Köln-Mittelfeldspieler Lehmann: „Das Potential für den Aufstieg ist definitiv da“


Köln-Mittelfeldspieler Lehmann: „Das Potential für den Aufstieg ist definitiv da“
Bild: dfb.de
Seit Sommer 2012 spielt Matthias Lehmann für den Fußball-Zweitligisten 1. FC Köln. Nur selten konnte der erfahrene Mittelfeldspieler überzeugende Auftritte im Geißbocktrikot abliefern. Nun äußert er sich im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ über seine Leistungssteigerung zuletzt und seine Ambitionen mit dem FC in dieser Spielzeit. Über die massive Kritik, die gegen seine Person vorgebracht wird, äußert sich der ehemalige Paulianer nun wie folgt: „ Was da genau los ist, weiß ich auch nicht. Meine Leistungen im letzten Jahr waren nicht so, wie ich mir das vorstelle, ganz klar. Aber das es solche Wellen schlägt, das kann ich mir nicht erklären. Meine Vorbereitung war eigentlich gut. Dann kam das Testspiel gegen Mallorca, das nicht gut lief. Und dann habe ich mich wieder runtergezogen, auch weil es letzte Saison teilweise genauso war.“

„Ich bin mit mir im Reinen“

Er versucht sich nicht allzu viele Gedanken um diese Tatsache zu machen, denn er ist von seinen Fähigkeiten absolut überzeugt. Zudem ist ihm die Meinung des Trainers deutlich wichtiger als vom kritischen Publikum: „Wenn das so ist, dann ist es so. Ich bin mit mir im Reinen und versuche, mich nicht mehr unterkriegen zu lassen. Ich kann es nicht ändern, ich kann ja nicht mit jedem Einzelnen reden. Ich muss Fußball spielen, und dann ist nur wichtig, was der Trainer sagt. Es ist das Recht der Zuschauer, eine Meinung zu haben und diese zu äußern. Ich versuche, diejenigen, die negativ über mich denken, zu überzeugen. Und die anderen versuche ich zu bestätigen.“

„Dieses Jahr habe ich mir einiges vorgenommen“

Der 2:0-Sieg über den SV Sandhausen wurde auch wieder von einigen Teilen des Publikumss und auch Presseleuten dazu genutzt, um lauthals den zentralen Mittelfeldspieler zu kritisieren. FC-Trainer Peter Stöger hat sich hingegen hinter Lehmann gestellt und ihn öffentlich ausdrücklich gelobt: „ Ich wusste das zunächst gar nicht, weil ich keine Zeitung lese. Aber man redet ja auch mal unter vier Augen. Es ist wichtiger, so etwas direkt vom Trainer zu erfahren. Er hat mir gesagt, dass ich wichtig für die Mannschaft sein kann, wenn ich meine Leistung abrufe und mich weniger von außen beeinflussen lassen soll.“ Die Motivation vor dieser zweiten wichtigen Saison war bei Lehmann besonders stark ausgeprägt. Besonders im letzten Spiel bei Greuther Fürth hat er mit einer ordentlichen Leistung den Worten auch Taten folgen lassen. Die komplette Fokussierung auf das Sportliche scheint ihm sichtbar gut zu tun. Zu dieser Tatsache meint Lehmann nun: „Bezogen auf das letzte Jahr: Ja. Dieses Jahr habe ich mir einiges vorgenommen und versuche alles, was von außen kommt, auszublenden. Auch wenn mal ein Pass nicht ankommt, dann spiele ich weiter und versuche, mich von den Reaktionen darauf nicht beeinflussen zu lassen.“

„Das hatte eine Eigendynamik bekommen“

Matthias Lehmann galt stets als Ziehsohn von Ex-Trainer Holger Stanislawski. Nach der Demission seines ehemaligen Pauli-Trainers beim FC im Mai diesen Jahres sprach er von
einer Erleichterung. Dies begründet er nun wie folgt: „ Das ist ja keine Kritik an Stani. Aber jetzt werde ich mit anderen Augen gesehen: Nur noch als Matze Lehmann, und nicht mehr in der Verbindung mit Stani. Am Anfang war noch alles in Ordnung. Dann lief es sportlich nicht mehr gut und es hieß immer: Der Lehmann spielt nur, weil Stani ihn geholt hat, Freifahrtschein hier, Freifahrtschein da. Auch ohne Zeitungslesen hat man das mitbekommen letztes Jahr. Das hatte eine Eigendynamik bekommen.“

„Das eine ist die Arbeit, das andere ist das Private“

Der gebürtige Allgäuer ist clever genug, um zwischen der sportlichen und privaten Situation differenzieren zu können. So äußert er sich über den Wohlfühlfaktor in der Domstadt folgendermaßen: „Das eine ist die Arbeit, das andere das Private. Man geht natürlich lieber zur Arbeit, wenn man weiß, man hat gut gespielt. Aber wenn es mal nicht so läuft, dann gehe ich ja trotzdem in die Stadt. Es ist ja nicht so, dass ich mich dann zu Hause einschließe, den Strom abstelle und hoffe, dass ich krank werde, damit ich nicht zum Training muss.“

„Das sind eben keine Selbstläufer“

Mit seinen 29 Jahren ist Lehmann in der insgesamt recht jungen Kölner Mannschaft derzeit der älteste Spieler auf dem Platz. Er lobt ausdrücklich die Qualität beimderzeitigen Mittelfeldteam der 2. Bundesliga: „Mittlerweile sind die jungen Spieler so weit, dass man gar nicht mehr viel sagen muss. Alle haben eine gute Fußball-Ausbildung genossen. Die wollen einfach den Ball haben und kicken, sowie es bei jedem Jungen früher war.“ Dementsprechend glaubt er auch an die realistische Möglichkeit des Aufstiegs mit dem 1. FC Köln. Er liefert zugleich Gründe dafür: „Das Potenzial ist auf jeden Fall da. Aber der Weg dahin ist brutal schwer. Die Erwartungen sind hoch, jeder erwartet, dass wir jedes Spiel 4:0, 5:0 gewinnen. Aber man sieht Woche für Woche, wie schwer man sich gegen kleine Mannschaften tut. Das sind eben keine Selbstläufer, auch wenn es vom Papier her heißt: Jetzt kommt der große FC. Das wird auch am Sonntag gegen Aue so sein. Die haben ihre neun Punkte, weil sie kompakt und tief stehen und vorne die Post abgeht.“


Informationen
Quelle: ksta.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln, Matthias Lehmann, Peter Stöger, Holger Stanislawski
Datum: 30.08.2013 14:41 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-koeln-mittelfeldspieler-lehmann--„das-potential-fuer-den-aufstieg-ist-definitiv-da“-7260.html
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