Leichter Gewissenskonflikt bei Nürnberg-Trainer Valerien Ismaë


Leichter Gewissenskonflikt bei Nürnberg-Trainer Valerien Ismaë
Für Nürnbergs-Trainer Valérien Ismaël wird das heutige WM-Viertelfinale zwischen Deutschland und Frankreich ganz gewiss zu einigen Gewissenskonflikten führen. So lebt er schon seit 2003 in der Bundesrepublik, ist jedoch im elsässischen Straßburg geboren und hat eine deutsche Frau geheiratet. Seit April 2013 besitzt der 38-Jährige darüber hinaus noch die deutsche Staatsbürgerschaft. So hat der ehemalige französische Junioren-Nationalspieler während seiner aktiven Profikarriere sogar mit einer Nominierung für die DFB-Auswahl spekuliert, was die damaligen Bundestrainer jedoch nicht überzeugen konnte. Nun äußert sich Ismaël im Gespräch mit „Nordbayern.de“ ausführlich zum heutigen Duell der beiden Fußball-Mächte.

„Nach dem Abpfiff werde ich glücklich sein“

Ismaël ist sich noch etwas unschlüssig, für welche Mannschaft er denn tatsächlich sein soll. So kann er über seinen persönlichen Favoritenstatus folgendes berichten: „Es ist für mich wirklich schwierig, dieses Spiel zu verfolgen. Auch weil sich Frankreich ganz anders präsentiert als bei der WM 2010. Man merkt, dass da eine Mannschaft zusammengewachsen ist. Deutschland muss man bei einer WM natürlich immer zu den Mitfavoriten zählen. Ich weiß nur, dass ich nach dem Abpfiff auf jeden Fall glücklich sein werde – oder zumindest nicht traurig.“

„Ich sehe leichte Vorteile für die Deutschen“

Insgesamt ist Ismaël jedoch davon überzeugt, dass Deutschland das bessere Team darstellen kann, weil sie über die größere Qualität verfügen. Die Franzosen erwartet er jedoch als sehr starken Kontrahenten, wie er auch begründen kann: „Alle Achtelfinalspiele waren sehr eng, auch gegen Algerien war es nicht einfach. Das Wichtigste bei einer WM ist, dass man weiterkommt. Ich sehe leichte Vorteile für die Deutschen, weil sie es unbedingt wollen und mehr individuelle Qualität haben.
Und gerade unter Druck hat die deutsche Elf immer gut funktioniert. Ich bin sicher dass sie eine Top-Leistung abliefern wird. Leicht wird die Aufgabe aber nicht, weil die Franzosen diesmal bislang wirklich als Einheit aufgetreten sind und sich mannschaftlich sehr geschlossen präsentiert haben.“

„Bei einer WM bekommt ein deutsch-französisches Duell dadurch natürlich eine besondere Brisanz“

Ähnlich wie beim Achtelfinalspiel gegen Algerien, als häufig von der „Schande von Gijon“ gesprochen worden ist, gibt es beim deutsch-französischen Aufeinandertreffen nun die stetigen Erinnerungen an das WM-Halbfinale 1982 in Sevilla, als der damalige DFB-Keeper Toni Schumacher mit einem übertrieben Foulspiel an den Franzosen Patrick Battiston negativ auf sich aufmerksam machen konnte. Ismaël sagt zu dieser Thematik folgendes: „Ich habe das Spiel damals noch nicht live verfolgt, aber später natürlich besagte Szene gesehen. Eigentlich ist es ja Vergangenheit, aber in Frankreich hat man diese Geschichte bis heute nicht vergessen. Und gerade bei einer WM bekommt ein deutsch-französisches Duell dadurch natürlich eine besondere Brisanz.“


Informationen
Quelle: nordbayern.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Nürnberg, Valerien Ismael, Frankreich, Deutschland, WM 2014
Datum: 04.07.2014 13:44 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-leichter-gewissenskonflikt-bei-nuernberg-trainer-valerien-isma-13832.html
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