Paderborns Deniz Naki und sein Fremdgehen für 90 Minuten


Deniz Naki empfindet in dem Spiel zwischen seinem Ex-Verein FC St. Pauli und seinem neuen Arbeitgeber SC Paderborn ganz gewiss besondere Gefühle, da es ihm sichtbar schwerfällt gegen seine "alte Liebe" aus der Hansestadt Hamburg spielen zu müssen. Dementsprechend äußert sich der Türke mit kurdischen Wurzeln gegenüber der „Bild“ mit den Worten: „Das wird ein ganz komisches Spiel für mich.“

Am kommenden Sonntag wird es für den 23-jährigen Naki ein ganz besonderes Heimspiel sein, da er gegen den Verein spielen wird, für den er drei Spielzeiten Kampf, Leidenschaft und Einsatz geboten hat. Vor allem hat er sein Herz an diesen Kultklub aus dem Hamburger Stadtteil verloren, wie er ehrlich zugibt: „Ja, das ist schon ein bisschen so wie Fremdgehen. Aber ja nur für 90 Minuten.“ Eine mutiger Vergleich, der ein furchtbar schlechtes Gewissen verursacht und einigen Akteuren auch die Umsetzung der vorhandenen Fähigkeiten raubt.

Fast schon legendär als der aus Düren stammende Naki im Spiel gegen den ungeliebten Rivalen Hansa Rostock mit einer Halsabschneidergeste gegen den Rostock-Fans bundesweit für Aufsehen sorgte. Dazu sagt Naki heute: „Ein Datum, das ich nie vergesse.“ Bei einigen besonders leidenschaftlichen Pauli-Anhängern hat er durch diese kontrovers diskutierte Geste einen gewissen Kultstatus erreicht. Dementsprechend sagt er nun über seine Zeit an der Alster: „Das waren meine ersten echten drei Jahre bei den Profis. Keine drei normalen Jahre.“

Naki ist z
weifelsfrei ein Bauchmensch, ein Spieler, der nicht über das intensiv nachdenkt, was er macht. Wie auch in diesem Fall ist er sich häufig mit den Konsequenzen nicht so richtig bewusst. Über seine Beziehung zum Hamburger Kultklub sagt er nun: „Pauli und ich – das war Liebe auf den ersten Blick. Jetzt muss ich gegen das braun-weiße Trikot spielen. Das tut schon weh.“

Einen besonders guten Kontakt hat er zum ehemaligen Trainer Holger Stanislawski gehabt. Bei dessen Nachfolger Andre Schubert hingegen gab es Probleme. Dazu meint ein vernünftig wirkender Naki nun: „Da passte das Durcheinander um meinen Abschied irgendwie dazu. Erst war Schubert weg, dann wieder da, dann war plötzlich Sportchef Schulte weg. Und dann ich. Tja...“ Und die Beziehung zu Schubert wird noch deutlicher, wenn er eine durchaus amüsante Geschichte erzählt: „Ich hab’ne Puppe.“ Und wird konkreter: „Eine aus Stoff, die haben wir André getauft. Und da jag ich den Ceto immer drauf!“ Daran zeigt sich, dass Naki ein emotionaler Spieler ist, der bestimmte Sachen nicht so leicht vergessen kann.


Informationen
Quelle: www.bild.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: SC Paderborn; Naki; FC St. Pauli; Schubert; Stanislawski
Datum: 18.10.2012 17:36 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-paderborns-deniz-naki-und-sein-fremdgehen-fuer-90-minuten-2521.html
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