MSV Duisburg: Ranisav Jovanovic kommt, Flamur Kastrati will kämpfen


Ranisav Jovanovic hat Fortuna Düsseldorf verlassen. Doch umziehen muss er dafür wohl nicht. Nach dem bestandenen Medizin-Check scheint die Unterschrift beim MSV Duisburg für den 31-jährigen Deutsch-Serben wohl nur noch Formsache zu sein. Damit sind zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, denn Duisburg hat den lange erhofften Torjäger gefunden und Jovanovic darf sich über einen neuen Verein freuen.

Erst vor kurzem gab es in Düsseldorf intensive Vertragsgespräche mit MSV-Manager Ivica Grlic, dem ehemaligen Fortuna-Stürmer Jovanovic und dessen Berater Henry Hennig, wo es um die finalen Vertragsverhandlungen gegangen ist. Ganze zwei Stunden wurde über das Gehalt, die Prämien und die Vertragslaufzeit verhandelt.
Das Ergebnis kann sich jedoch sehen lassen, denn der Transfer ist so gut wie abgeschlossen. Das Einzige, was noch fehlt, ist das Einverständnis der Duisburger Bosse. Wenn dieses eingeholt worden ist, dann wird der gebürtige Berliner sofort vorgestellt werden.
Der Wechsel bedeutet für Jovanovic auf den ersten Blick einen klaren Rückschritt. Sowohl im finanziellen Bereich, als auch in der Spielklasse. Er ist aufgestiegen mit Düsseldorf, muss aber dennoch in der Zweitklassigkeit bleiben. Dies macht sich auch an seinem Gehalt deutlich, wo er beim Meidericher Sportverein nur noch rund 200.000 Euro verdient, während er in Düsseldorf noch 350.000 Euro pro Spielzeit verdient hat.
Sein Offensivkollege Flamur Kastrati jedoch wird seinen Platz bestimmt nicht kampflos übergeben. Über den Konkurrenzkampf sagt er: „Konkurrenzkampf ist gut und motiviert mich, an mir zu arbeiten. Bisher habe ich mir aber viel Druck selbst aufgelastet, weil ich zu viel wollte. Das hat sich dann negativ auf meine Leistungen ausgewirkt. Auch daran muss ich arbeiten.“
Die Vorbereitung hat der norwegische U21-Nationalspieler dazu genutzt, um Werbung in eigener Sache zu betreiben. Mit großem Engagement hat der dynamische Torjäger auf sich aufmerksam machen können. Diese Saison soll seine werden, denn oft ist er durch Verletzungsprobleme zurückgeworfen worden. Dies soll nun der Vergangenheit angehören, wie er der „Rheinischen Post“ erklärt hat: „Ich will angreifen.“
Seine erste Spielzeit bei den „Zebras“ war alles andere als berauschend, da er vielleicht sich selbst auch zu stark unter Druck gesetzt hat und sportlich nicht überzeugen konnte. Deshalb wählt der Stürmer mit Wurzeln im Kosovo auch starke Selbstkritik, wenn er sagt: „Mein Startjahr in Duisburg war nicht so wie ich mir das selbst vorgestellt hatte. Ich habe nicht gezeigt, was wirklich in mir steckt. Da kamen viele Faktoren zusammen.“
Vielfach machte sogar der Begriff „Fehleinkauf“ die Runde, denn die Erwartungen waren im Sommer 2011 enorm, als er vom VfL Osnabrück an den Niederrhein gewechselt ist. Die Vita von Kastrati liest sich beeindruckend, denn beim niederländischen Spitzenverein Twente Enschede konnte er zumindest einige Einsätze in Champions-League zumindest im Kader vorweisen. Ein Potential, welches zu för
dern und zu fordern sei, so lautete der allgemeine Tenor an der Wedau. Dies gelang leider überhaupt nicht. Null Tore in den Pflichtspielen waren eine grausige Bilanz für einen ambitionierten Angreifer.
Der Spieler sucht nach plausiblen Erklärungen, wenn er gegenüber der „Rheinischen Post“ erklärt: „Als ich 2011 zum MSV kam, hatte ich durch die Relegationsspiele mit Osnabrück und die Qualifikation mit Norwegens U 21-Nationalteam kaum Urlaub in der Sommerpause. Ich war müde und mir ist kein Treffer in den Vorbereitungsspielen mit dem MSV gelungen. Das hat mich geärgert“, so fällt der Rückblick des Youngsters aus. Und ehrlich muss er auch erhebliche Anpassungsprobleme zugeben, die ihn sichtlich behindert haben: „Die Umstellung von Osnabrück nach Duisburg war schwerer als ich erwartet habe. Der Druck war hoch, vor allem wenn man von der Bank kommt und zünden muss.“
Er hat viel über die abgelaufene Saison reflektiert und hat erkannt, dass er sich voll und ganz auf den Fußball konzentrieren muss. Vielleicht ist es nun seine Aufgabe, dass er noch härter für den Fußball arbeitet. In jedem Training, Spiel und auch sonst alles seinem Beruf unterordnet. Seine bisherige Bilanz ist in Ordnung, nicht überragend. So erzielte er bisher drei Tore in den bisherigen Vorbereitungsspielen. Durch eine Mandelentzündung wurde er stark zurückgeworfen und hat dadurch einige Trainingseinheiten und Testspiel-Minuten verpasst. Trotzdem sagt er zufrieden: „Ich fühle mich gut.“ Und fügt hinzu: „Der MSV hat noch nicht gesehen, was ich kann. Das möchte ich nun zeigen, ich will mich weiterentwickeln. Schließlich bin ich nicht gekommen, um nur Joker zu sein.“
Nun endlich will er es beim MSV packen. Er muss es beim MSV packen, denn er fühlt sich im Verein pudelwohl. Dieses Gefühl muss nun auch auf seine Leistungen abstrahlen. Besonders Coach Oliver Reck ist für dieses Wohlbefinden zuständig: „Er hat mir immer gut zugeredet, wenn es nicht lief, hat mir Selbstvertrauen gegeben.“
Seine Fähigkeiten hat er zur Genüge bei den Junioren-Nationalmannschaften seines Heimatlandes Norwegen unter Beweis gestellt, dass er alle Fähigkeiten besitzt, um ein absoluter Topstürmer zu sein. Von der U16 bis zur U21 hat er sämtliche Auswahlteams durchlaufen. Doch er hat noch einen Wunsch: „Mein Traum wäre ein Einsatz in der A-Nationalmannschaft.“ Und er nennt in der „Rheinischen Post“ ein weiteres Motiv in die A-Nationalmannschaft berufen zu werden. „Norwegen hat lange nicht an einer EM oder WM teilgenommen. Wir brauchen eine neue Generation, und ich wäre gerne ein Teil davon.“


Informationen
Quelle: www.rp-online.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: MSV Duisburg; Jovanovic; Kastrati; Grlic; Reck
Datum: 26.07.2012 16:34 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-msv-duisburg--ranisav-jovanovic-kommt--flamur-kastrati-will-kaempfen-1060.html
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