MSV Duisburg mit sportlichen und finanziellen Problemen


In diesen Tagen Anhänger des MSV Duisburg zu sein, ist beileibe nicht einfach, denn sportlich und wirtschaftlich geht es dem Traditionsverein von der Wedau richtig schlecht. Mit gerade einmal fünf Zählern liegt das Team von Trainer Kosta Runjaic immer noch auf dem letzten Tabellenplatz in der zweiten Bundesliga und auch wirtschaftlich gibt es erhebliche Probleme für den langjährigen Bundesligisten.

Während es sportlich in den Partien gegen Hertha BSC und Energie Cottbus einen klaren Aufwärtstrend zu verzeichnen gab, der ein wenig durch die unglückliche Heimniederlage gegen den FC Ingolstadt 04 gestoppt worden ist, sinkt die Hoffnung auf den Klassenerhalt immer mehr. Auch den größten Anhängern der „Zebras“ fällt es immer schwerer daran zu glauben, dass auch tatsächlich der Klassenerhalt gelingen mag. Grund für diesen ausgeprägten Pessimismus aus Sicht des MSV war die äußerst schwache zweite Halbzeit im Heimspiel gegen Ingolstadt, wo es kämpferisch, läuferisch und spielerisch erhebliche Defizite gegeben hat. Coach Runjaic ließ sich sogar zu der Aussage verleiten, dass die Darbietung „unter aller Sau“ gewesen sein. Vor dem Spiel wurde immer wieder die Wichtigkeit dieser Partie hervorgehoben. Mit einem Sieg konnte man den letzten Tabellenplatz verlassen. Nun hingegen ist die Trauer enorm nach einem richtungsweisenden Match, in dem die gesamte Mannschaft komplett versagt hat. Die Bilanz ist bitter, die jetzt analysiert werden muss, denn mit gerade einmal fünf Zählern nach zehn Spieltagen und einem enttäuschenden Torverhältnis von 6:21 ist der letzte Tabellenplatz mehr als verdient.

Als Beleg für die überraschende Schwäche der Duisburger mag herhalten, dass nur zwei harmlose Torchancen in der zweiten Halbzeit erspielt werden konnten. Auch die Art und Weise wie die Gegentreffer bekommen wurden, muss nachdenklich stimmen. In den letzten Wochen konnten alle Kicker bei den vier Zählern aus den beiden Duellen gegen die Aufstiegskandidaten ihre optimale Leistungsfähigkeit erzielen. Wenn dem jedoch nicht so ist, dann reicht augenblicklich das Potential der Duisburger nicht aus, dass gepunktet werden kann. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass der MSV in der Winterpause noch einmal aktiv werden muss, um sich neues Personal zu beschaffen. Dies ist jedoch aufgrund der finanziell äußerst prekären Situation nur schwerlich möglich, da maximal Ausleihgeschäfte zu günstigen Kondition realistisch erscheinen. Es läuft nach derzeit
igem Stand darauf hinaus, dass mit dem vorhandenen Kader die restliche Saison bestritten werden muss.

Sportlich ist schon viel berichtet worden. Im Zweifelsfall kann das Ergebnis auch anhand der Tabelle abgelesen werden. Die wirtschaftliche Problematik ist jedoch auch definitiv zu unterschätzen, da der Meidericher Sportverein rote Zahlen schreibt und bei der folgenden Nachlizenzierung sogar nach Informationen von „Reviersport“ mit einem Punktabzug rechnen muss. Keine gute Prognose für den MSV. Wenn solch gravierende Finanzprobleme an die Öffentlichkeit gelangen, dann stellt sich auch immer wieder automatisch die Frage, wo die Ursachen dafür zu suchen sind. Zu nennen sind die ausbleibenden TV-Einnahmen, die dadurch ein erhebliches Finanzloch in die Duisburger Kasse gerissen hat. Auch die Abfindung für Ex-Trainer Oliver Reck musste aufgefangen werden. Ebenso die sportlich nahezu wirkungslosen Neuzugänge wie Antonio da Silva, Ranisav Jovanovic sowie Xhelil Abdulla die ebenfalls nicht wegen der schönen Radwege an die Wedau gekommen sind.

Dies sind jedoch nur marginale Beträge, wenn man sich auch die zurückgehenden Sponsoringeinnahmen betrachtet. Der klare Plan war es diesbezüglich, dass die Vermarktung in Eigenregie vollzogen wird. Dies ist bisher aber reichlich schiefgelaufen. Als eklatantes Problem hat sich erwiesen, dass die möglichen neuen Geldgebern kein Vertrauen in die neuen Strukturen zeigen und sich deshalb nach dem Ausscheiden der Hellmich-Marketing immer mehr aus einem Geschäft mit dem MSV zurückziehen. Immerhin bringen die Zuschauereinnahmen die erhofften Einnahmen. Es gibt jedoch auch Licht am Ende des Tunnels, denn die Sparkasse soll finanzielle Linderung herbeiführen. Auch aus diesem Grund ist es geplant, dass möglichst schnell die Anleihe auf dem Markt positioniert werden soll. So ist das erklärte Ziel, dann bis Ende November schon drei bis vier Millionen Euro gezeichnet werden sollen. Wenn auch diese Möglichkeit nicht erfolgreich umgesetzt werden sollte, dann gibt es beim MSV in der Tat erhebliche Probleme.


Informationen
Quelle: reviersport.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: MSV Duisburg; Runjaic; Jovanovic; da Silva; Abdulla
Datum: 24.10.2012 20:15 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-msv-duisburg-mit-sportlichen-und-finanziellen-problemen-2573.html
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