RB Leipzig: Trainer Zorniger reagiert locker auf Kritik

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Zweitliga-Aufsteiger RB Leipzig hat bislang eine starke Saison in der 2. Fußball-Bundesliga und auch im DFB-Pokal spielen können. Zuletzt gab es gegen den Bundesliga-Aufsteiger SC Paderborn 07 einen knappen 2:1-Sieg nach einer starken Vorstellung. Nach dem torlosen Remis zum Auftakt gegen den VfR Aalen und dem überragenden 3:0-Sieg beim TSV 1860 München ist die Erwartungshaltung rund um die Sachsen gewaltig. Immerhin sind Sie nun auf dem vierten Tabellenplatz platziert. Nun hat sich RBL-Cheftrainer Alexander Zorniger im ausführlichen Gespräch mit der „Bild-Zeitung“ zu einigen interessanten Themen äußern können.

„Alle hier im Klub sind ambitioniert“
Natürlich weiß der 46-jährige Fußball-Lehrer selbst nur allzu genau, dass die „Bullen“ nicht bei allen Fußball-Anhängern in Deutschland beliebt sind. Darauf macht er auch überhaupt kein Geheimnis: „Ja wir wissen, dass wir stark polarisieren. Aber alle hier im Klub sind ambitioniert, extrem ehrgeizig und mit viel Leidenschaft dabei. Wir gehen unseren Weg unbeirrt weiter.“

Talente sollen in der Region gehalten werden

Immer wieder gibt es auch Vergleiche zu anderen weniger traditionsreichen Vereinen wie Hoffenheim, Leverkusen oder Wolfsburg. Zorniger macht klar, dass vor allem die jungen Spieler an Rasen Ballsport Leipzig gehalten werden sollen: „Klar, hinter allen drei Klubs steht ein starker Partner. Und hier in Leipzig steht noch dazu eine fußballverrückte Großstadt dahinter mit großer Fußballtradition. Die Talente aus der Stadt und der Region müssen auch in Zukunft nicht mehr zwingend nach München, Bremen oder Leverkusen gehen.“

Zornigers-Facebook-Erfahrung

Auch zu den zuletzt immer wieder aufkommenden Fan-Protesten besitzt Zorniger eine ganz klare Meinung: „Ich habe da meine eigene Meinung. Ich glaube, RB ist das Ventil für die Unzufriedenheit vieler Fans mit der Kommerzialisierung in ihrem eigenen Klub. Und Uli Hoeneß hat es doch mal richtig gesagt: ,Diese neuen Stadien sind nicht mit den Einnahmen aus der Fankurve zu finanzieren.“ Der eloquente Zorniger gibt auch preis, dass er schon einmal selbst auf einem sozialen Netzwerk bedroht worden ist: „Bei Facebook bin ich mal auf tiefstem Niveau angeschrieben worden. Aber das dramatisiere ich jetzt hier sicher nicht.“

„Von den Möglichkeiten nahe am Paradies“

Aufgrund der guten, finanziellen Möglichkeiten sind viele Experten der Meinung, dass die Bedingungen bei RB Leipzig extrem schön sind und fast schon einem Paradies gleichen. Ganz so ist es jedoch nicht, auch wenn Zorniger über die Möglichkeiten bei den Bullen gegenüber der „Bild-Zeitung“ ins Schwärmen geraten kann: „Ich hatte schon in der vierten Liga hier einen enormen Druck. Aber von den Möglichkeiten her ist es schon nahe dran am Trainer-Paradies. Ich kann vieles aus anderen Sportarten einfließen lassen und habe einen außergewöhnlich tollen Staff mit hoher Qualität in meinem Betreuer-Team.“