MSV Duisburg: Aus der Not eine Tugend machen


Irgendwie hätte es für den MSV Duisburg in diesen Tagen nicht viel schlimmer kommen können, denn mit Spielmacher Jürgen Gjasula fällt der entscheidende Spieler bei den „Zebras“ aus. Wie der 26-Jährige ersetzt werden soll, ist noch nicht klar. Es steht lediglich fest, dass der Deutsch-Albaner an einer Herzmuskelentzündung leidet und höchstwahrscheinlich für die komplette Hinrunde ausfallen wird. Nun versucht der MSV trotzdem ein wenig optimistischer in die Zukunft zu schauen.

Deshalb erklärt auch Sportmanager Ivica Grlic gegenüber „Sport1“: „Sicherlich war das eine schockierende Nachricht. Er ist unser Spielmacher und hat viele Qualitäten. Der Verlust wiegt schwer, aber man muss das Beste aus der Situation machen.“
Die Situation ist wahrlich nicht zu unterschätzen, denn schon in seiner letzten Urlaubswoche hat er sich nicht richtig wohl gefühlt. Immerhin konnte er noch das Trainingslager Ende Juli auf Borkum mitmachen. Danach hat jedoch eine Routine-Untersuchung die Wahrheit ans Tageslicht gebracht. Bei dieser gab es alarmierende Werte. Die behandelnden Ärzte konnten eine Viruserkrankung feststellen. Es ist nun auch bekannt geworden, dass diese Art der Krankheit im schlimmsten Fall sogar tödliche Folgen haben könnte. Dazu wieder Grlic: „Die Entscheidung, ihn rauszunehmen, war vollkommen richtig. Die Gesundheit des Sportlers steht an erster Stelle“, erklärt Grlic. „Der Spieler hatte auch Glück, dass nichts Schlimmeres passiert ist.“

Deshalb versucht man beim westdeutschen Zweitligisten dieses ganze Szenario positiv zu sehen, da früh genug die mögliche Gefahr erkannt worden ist. Es gab einige Fälle, die nicht sogar tödlich geendet sind. So gab es im Ligaspiel im Jahr 2007 einen Zusammenbruch von Antonio Puerta, der beim FC Sevilla kickt. Ein mehrfacher Herzstillstand war der Grund dafür. Letztlich ist der spanische Profi drei Tage nach dem Spiel im Krankenhaus verstorben. Der Kölner Ümit Ozat hat eine Zusammenbruch auf dem Spielfeld erlitten. Er konnte überleben. Nun geht es ihm jedoch wieder besser. Die Folgen waren jedoch besonders frappierend, denn wegen dieser Herzproblematik musste er letztlich seine Karriere beenden. Dieses Schicksal soll Gjasula nicht wiederfahren und so gönnt er sich erst einmal eine Ruhepause von drei Monaten. Grlic zeigt sich gegenüber „Sport1“ hilfsbereit
: „Wir wollen ihm dabei helfen, wieder zurück zu finden, ich bin ein Mensch, der immer positiv in die Zukunft schaut.“

Als klar gilt, dass sich Gjasula wegen noch abzuschließender Untersuchungen im Krankenhaus befindet. Es steht fest, dass der Techniker drei ganze Monate seinen Körper nicht trainieren kann. Im Gegenteil er muss ihn völlig ruhigstellen.
Dazu wieder Grlic: „Es ist vom Kopf her nicht einfach zu wissen, dass man drei Monate gar nichts machen darf.“
Ein Neuzugang wird nicht für ihn eingesetzt werden. Stattdessen bevorzugen die MSV-Verantwortlichen eine Lösung aus dem großen MSV-Kader, der vielleicht noch einen weiteren Kreativspieler bereithalten könnte. Mit Sören Brandy, Valeri Domovchiyski und Dusan Jevtic gibt es nach Angaben von „Sport1“ drei mögliche Alternativen. Wenn dieses Experiment jedoch nicht funktionieren sollte, dann könnte vielleicht doch noch auf dem Transfermarkt nach einer gezielten Verstärkung Ausschau gehalten werden.

Julian Koch hat hervorragende Anlagen. In seiner ersten Duisburger Zeit von 2010 bis 2011 hat er sein außergewöhnliches Talent und seine Führungsqualitäten eindrucksvoll unter Beweis stellen können. Nun, nach seinem Kreuzbandriss und den aufkommenden Problemen werden die Zweifel an Kochs weiterem Karriereverlauf immer größer. Auch dazu äußert sich Grlic gegenüber „Sport1“: „Julian ist ein Mensch der nie aufgibt. Wir werden alles Menschen mögliche probieren, um ihm weiter zu helfen, damit er seine Karriere fortsetzen kann. Das hängt natürlich auch von seinem Knie ab.“

Was den Manager auszeichnet, ist die Tatsache, dass er eine große innere Ruhe verspürt. Auch in diesen Tagen, wo die Hiobsbotschaften in Form von Verletzungen sehr zahlreich sind. Kämpferisch äußert er sich: „Ich lasse mir nicht einreden, dass wir Verletzungspech haben.“


Informationen
Quelle: sport1.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: MSV Duisburg; Reck; Grlic; Brandy; Koch; Gjasula; Jevtic
Datum: 14.07.2012 17:27 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-msv-duisburg--aus-der-not-eine-tugend-machen-1033.html
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