnell auf, dass besonders die Defensive mit starken Spielern besetzt ist. Diese könnte sich auch wieder als Trumpf erweisen. Mit dem 20-jährigen Timo Horn ist man auf der Torwartposition glänzend besetzt. Horn steht eine erfolgreiche Zukunft bevor, wenn er seine Leistung weiterhin bestätigen kann. Einige ziehen sogar schon Parallelen mit dem ehemaligen Nationaltorwart Toni Schumacher. Der U21-Nationalkeeper hat eine glänzende erste Saison als Stammkeeper absolviert. Dahinter gesellt sich mit Thomas Kessler ein erfahrener Mann, der ein verlässlicher Vertreter ist. Vielleicht hat Köln neben Düsseldorf sogar das stärkste Torhüterduo der gesamten 2. Bundesliga.

Zweikampf der Innenverteidiger Bruno und Golobart
Im Abwehrbereich gibt es Miso Brecko, der auf der rechten Seite derzeit absolut unumstritten ist. Im Zentrum hat Dominic Maroh auch weiterhin seinen Stammplatz sicher. Sein Nebenmann aus der Vorsaison mit Kevin McKenna könnte wegen eines Knorpelschadens das Karriereende drohen. Um diesen freigewordenen Platz streiten sich nun mit dem spielstarken Brasilianer Bruno Nascimento und dem nicht minder technisch versierten spanischen Neuzugang Roman Golobart zwei junge Kicker, die auch die Spieleröffnung beim FC auf ein höheres Level bringen könnten. Links hat Jonas Hector sämtliche Vorzüge. Kevin Wimmer muss sich nach seinem Bänderriss erst einmal erholen.

Kommt Ersatz für verletzte Chihi und Bigalke?
Im Mittelfeld muss möglichst bald ein Ersatz für Christian Clemens her, den es zum FC Schalke 04 gezogen hat. Zudem müssen die verletzten Chihi und Bigalke im offensiven Bereich ersetzt werden. Dazu meint Kaderplaner Jörg Jakobs gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Wir werden uns Gedanken über einen Ersatz für die beiden machen und sehen, ob es finanziell passt.“ Die zentralen Positionen im defensiven Mittelfeld können durch die Spieler Matthias Lehmann als auch Adam Matuschyk und Mato Jajalo besetzt werden. Allen drei fehlt die Torgefährlichkeit. Zudem hat nur Matuschyk eine vergleichsweise gute Spielzeit absolviert. Lehmann und Jajalo laufen ihren Ansprüchen hinterher. Möglicherweise die letzte Chance für die vermeintlichen Führungsspieler, die jedoch primär mit sich selbst zuletzt beschäftigt gewesen sind.

Erhält Peszko eine weitere Bewährung
schance?

Im offensiven Mittelfeld kann der Neuzugang vom FSV Mainz 05, Marcel Risse mit einem Stammplatz auf der rechten Seite rechnen, zumal Chihi bis September ausfallen wird. Thomas Bröker könnte die hängende Spitze bekleiden. Er kann mit seiner Wucht und Dynamik und vor allem seinem unbändigen Willen die notwendigen Löcher reißen. Geschmeidiger und technisch deutlich stärker ist zweifelsfrei der Neuzugang von Wacker Burghausen, Maximilian Thiel, der mit hervorragenden Leistungen im Training und auch in den Testspielen beste Eigenwerbung betreiben konnte. Sein Konkurrent Fabian Schnellhardt wird mit einem Muskelfaserriss noch mehrere Wochen ausfallen. Mit Slawomir Peszko könnte es einen Heimkehrer geben, der zuletzt an die Wolverhampton Wanderers nach England ausgeliehen worden ist. Dazu meint Jakobs: „Ursprünglich war nicht geplant, dass er wieder für den 1. FC Köln spielen wird. Wir werden das jetzt in Ruhe von allen Seiten betrachten - und dann entscheiden.“ Stöger bezeichnet den schwierigen Typen als einen „sehr guten Spieler.“ Und am gestrigen Sonntag fügte er vielsagend hinzu: „Man kann diese Neustart-Geschichten angehen, wenn alle dazu bereit sind.“ Peszko ist ein echtes Risiko. Fußballerisch ist der polnische Nationalspieler sicherlich den meisten Mitspielern überlegen. Allerdings weiß man nicht, ob solch ein egoistisch veranlagter Spieler tatsächlich sich in die das neu entwickelte Mannschaftsgefüge eingliedern kann. Ein Restrisiko bleibt bestehen, zumal der mannschaftliche Zusammenhalt bei einem Aufsteiger besonders stark ausgeprägt sein muss.

Warum soll Ishak verkauft werden?
Ganz klare Priorität genießt zweifelsfrei auch weiterhin die Stürmersuche, denn bisher gibt es einzig die unerfahrenen Angreifer wie Kacper Przybylko und Mikael Ishak, die eine Möglichkeit darstellen. Der bisher ausgeliehene Mainzer-Stürmer Anthony Ujah kann nach derzeitigem Stand nicht finanziert werden. Ishak wurde gebeten, dass er sich einen neuen Arbeitgeber suchen soll. Eine völlig unverständliche Aktion, wenn man weiß, welch großartiges Potential der technisch starke Angreifer in der schwedischen U21-Nationalmannschaft demonstrieren konnte. Schon bei Offensivkollege Odise Roshi wurde leichtfertig ein Verkauf angestrebt. Jakobs hat zumindest im Fall von Ishak die Hoffnung noch nicht gänzlich aufgegeben: „Vielleicht nutzt er die Gunst der Stunde.“


Informationen
Quelle: ksta.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln; Stöger; Bigalke; Chihi; Peszko; Golobart
Datum: 24.06.2013 19:23 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-klefisch-spricht-klartext--peszko-rueckkehr-mehr-risiko-als-chance-6046.html
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