Köln-Geschäftsführer Wehrle denkt über Hertha-Modell nach


Köln-Geschäftsführer Wehrle denkt über Hertha-Modell nach
Am vergangenen Freitag ist der Einstieg von US-Investor KKR bei Hertha BSC die Nachricht schlechthin in Fußball-Deutschland gewesen. Insgesamt 61,2 Millionen erhält der Bundesliga-Aufsteiger durch diesen Deal. Auch beim 1. FC Köln könnte diese Methode realisiert werden, wie nun Geschäftsführer Alexander Wehrle deutlich zum Ausdruck gebracht hat. Mittelfristig ist die Suche nach einem Investor absolut anstrebenswert. Zunächst müssen dafür jedoch noch einige Bedingungen geschaffen werden.

Komplizierte, finanzielle Situation beim FC

Dies hat Wehrle erklärt, der noch ein wenig Geduld gefordert hat: „Derzeit ist dieser Schritt sicher kein Thema, weil wir uns sonst unter Wert verkaufen würden. Wir versuchen derzeit Lösungsansätze ohne Investoren zu finden. Aber mittel- bis langfristig müssen wir natürlich auch Alternativszenarien diskutieren. Wir haben sogar die kaufmännische Pflicht, uns darüber Gedanken zu machen. Alles andere wäre fahrlässig.“ Auch bei den Geißböcken ist die finanzielle Situation keineswegs völlig sorgenfrei, denn rund 30 Millionen Euro Schulden müssen erst einmal abgetragen werden. Auch das Trainingsgelände muss dringend modernisiert werden. Zudem will man die zahlreichen, qualitativ hochwertigen Spieler in seinen eigenen Reihen halten, damit der realistische Aufenthalt in der Bundesliga nicht nur ein einjähriges Intermezzo sein wird.

Nur Bayern und Berlin haben Anteile verkauft

Es gibt durchaus auch gewisse Parallelen zu Hertha BSC, denn der Hauptstadtklub ist in der letzten Spielzeit in die Bundesliga aufgestiegen. Der Saisonstart in die aktuelle Spielzeit ist absolut positiv gewesen, sodass nun dieser Coup realisiert werden konnte. Für die kolportierten 61, 2 Millionen erhält die KKR 9, 7 Prozent der Anteile. Dieser Prozentsatz kann auf insgesamt 33, 3 Prozent noch weiter angehoben werden. Beim 1. FC Köln hingegen gäbe es diese Möglichkeit nicht. Auf der letzten Mitgliederversammlung ist festgelegt worden, dass die Mitglieder einen Verkauf von 25 Prozent der Anteile an der KGaA zustimmen müssen. Dazu kann Wehrle dem „Express“ verraten: „Wir kennen die Bedingungen und die Konditionen des KKR-Engagement bei Hertha nicht, doch würden wir jetzt verkaufen, bekäme man vergleichsweise wenig. Der Wert wird anhand von Vergleichsbenchmarks festgelegt. Bislang haben Bayern und Berlin Anteile verkauft.“

Sportlicher Erfolg verbessert Verhandlungsposition

Derzeit ist der FC bekanntlich trotz des Spitzenreiterstatus noch ein Zweitligist. Deshalb könnten mögliche neue Investoren auch günstiger einsteigen. Man möchte beim Domstadtklub einen Schritt nach dem anderen tätigen und die Basis für solch einen wichtigen Schritt erst einmal legen: „Wir sollten natürlich erstklassig sein, besser wäre noch eine Teilnahme am internationalen Geschäft und eine wertvolle, junge, entwicklungsfähige Mannschaft mit Phantasie.“

Abwägen in Investorfrage ist ganz wesentlich

In den verschiedenen Bereichen wird derzeit fleißig gewerkelt, sodass man sein Attraktivitätspotential auch für mögliche Investoren deutlich steigern kann. Noch nicht vollends entschieden hat man sich dagegen, ob man zukünftig mit einem Unternehmen oder einem reinen Finanzinvestor zusammenarbeiten möchte. Dieses müsste erst einmal noch abgewogen werden. Wehrle kann dazu folgendes sagen: „Man muss unterscheiden, ob ein Investor wie
KKR in erster Linie Renditeerwartungen hat oder ein Investor aus strategischen Wettbewerbsgründen ein Engagement eingeht.“

Wehrle möchte erst einmal den richtigen Moment abwarten

Der als sparsam und finanztechnisch äußerst versiert agierende Schwabe hat keine klare Summe, bei der er tatsächlich eine Grenze setzen würde. Vielmehr möchte er es von der jeweiligen Situation auch abhängig machen wollen:„Die Kunst ist, zu wissen, wann du so etwas annehmen solltest. Wenn du ein Angebot hast, aber vielleicht im nächsten Jahr glaubst weiter zu sein - bleibt trotzdem die Frage: Hast du dann noch ein Angebot.“ Neben Wehrle gibt es mit FC-Präsident Werner Spinner einen weiteren Trumpf in der Hinterhand. In der heimischen Wirtschaft genießt Spinner einen exzellenten Ruf. Es wird nach Wehrles-Ansicht ganz gewiss keine Entwicklung wie bei RB Leipzig, Hoffenheim oder gar 1860 München werden. Wehrle kann dies argumentativ beweisen: „Dank der 50+1-Regelung bleibt die Handlungshoheit in Vereinshand. Und das ist gut so.“ Nach mehr als einer halbjährigen Verletzungspause ist Sascha Bigalke wieder auf das Spielfeld zurückgekehrt. Drei Minuten vor dem Schlusspfiff ist der 24-jährige Mittelfeldspieler im Testspiel gegen Austria Wien eingewechselt worden. Die FC-Fans feierten den gebürtigen Berliner frenetisch.

„Ein sensationelles Gefühl den Rasen des Rhein-Energie-Stadions zu betreten“

Insgesamt muss ehrlich konstatiert werden, dass diese Testspielpartie keinen großen sportlichen Wert besessen hat. Dennoch hat es eine ganz besondere persönliche Bedeutung für den Blondschopf Bigalke besessen. Dies hat er auch mit seinem Eintrag auf seiner Facebook-Seite klar zum Ausdruck bringen können: „Es war heute ein sensationelles Gefühl den Rasen des Rhein-Energie-Stadions zu betreten und euch Fans meinen Namen schreien zu hören! Genau für diese Momente im Leben schindet man sich Woche für Woche, Tag für Tag in der Reha.“

Bigalke bedankt sich für die große Unterstützung

In der Sommervorbereitung gab es ein Testspiel gegen den Oberligisten Sportfreunde Troisdorf, wo er sich völlig unglücklich einen Kreuzbandriss zugezogen hat. Die Rückkehr in den Kader ist schwer gewesen. Umso zufriedener hat er sich nun präsentieren können und bedankt sich nun bei den Fans, seinen Mitspielern, Freunden und Familie. Bigalke: „Ohne jeden einzelnen von euch hätte ich das nicht so gut und schnell geschafft!“ Er bringt nun klar zum Ausdruck, dass er sich möglichst schnell eine Rückkehr in die Mannschaft erwünscht. Während der Verletzungspause hat Bigalke sogar zeitweise für FC-TV gearbeitet. Darauf bezogen hat sich nun Dominic Maroh auf Facebook dazu geäußert: „Schöner Moment als du wieder auf dem Spielfeld standest! Du hast das mit FC-TV zwar gut gemacht, aber aufm Platz gefällst du mir trotzdem besser. Bleib gesund und nochmals Glückwunsch.“


Informationen
Quelle: express.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln, Alexander Wehrle, Sascha Bigalke, Hertha BSC, Bayern München, Austria Wien
Datum: 03.02.2014 13:37 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-koeln-geschaeftsfuehrer-wehrle-denkt-ueber-hertha-modell-nach-10487.html
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