Potentieller Köln-Trainer Stöger: „Ich habe den Aufstieg im Visier“


Potentieller Köln-Trainer Stöger: „Ich habe den Aufstieg im Visier“
Bild: dfb.de
Erstmalig in seiner mittlerweile 65-jährigen Vereinsgeschichte beginnt der 1. FC Köln seine Saisonvorbereitung ohne einen neuen Cheftrainer. Die Hoffnungen rund um das Geißbockheim sind aber gewaltig, dass Peter Stöger der neue Übungsleiter beim ambitionierten Zweitligisten werden wird. Dieser hat seine Bereitschaft für einen Wechsel schon deutlichst zum Ausdruck gebracht. Allerdings stellt sich bisher sein Arbeitgeber Austria Wien noch etwas gegen diese Entscheidung quer.

Neun Spieler zum Trainingsauftakt
Bis zum Zweitliga-Saisonauftakt bleiben nun noch exakt 40 Tage. Neun Spieler haben sich versammelt. Torwart-Trainer Alexander Bade hat die erste Einheit der neuen Spielzeit mit dem arg reduzierten Kader geleitet. Auch wegen Kenntnis weniger Neuzugänge, und eines fehlenden Trainers haben nur wenige FC-Fans diesem Treiben zugesehen. Vielleicht waren auch hier herbstliche Temperaturen und kräftige Regenschauer Grund für das vielzählige Fernbleiben. Die Beobachter der Szenerie haben zumindest ausmachen können, dass noch nie zuvor so wenige FC-Fans beim Trainingsauftakt dabei gewesen sind. Immerhin haben sich enorm viele Medien auf den Weg gemacht, um über den selbsternannten Aufstiegskandidaten zu berichten.

Maxi Thiel als erster Neuzugang
Mit dabei war auch Maxi Thiel, der kürzlich von Drittligist Wacker Burghausen verpflichtet worden ist. 20 Jahre alt ist der technisch starke Mittelfeldspieler und hat am heutigen Montag sogleich seinen ersten Arbeitstag für den Domstadtklub absolvieren können. Die Spieler Thomas Kessler, Bruno Nascimento, Jonas Hector, Adil Chihi, Mato Jajalo, Sascha Bigalke, Matthias Lehmann und Thomas Bröker haben neben Thiel die ersten Laufeinheiten absolviert. Torwart Timo Horn weilt derzeit mit der deutschen U21-Nationalmannschaft bei der EM in Israel. Die beiden U19-Nationalspieler Fabian Schnellhardt und Yannick Gerhardt fehlten ebenfalls. Wegen Länderspielverpflichtungen mussten Kacper Przybylko, Adam Matuschyk, Miso Brecko, Dominic Maroh und Anthony Ujah passen, während Kevin Wimmer und Kevin McKenna verletzungsbedingt passen mussten.

„Wir konzentrieren uns voll auf Stöger“
Trotz all der suboptimalen Vorzeichen muss jedoch auch das Positive erwähnt werden. So hat Sportchef Jörg Jakobs angekündigt, dass „in den nächsten Tagen“ mit dem österreichischen Meister Austria Wien eine Einigung bevorstehen würde. So lautet zumindest die Hoffnung. Einigkeit erzielte man immerhin schon in der Kommunikation mit dem Erfolgstrainer, dass eine schnelle Lösung vonnöten sein wird. Gegenüber der „Frankfurter Rundschau“ ließ er wissen: „Wir konzentrieren uns voll auf Stöger und wollen so schnell wie möglich mit Austria eine Einigung erzielen. Wir sind nach wie vor sehr zuversichtlich, dass Peter Stöger zu uns kommt.“ Zugleich hat er jedoch auch betont, dass bei einem immer noch möglichen Scheitern dieses Wechsels eine Alternativlösung umsetzbar sein würde. Der Name Friedhelm Funkel geistert diesbezüglich seit einigen Tagen durch die Gazetten von Köln.

„Wir werden keine Schnellschüsse machen“
Unterdessen hat Jakobs auch deutlich gemacht, dass die Suche nach Verstärkungen noch weiter intensiviert wird. Als offenes Geheimnis gilt, dass Marcel Risse vom FSV Mainz 05 in seine Geburtsstadt Köln wechseln möchte. Der Ex-Hannoveraner sagt dazu nur: „Die Transferperiode läuft bis Ende August. Wir werden keine Schnellschüsse machen.“ Auch sollen Personalentscheidungen mit dem neuen Trainer abgesprochen werden. Nun müssen alle kreativen Trümpfe in die Hand genommen werden, um die Austria-Vereinsführung von einem Wechsel ihres Meistertrainers zu überzeugen. Nach derzeitiger Sachlage muss der FC an die Austria eine hohe sechsstellige Ablösesumme bezahlen. Kaum möglich fÃ
¼r den klammen Klub. Wiens Finanzvorstand Markus Kratschmer spricht Klartext: „Wenn sie sich bewegen, müssen sie sich stark bewegen.“

„Ich will zum FC“
Der „Express“ hat sich mit dem Kölner-Wunschtrainer Peter Stöger nun getroffen, der schon zu Spielerzeiten von einem Engagement in der deutschen Bundesliga geträumt hat. Er formuliert sogleich ein sehr ambitioniertes Ziel, wenn er sagt: „Ich habe den Aufstieg im Visier.“ Er macht schnell deutlich: „Ja, aber ich habe mich entschieden: Ich will zum FC. Das wissen auch die Verantwortlichen der Austria. Heute ist Trainingsauftakt, die Zeit drängt.“

„Der FC ist kein normaler Zweitligist“
Und er gibt unumwunden zu, dass er schon Ende der 90er Jahre zu Spielerzeiten fast beim 1. FC Köln gelandet wäre: „Ja, Ende der 90er wollte Toni Polster mich zum FC holen. Aber es hat dann nicht geklappt.“ Regelrecht ins Schwärmen gerät er, wenn er über den 1. FC Köln spricht: „Ich verfolge den deutschen Fußball, ob Erste oder Zweite Liga, hier intensiv. Der FC ist kein normaler Zweitligist und muss so schnell wie möglich in die Bundesliga“ Über die Zielsetzung Aufstieg hat er ebenfalls eine klare Meinung, denn Stöger setzt sich stets die höchsten Ziele: „Ich hatte wirklich gute Gespräche mit den Verantwortlichen hier in Wien, in denen klar formuliert wurde: Der Aufstieg ist der Wunsch, aber es geht vor allem um den richtigen Weg. Aber mein Ziel ist schon ganz klar, das zu packen.“

„Ich habe die Zusage einen Assistenten meines Vertrauens mitzubringen“
Vieles ist derzeit in dieser komplizierten Konstellation sehr unklar. Klar scheint zumindest zu sein, dass Stöger seinen Co-Trainer Manfred Schmid mit nach Köln bringen darf, wie er dem „Express“ verraten hat: „Ich habe auf jeden Fall die Zusage, einen Assistenten meines Vertrauens mitzubringen. Ob das Schmid wird, muss man sehen. Ich habe ihn jetzt erst mal zehn Tage in Urlaub geschickt – wenn man so ein Projekt angeht, wäre es ganz gut, wenn wenigstens einer durchschnaufen konnte.“

„Am letzten Mittwoch gab es erstes konkretes Gespräch“
Dieser Wechsel wird zu einem echten Nervenspiel, denn die zahlreichen Ablöseforderungen konnten bislang noch nicht erfüllt werden. Somit wird es auf ein echtes Geduldsspiel hinauslaufen, was auch Stöger so erkannt hat, wenn er sagt: „Nein, es gab ja erst letzten Mittwoch das erste konkrete Gespräch. Von daher liegen wir noch mitten im üblichen Rahmen für so einen Deal.“

„Von der Arbeit von Jürgen Klopp bin ich begeistert“
Deutlich mehr Klarheit scheint es schon von seiner Idee des Fußballs zu geben. So nennt er konkret die Inhalte, die seiner Idealvorstellung von einem schönen und erfolgreichem Fußball nahekommen: „Ich bevorzuge ein offensives 4-3-3-System. Wenn man oben mitspielen will, dann sollte man auch in der Lage sein, das Spiel zu machen. Allerdings werde ich mir erstmal ein Bild von den Stärken meiner Mannschaft machen – und mich dann festlegen.“ Und er gibt auch Auskunft, welche Trainer er als seine Vorbilder betrachten würde: „Vorbilder ist vielleicht zu viel gesagt. Aber vor José Mourinho habe ich allergrößten Respekt, er hat überall Erfolg gehabt. Aber auch von der Arbeit von Jürgen Klopp bin ich begeistert.“


Informationen
Quelle: express.de ; fr-online.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln; Stöger; Horn; Thiel; Hector; Nascimento; Chihi; Jajalo
Datum: 10.06.2013 19:47 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-potentieller-koeln-trainer-stoeger--„ich-habe-den-aufstieg-im-visier“-5850.html
RSS Feed
Kommentare
Name:
E-Mail: (nicht öffentlich)
Homepage:
Kommentar:
Spam-Schutz: Bitte das Wort ZWOTE in das Feld eintragen!


Für diese News ist leider noch kein Kommentar vorhanden.

Für den Inhalt des Kommentars ist der Autor verantwortlich. Die Kommentare spiegeln nicht die Meinung von 2-liga.com wieder.
Diese Nachrichten könnten Sie ebenfalls interessieren
Anzeige
Anzeige