MSV Duisburgs-Trainer Runjaic lässt die Zebras galoppieren


Der MSV Duisburg lebt. Dies wird bei vielen Spielen absolut deutlich. Nicht zuletzt bei den punktreichen Heimspielen gegen die Aufstiegskandidaten von Hertha BSC, 1. FC Kaiserslautern, Eintracht Braunschweig und Energie Cottbus. Während gegen Hertha und Lautern immerhin ein Punktgewinn herausgesprungen ist, reichte es gegen Braunschweig und Cottbus sogar zu drei Punkten. Besonders der clevere Trainer Kosta Runjaic sorgt für Hoffnung bei den „Zebras.“ Das kolportierte Interesse von Bundesligist Eintracht Frankfurt stellt für ihn zumindest derzeit kein exorbitantes Interesse dar.

Zehn Punkte fehlen zum Klassenerhalt
Rund sieben Monate ist Kosta Runjaic mittlerweile Trainer beim MSV aus Duisburg. Ein Buch kann er über diese Zeit sicherlich nicht schreiben. Dennoch hat er einiges erleben dürfen an der Wedau. Vor allem konnte er mit gekonnter, akribischer Arbeit dafür sorgen, dass die Hoffnung auf den Klassenerhalt sehr realistisch gehegt werden kann. Mit erreichten 30 Punkten hat man nun immerhin schon sechs Punkte Vorsprung vor Relegationsplatz 16, den derzeit Dynamo Dresden eingenommen hat. Schon acht Punkte Vorsprung hat der ehemalige Tabellenletzte auf den SV Sandhausen, der den ersten Abstiegsplatz belegt.

Leben im „Zebrastall“ ist zurück
Die Bilanz von Kosta Runjaic mit sechs Remis, neun Niederlagen allerdings auch neun Siegen liest sich durchaus erfolgsversprechend. Allerdings erst bei genauerer Betrachtung. Bekanntlich genießt die Tabellenposition absolute Priorität. Sicherlich sollten zumindest 40 Punkte eingefahren werden, damit der Klassenerhalt auch wirklich realisiert erscheint. Zehn Punkte in acht ausstehenden Spielen zu erreichen, dürfte im Bereich des Möglichen erscheinen. Runjaic hat wieder Leben in den „Zebrastall“ bringen können. Seit seinem Amtsantritt ist es den Duisburgern gelungen, dass sie sich kontinuierlich aus der Gefahrenzone entfernt haben.

Vom 18. auf den 13. Tabellenplatz
Am fünften Spieltag sah es um das Bundesliga-Gründungsmitglied nicht allzu gut aus, denn der ehemalige Darmstadt 98-Trainer musste den MSC auf dem letzten Tabellenplatz übernehmen und hat die Blau-Weißen nun immerhin auf den 13. Rang führen können. Damit stellen die Duisburger das viertbeste Rückrundenteam der gesamten Zweiten Liga dar. Deshalb ist es sicherlich auch nicht allzu verwunderlich, dass die Euphorie und auch der Glaube bei Fans und Verantwortlichen wieder zurückgekehrt sind, was das Thema Klassenerhalt betrifft.

„Wir brauchen jeden Punkt für den Klassenerhalt“
Im Gespräch mit „Sport1.de“ schildert Runjaic seine Ambition, die er bei seiner ersten Zweitligastation hegt: „Es geht um harte, intensive Arbeit, für die sich das Team belohnt. Es geht um das Bewusstsein, für und mit den Fans, für uns und mit dieser Stadt den MSV zu verkörpern.“ Realismus prägt ihn. Dies macht er deutlich, wenn er sagt: „Wir alle haben bislang unseren Beitrag geleistet. Aber bei allen positiven Tendenzen dürfen wir nicht unsere Tabellenkonstellation vergessen: Wir haben bislang noch nichts erreicht, brauchen jeden Punkt für den Klassenerhalt.“ Und zugleich lobt er auch ausdrücklich seine Mitstreiter im Kampf um den Klassenverbleib, wenn er sagt, dass er sich von Beginn an sehr gut aufgenommen gefühlt habe, „in der Mannschaft, von den Verantwortlichen, von meinen Mitarbeitern im Betreuer-Stab. Und vor allem auch von den Anhängern.“

„Duisburg zeigt, wie man Abstiegskampf spielen muss“
Sicherlich ist es nicht allzu verwunderlich gewesen, dass bei seinem Amtsantritt die Stimmung nicht gerade optimal gewesen ist: „Aber wir alle haben mit Beginn meiner Tätigkeit auch gesagt: Wir werden den Klassenerhalt nicht innerhalb von zwei Wochen schaffen, sondern es wird ein langer Weg.“ Duisburgs-Trainer in der Spielzeit 2008/09 ist Peter Neururer gewes
en. Nun arbeitet er als „Sport1-Expperte“. Der langjährige Bundesligacoach lobt den „frischen“ MSV Duisburg in den höchsten Tönen: „Der MSV Duisburg hat zu sich gefunden und gezeigt, wie man im Abstiegskampf spielen muss. Die Mannschaft hat anscheinend begriffen, was es bedeutet, gemeinschaftlich aus einer schlechten Situation herauszukommen.“ Und vor allem die Einfachheit und das Elementare beeindruckt ihn sichtlich: „Sie spielen einen Fußball, bei dem sich der eine auf den anderen verlassen kann. Sie zeigen viel Teamgeist und Laufbereitschaft. Und vor allen Dingen spielen sie das, was sie können. Sie probieren keine Überdinge mehr, die auf technisch höchstem Niveau stattfinden.“ Dennoch möchte Neururer keineswegs in zu große Euphorie ausbrechen, da vor allem die Primärtugenden eine außerordentliche Bedeutung besitzen, wie er gegenüber „sport1.de“ verraten hat: „Deshalb sind sie momentan so stark. Aber gerettet sind sie noch nicht. Mit ihrer Art und Weise sind sie aber momentan auf dem besten Weg.“

Runjaic: „Wir sehen wieder Licht am Ende des Tunnels“
Trainer Runjaic versucht eine bildliche Sprache für die Wandlung hin zum neuen MSV Duisburg zu finden: „Im Herbst sah es hier ganz schön düster aus. Da war das Vereinsschiff in einem echten Sturm unterwegs. Wir sehen aber wieder Licht am Ende des Tunnels. Langsam aber sicher kommt hier wieder die Sonne raus.“ Die Fähigkeiten von Runjaic haben bundesweite Beachtung erlangen können. Durch die Tatsache, dass vieles darauf hindeutet, dass Armin Veh das Überraschungsteam der diesjährigen Bundesliga-Saison verlassen wird, könnte der lange Zeit in Hessen arbeitende Runjaic sein Nachfolger werden. Ein Kontakt hat bisher jedoch noch nicht stattgefunden, wie der Duisburger-Erfolgstrainer beteuert: „Da gibt es bisher nichts. Ehrlich gesagt wundert mich schon, was eine solche Spekulation für einen großen Wirbel nach sich zieht.“ Und er führt weiter aus: „Natürlich ist es ganz nett, wenn man seinen Namen in einem solchen Zusammenhang positiv liest, aber das ist es dann auch schon.“

Auswärtssieg in Ingolstadt als nächstes Ziel
Die klare Priorität liegt für ihn jedoch auf dem Klassenerhalt, den er mit aller Macht erreichen möchte. Auch die Zukunft des MSV ist ein sehr wichtiges Thema, wie er gegenüber „sport1.de“ klarstellt: „Und da gibt es ein breites Themenfeld, das wir noch beackern müssen.“ Der gesamte Verein samt Fans hat nach Ansicht von Runjaic einen gewichtigen Anteil am Erfolg: „An den Tagen, an denen wir alle, vom Zeugwart über den Torwart, den Trainer, den Stürmer und die Fans, alles geben - an diesen Tagen können wir jeden in der Liga packen.“ Und er möchte auch weiterhin siegreich sein, denn: „Vieles definiert sich über das Selbstbewusstsein, dass du aus Erfolgen ziehst.“ Nun möchte man unbedingt einen Auswärtssieg beim Tabellennachbarn FC Ingolstadt 04 landen. Denn Kosta Runjaic hat nicht vergessen, wenn er sagt: „Wir haben noch im Hinterkopf, dass die Niederlage im Hinspiel eines unserer schwächsten Spiele in dieser Saison war. Wir wissen aber, dass wir dort den nächsten wichtigen Schritt machen können. Da sind wir im Trainerstab jetzt gefordert, die nötige Spannung hoch zu halten.“


Informationen
Quelle: sport1.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: MSV Duisburg; Runjaic; Zebras; Veh; FC Ingolstadt 04
Datum: 23.03.2013 16:12 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-msv-duisburgs-trainer-runjaic-laesst-die-zebras-galoppieren-4666.html
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