Köln gewinnt 2:0 in Dresden: Auch auswärts gibt es ein HalleUJAH


Noch nie ist beim 1. FC Köln die Aufstiegshoffnung so ausgeprägt gewesen, wie nach dem gestrigen 2:0-Sieg bei Dynamo Dresden. Angreifer Anthony Ujah konnte mit einem Doppelpack für den letztlich verdienten Auswärtssieg des FC sorgen, der nun nur noch einen Punkt Rückstand auf den ärgsten Rivalen im Kampf um Relegationsplatz drei, den 1. FC Kaiserslautern hat.

Nehmen die Geißböcke die Roten Teufel auf die Hörner?
Über weite Strecken des Spiels stand diese Begegnung absolut auf der Kippe, da Dresden speziell im ersten Spielabschnitt die deutlich besseren Tormöglichkeiten hatte. Vor allem Timo Horn war es zu verdanken, dass die Rheinländer die Drangperiode des Abstiegskandidaten aus Dresden gegentorlos überstanden haben. Der zweite entscheidende Mann war zweifelsfrei Angreifer Anthony Ujah, der mit seinen beiden Treffern dem Geißbockteam alle Optionen im Kampf um den Relegationsplatz einräumte. Schon seit dem 20. Oktober 2012 beim 3:2-Sieg beim SSV Jahn Regensburg gab es keinen Ujah-Treffer mehr in einem Kölner-Auswärtsspiel zu bejubeln. Mit dem fünften Auswärtssieg müssen die „Roten Teufel“ zittern, dass die Geißböcke sie nicht auf die Hörner nehmen. Die Entwicklung spricht eindeutig für das Team von Trainer Holger Stanislawski, das nun voller Selbstvertrauen in die Länderspielpause geht.

Tolle Moral des FC
Dieses Spiel hat eindrucksvoll bewiesen, dass die mannschaftliche Geschlossenheit beim FC besonders stark ausgeprägt erscheint. Dresden war in Halbzeit eins klar besser, was sich auch an der Statistik von 3:0 Torschüssen und 7:0 Ecken eindeutig ablesen ließ. Dresdens Trainer bestätigte die Annahme vieler nach dem Spiel gegenüber diversen Medien: „Wir müssen in Führung gehen, waren die klar bessere Mannschaft. Und Köln macht das dann clever.“ Fußball kann bekanntlich so ungerecht sein. Stani musste ebenfalls freimütig einräumen: „Wir haben gut angefangen und dann das Spiel abgegeben, Dresden war besser. Später war es offenes Visier. So freuen wir uns, das wir 2:0 gewonnen haben.“

Stanislawski hofft auf Ujah-Verbleib
In der 72. Spielminute war es dann soweit, als der bis dato eher glücklos agierende Tobias Strobel Ujah sah und ihn mit einem schönen Pass bediente. 1500 mitgereiste Kölner flippten nach diesem Treffer ebenso aus, wie nach dem vorentscheidenden 2:0, welches der Nigerianer zehn Spielminuten später äußerst souverän erzielen konnte. Bescheiden jubelte der Mainzer-Leihstürmer nach der Begegnung: „Das war ein dreckiger Sieg. Und nur die Punkte zählen.“ Und Stani drückt seine Hoffnung in Worten aus, wenn er sagt: „Wir werden mit Mainz-Manager Christian Heidel das Gespräch demnächst suchen.“ Am nächsten Spieltag gastiert Aufsteiger und Schlusslicht Regensburg in Köln. Alles andere als ein Heimsieg würde einer Blamage gleichkommen. Denn die Leihgabe entpuppt sich pünktlich zum Saisonfinale als Trumpf im Aufstiegskampf.
Kaiserslautern kann sich warm anziehen – mit dem Auswärtserfolg bei den abstiegsbedrohten Dresdnern gelang ein echter Big Point im Rennen um Platz 3. Nun empfängt der FC Schlusslicht Regensburg. Das dürfte kein Problem für Tony Doppelpack sein!

Maroh: „Diese Chance müssen wir nutzen“
Auch Abwehrchef Dominic Maroh zeigte in Dresden eine bärenstarke Vorstellung. Der 25-jährige Abwehrmann zeigt sich überaus motiviert, wie er dem „Express“ in einem Interview verraten hat. So sagt er: „Wir haben uns geschworen, alles zu versuchen, um den Aufstieg zu packen. Diese Chance müssen wir nutzen!“ Dennoch muss e
r auch realistisch eingestehen, dass die Schwäche der Konkurrenz dem FC wieder diese formidable Möglichkeit eingeräumt hat: „Aber es kam natürlich auch auf die anderen an. Dass wir so schnell oben dran sind, war nicht abzusehen.“

Kölns torgefährliche Innenverteidigung
Besonders die Defensive hat sich in den letzten Begegnungen als absoluter Trumpf im Kölner-Spiel erwiesen. Über das gute Zusammenspiel zwischen ihm und Kevin McKenna kann der slowenische Nationalspieler folgendes berichten: „Ja, das hat sich super eingespielt. Unsere Stärke ist vielleicht, dass wir ganz unterschiedliche Verteidiger sind, Macka mit seiner Zweikampfhärte und Kopfballstärke und ich, der die Dinge oft auch spielerisch löst.“ Beide haben auch schon einige Scorerpunkte auf dem Konto. So hat McKenna bereits vier Saisontreffer erzielen können, während Maroh vier Scorer-Punkte aufzuweisen hat. Über diese Stärke kann Maroh folgendes sagen. „Wir schauen erst mal, dass wir den Laden hinten dichthalten. Und dann versuchen wir, eine Waffe zu sein, gerade bei Standards. Klar macht das einem Verteidiger doppelt Spaß. Und ich wüsste nicht, wo wir in der Tabelle wären, wenn unsere Tore fehlen würden. Wir haben inzwischen viele verschiedene Torschützen. Diese Unberechenbarkeit macht uns stärker!“

Lautern als härtester Konkurrent
Ein Punkt weniger und ein um vier Treffer schlechteres Torverhältnis weist der 1. FC Köln gegenüber dem 1. FC Kaiserslautern auf. Der Vorsprung auf die Verfolger Union Berlin und dem TSV 1860 München liegt bei fünf Zählern. Maroh hat auch dies erkannt und versucht zu warnen, wenn er sagt: „Aber das tut uns ganz gut, dass wir nicht nur auf Lautern schauen, sondern, dass wir auch von hinten ein bisschen Druck bekommen.“ Mit nunmehr 14 Spielen ohne Niederlage hat der FC eine starke Serie hinlegen können. Den Schwung möchte Köln mitnehmen, wie Maroh deutlich macht: „Ja, das stimmt. Man bekommt die Euphorie mit, und wir wollen dafür sorgen, dass diese Stimmung bis zum letzten Spieltag anhält. Man kann sich kaum vorstellen, was hier los ist, wenn du die Relegation packst! Das ist Motivation pur.“

Maroh kennt die Aufstiegsformel
Die Gefahr, dass Selbstzufriedenheit bei einigen Mannschaftskameraden einkehren könnte, sieht er explizit nicht, da viele Komponenten dies unterbinden: „Dann gäbe es genügend Spieler wie zum Beispiel Miso, Macka, Matze oder auch mich, die die Mitspieler dann wieder einnorden würden. Und unser Trainer spielt da natürlich eine ganz wichtige Rolle. So wie in der Pause im Spiel gegen Paderborn, als wir dachten: Wir führen, alles in Ordnung. Und Stani legt dann den Finger in die Wunde. Er macht das richtig gut.“ Gleichzeitig hat er auch ein mögliches Erfolgsrezept aus eigener Erfahrung, womit der Aufstiegskampf tatsächlich positiv für den FC enden könnte: „Gute Frage. Damals in Nürnberg war es so, dass wir erst ganz spät auf den Aufstiegsplatz gesprungen sind. Du musst bis zum Schluss akribisch weiterarbeiten, immer den Fokus auf den nächsten Gegner richten. Wir haben es erstmals in der eigenen Hand, das war nicht abzusehen. Aber jetzt ist es so – und das müssen wir nutzen!“


Informationen
Quelle: express.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln; Maroh; Horn; Stanislawski; McKenna; Ujah; Dynamo Dresden
Datum: 19.03.2013 16:56 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-koeln-gewinnt-2-0-in-dresden--auch-auswaerts-gibt-es-ein-halleujah-4615.html
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