Matthias Lehmann: „Der 1. FC Köln ist jetzt bereit für was Neues“


Immer mehr wird deutlich, dass der 1. FC Köln mit dem neuen Trainer Holger Stanislawski einen wahren Glücksgriff getätigt hat. Zumindest scheint dies der Fall zu sein, wenn man die ersten Trainingswochen beobachten konnte. Anders als sein Vorgänger Stale Solbakken erreicht der gebürtige Hamburger die Mannschaft auch mit seinen taktischen Anforderungen. Dabei baut er ganz bewusst auf Führungsspieler, die mögliche Konflikte innerhalb der Mannschaft lösen sollen.

Ganz bewusst hat „Stani“ mit den erfahrenen Akteuren wie Kevin McKenna, Christian Eichner, Christian Clemens, Miso Brecko und Matthias Lehmann ein Quintett ausgewählt, welches zukünftig die „verlängerten Arme“ in seinem Kader sein werden. Der Trainer selbst hat sich nach den zahlreichen Trainingseinheiten für diese Auswahl an Führungsspielern entschieden. Die Begründung des akribischen Coaches im „express“: „Die Jungs haben jetzt Ansprechpartner, die dann auch einen kürzeren Draht zu uns Trainern haben.“ Trotzdem gibt es noch keine Klarheit, wie der zukünftige Kapitän lauten wird. Dazu wieder Stani: „Der ein oder andere ist dabei, der befähigt wäre, die Binde zu tragen. Aber das weiß ich noch nicht so hundertprozentig.“

Von Eintracht Frankfurt wurde Matthias Lehmann verpflichtet, der bei seinen letzten Vereinen sportlich und verbal eine Führungsposition übernommen hat. Nun stellt er den einzigen Neuzugang in dieser Auswahl dar, denn er ist sich bewusst: „Die ganze Mannschaft muss Verantwortung übernehmen, da kann sich keiner vor verstecken.“ Über sein Aufgabengebiet kann er sagen: „Wir wurden jetzt gewählt und sind sozusagen die Zuleitungen für den Trainer, Herrn Schaefer oder Herrn Jakobs. Wir werden vorneweg marschieren, das ist klar.“

Von Natur aus ist Lehmann ein Führungsspieler. Sein Charakter und seine sportlichen Leistungen haben ihn dazu befähigt. Schon bei 1860 München hat der Blondschopf im zarten Alter von nur 22 Jahren die Kapitänsbinde übergestreift. Lehmann erinnert sich: „Vielleicht war es ein bisschen früh, aber man hat die Erfahrung gemacht, am Anfang lief es gut, dann ging es etwas bergab, aber so hat man das mal kennen gelernt, was auf einen zu kommt, wenn man die Binde trägt.“

Auch in diesen Tagen, wo sogar die Medien den Akteuren des rheinischen Traditionsvereins ursprünglich milder gegenübertreten wollten, gibt es mal wieder zahlreiche Kritiker, die dem Team zu viel Ruhe vorwerfen. Lehmann sieht dies jedoch völlig anders
: „Das sehe ich nicht so. Es kracht schon bei uns im Training, wie sich das im Fußball gehört. Da wird sich die Meinung gesagt, und nach dem Training gibt man sich wieder die Hand. Vielleicht können wir hier und da noch lauter werden, aber man muss sagen: Wir haben eine gute Mischung.“

Der neue Geist, den dieses Team auch nach außen hin demonstriert, wirkt optimismusfördernd. Auch, wenn es in den bisherigen Testspielen auch die eine oder andere kritische Phase gegeben hat und in einigen Bereichen noch erheblicher Verbesserungsbedarf besteht, so ist Lehmann von der Mannschaft absolut überzeugt: „Das ist ein sehr hungriges und wildes Team. Ich denke schon, dass wir eine gute Rolle spielen werden, wir wollen erfolgreich Fußball spielen.“

Was schon in den ersten Tagen deutlich wird, ist die Tatsache, dass Matthias Lehmann offensichtlich von den Emotionen der Fans begeistert ist. Man sieht ihm an, dass er für sein zuweilen risikoreiches Spiel, die Unterstützung der zahlreichen Fans benötigt. Durch die Tatsache, dass er bei seinen bisherigen Stationen bei 1860, Alemannia Aachen, St. Pauli und Eintracht Frankfurt ausschließlich bei Traditionsvereinen gekickt hat, weiß er, dass für Leidenschaft bestens gesorgt sein wird: „Es muss bitte nicht an allen Ecken und Enden krachen“, so ein gut gelaunter Lehmann, „aber wenn es positiv ist, gerne, dann darf es krachen.“

Seine Begeisterung für seinen neuen Verein scheint wahrlich ungehalten zu sein. An seinen Worten merkt man schnell bei ihm, dass er unfassbar stolz und glücklich ist, dass er bei diesem Neuaufbau des 1. FC Köln dabei sein darf. Ein mögliches Rezept für ein erfolgreiches Arbeiten hat er auch schon gefunden: „Köln ist ein Verein mit richtig Potenzial, mit einer Stadt, die natürlich traurig war nach dem Abstieg, aber jetzt bereit ist für etwas Neues. Wir wollen schauen, dass wir wieder ein Band schaffen zwischen Fans und Spielern, dass sie wieder stolz sein können auf uns, weil wir alles abgerufen haben.“


Informationen
Quelle: express.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln; Stanislawski; Lehmann; Brecko; Clemens; Eichner; McKenna
Datum: 22.07.2012 15:25 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-matthias-lehmann--„der-1--fc-koeln-ist-jetzt-bereit-fuer-was-neues“-1049.html
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