Köln-Trainer Stanislawski: „Wir machen Jagd auf Platz 3“


Die ersten Trainingstage nach der rund zweieinhalbwöchigen Winterpause haben eindrucksvoll demonstriert, dass der Glaube beim 1. FC Köln an die eigene Stärke und auch an den möglichen Aufstieg immer noch existent erscheint. Mit viel Eifer und enorm viel Motivation demonstrierten die Kölner-Profis, dass an die Möglichkeit des direkten Wiederaufstiegs immer noch ernsthaft geglaubt wird. Ehrlich muss jedoch auch festgestellt werden, dass es neben dem torgefährlichen Anthony Ujah an einem zweiten Torjäger fehlt.

Deshalb gab es in den vergangenen Tagen auch zahlreiche Gespräche im Führungszirkel des FC, wo die sportlichen Verantwortungsträger mit den brandaktuellen Neuigkeiten versorgt worden sind. Die Angst geht am Geißbockheim um, dass sich der 23-jährige, nigerianische Goalgetter Ujah verletzt und der FC dann ohne eine echte Alternative dasteht. Dieses Problem ist erkannt worden. Den beiden jungen Angreifern Mikael Ishak und auch Kacper Przybylko traut man es in der Rückrunde nicht zu, dass sie mit einer zufriedenstellenden Toranzahl die Offensivsorgen der Kölner vertreiben könnten. Ehrlich räumt Kölns-Transfermanager Jörg Jakobs deshalb auch im Gespräch mit dem „Express“ ein: „Wenn Tony etwas passiert, dann haben wir ein Problem.“

Chong Tese wurde nach Südkorea verkauft. Am auffälligsten sind letztlich seine blonden Haare gewesen. Da optische Reize jedoch bekanntlich nicht für Torgefährlichkeit auf dem Platz sorgen, ist der Verkauf des nordkoreanischen Nationalspielers nur mehr als verständlich gewesen. Vom ehemaligen Sportdirektor Volker Finke autonom verpflichtet, hat der ehemalige Bochumer nie seine Qualitäten demonstrieren können und tritt damit in die Fußstapfen prominenter Vorgänger wie Lilian Laslandes oder auch Manasseh Ishiaku, die mehr von ihrem Namen, als von den Qualitäten auf dem Platz gelebt haben. Nun muss der vielbeschäftigte Jakobs sich also in der Wintertransferperiode um einen möglichen Nachfolger kümmern. Dies gestaltet sich jedoch nicht als allzu leicht, wie Jakobs einräumen muss: „Die Verhandlungen sind etwas schwierig. Aber wir kriegen das schon hin.“

Es gibt einige Kandidaten, die eine deutliche höhere Torgefahr als Tese verpflichten. Wobei man eingestehen muss, dass weniger kaum noch möglich erscheint. So kristallisieren sich die beiden Angreifer Rasmus Jönsson und Rob Friend als mögliche Kandidaten heraus. Der 31-jährige, kanadische Nationalspieler Friend war schon im Sommer bei den Kölnern im Gespräch. Allerdings ist das monatliche Gehalt von 80.000 Euro das Problem des Angreifers von Eintracht Frankfurt. Eine ähnlich hohe Summe, die der jüngst aussortierte Milivoje Novakovic beim rheinischen Traditionsverein verdient. Auch wegen dieses Kostenfaktors soll „Nova“ jedoch schnellstmöglichst von der Gehaltsliste verschwinden.

Dadurch sol
l auch neuer finanzieller Spielraum geschaffen werden. Mit 23 Jahren ist der junge Schwede Rasmus Jönsson deutlich perspektivreicher. Ein Ausleihgeschäft mit seinem derzeitigen Arbeitgeber, den VfL Wolfsburg, steht zur Diskussion. Dazu meint FC-Trainer Holger Stanislawski: „Wir sind da gespannt wie ein Flitzebogen.“ Bevor es jedoch zu einem finalen Vertragsabschluss kommen kann, muss der Vorstand den Transfer erst noch annehmen. Davon ist jedoch auszugehen, wenn man den Worten von Vize-Präsident Toni Schumacher Glauben schenken darf, der gegenüber dem „Express“ bezüglich der Offensivproblematik mitteilte: „Da sind wir dünn besetzt. Aber auch in der Abwehr könnten wir eine Alternative brauchen.“

Möglichst schnell soll diese „personelle Baustelle“ geschlossen werden, da die Kölner sich mit einer kompletten Mannschaft auf die überaus wichtige Rückrunde konzentrieren möchten. „Stani“ zählte beim Trainingsauftakt schon einmal: „Uns bleiben 30 knackige Tage bis zum ersten Punktspiel.“ Und zog das Training mächtig an, da auch der Trainer mehr Disziplin und mehr Arbeit von seinen kickenden Angestellten sehen möchte. Deshalb zeigte sich der gebürtige Hamburger sehr erfreut, dass kein einziger seiner Profis während der Weihnachtsferien zu viel Gewicht zu tragen hatte. Ein erfreuliches Ergebnis. Danach dauerte die Premiereneinheit 2013 stattliche zwei Stunden, was auch als Zeichen kenntlich gemacht werden kann. Danach nannte er die konkreten Vorgaben gegenüber der „Bild“: „Ab sofort machen alle Mannschaften, die noch eine realistische Chance haben, Jagd auf Platz 3. Auch wir! Dafür krempeln wir die Ärmel hoch. Schließlich sind es nur noch sechs Punkte auf Lautern.“

Ehrlich räumt der in der Hinrunde nicht kritikfreie Stanislawski ein: „Wir hatten einen schlechten Saisonstart und schon 13 Punkte Abstand auf Lautern, jetzt sieht die Sache anders aus.“ Die Fans scheinen an ihr Team wieder durchaus zu glauben, denn trotz anhaltendem Regen strömten rund 200 Fans zum Training. Auch Schumacher demonstrierte Verbundenheit und ließ sich blicken. Ebenso FC-Boss Werner Spinner. Bis kommenden Dienstag wird bei zwei Einheiten täglich hart an dem Unterfangen „direkter Wiederaufstieg“ gearbeitet, bis es am Dienstag in Trainingslager ins türkische Belek gehen wird.


Informationen
Quelle: express.de ; bild.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln; Stanislawski; Ujah; Tese; Schumacher; Novakovic; Jakobs; Spinner; Ishak; Przybylko
Datum: 06.01.2013 16:19 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-koeln-trainer-stanislawski--„wir-machen-jagd-auf-platz-3“-3478.html
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Kommentar von Wilfried/ Frankfurt (06.01.2013 16:38 Uhr)
Santini vom SC Freiburg soll noch ausgeliehen werden. Waere neben Ujah gute Ergaenzung! Auch sollte "Stani" nicht zuviel rotieren lassen damit besserer Spielfluss entsteht. Natürlich darf Ujah verletzungsmaessig nichts passieren!


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