RB Leipzig muss Fan-Proteste bei Union Berlin erwarten


RB Leipzig muss Fan-Proteste bei Union Berlin erwarten
Zweitliga-Spitzenteam RB Leipzig wird sich beim Gastspiel beim 1. FC Union Berlin am Sonntag in der „Alten Försterei“ auf Einiges gefasst machen müssen. So werden die Union-Fans im ausverkauften Stadion rund 20.000 schwarze Folien-Ponchos tragen. Dazu kommen noch Anti-RB-Spruchbänder. Grund dafür ist, dass man dagegen protestieren möchte, dass bei RasenBallsport Leipzig die Fankultur nicht so gepflegt wird, wie notwendig im traditionsbewussten Fußball-Deutschland. Die Reaktionen von RB Leipzig sind schnell und klar.

„Ich habe großen Respekt vor den Union-Fans“

So kann etwa RBL-Mittelfeldspieler Joshua Kimmich gegenüber der „Bild-Zeitung“ folgendes dazu berichten: „Man bekommt das schon mit. Über die Medien oder auch bei Auswärts- und Heimspielen, wenn die Fans Banner hochhalten. Viele Fans wollen uns boykottieren, aber sie schaden damit ihrem eigenen Verein.“ Coach Alexander Zorniger bringt klar zum Ausdruck: „Ich freue mich auf das Spiel. Aber Wahnsinn, dass uns zu Ehren sich das ganze Stadion schwarz einfärben will. Ich habe großen Respekt vor den Fans, was die bei Union auf die Beine gestellt habe. Aber warum supporten die nicht viel mehr ihre eigene Mannschaft, als sich auf uns zu konzentrieren?“

„Man will der teuren Mannschaft immer ein Bein stellen“

Entscheidend ist bekanntlich auf dem Platz. Und da erwartet die Hauptstadtkicker eine höchst unangenehme Aufgabe, da der Aufsteiger aus der Sachsen-Metropole auf dem zweiten Tabellenplatz steht und die Tabellenführung anstrebt, während die Köpenicker auf den letzten Tabellenplatz abrutschen können. Union-Defensivspezialist Toni Leistner glaubt an den Heimsieg: „Wir haben die Klasse dafür, die Leipziger zu schlagen.“ Für den gebürtigen Dresdner ist diese Begegnung beileibe etwas ganz Besonderes: „Ich spiele das erste Mal gegen RB, freue mich. Man will der teuren Mannschaft immer ein Bein stellen. Wir versuchen sie mal vom hohen Ross, auf dem sie sitzen, runterzuholen.“

Zorniger spricht Klartext

Nach fünf absolvierten Partien hat RB Leipzig eine enorm starke Saison bisher bestreiten können. So holte man elf Punkte, musste keine Begegnung verlieren, was für den direkten Aufstiegsplatz zwei sorgen kann. Im ausführlichen Interview mit der „Bild-Zeitung“ hat sich nun „Bullen“-Trainer Alexander Zorniger umfassend zur Situation äußern können.

„Jeder sollte sich bewusst sein, dass wir Aufsteiger sind“

Der Saisonstart verlief beachtlich, da man zudem auch über die beste Abwehr der gesamten Liga verfügt. Dennoch will der ehemalige Trainer der SG Sonnenhof-Großaspach klar zu verstehen geben, dass die geleistete Arbeit wahrlich gewaltig gewesen ist: „Wir haben die Punkte, die wir uns auch verdient haben. Aber jeder sollte sich bewusst sein, dass wir Aufsteiger sind. Das es so gut läuft, ist sicher kein Automatismus. Das mussten wir uns hart erarbeiten!"

„Ich konnte mich verwirklichen“

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lgstrainer Zorniger zeigt sich überaus zufrieden, dass er am Gesamterfolg seinen Beitrag leisten kann. Dennoch ist bei ihm auch Bescheidenheit Trumpf, wie er nun verraten hat: „Ich bin stolz, was wir hier in den letzten zweieinhalb Jahren erreicht haben. Und ich konnte mich in einer wunderbaren Art verwirklichen und meinen Weg gehen. Trotzdem bin ich demütig. Ich bin schon ein Glückskind, was meine bisherigen Jobs angeht.“

„Ich bin hier schon weit über der normalen Halbwertszeit“

Immer wieder gab es zuletzt Spekulationen, dass der ehemalige Mainz 05-Trainer Thomas Tuchel neuer Trainer bei RB Leipzig werden wird. Dazu kann Zorniger auf ganz entspannte Art und Weise antworten, wenn er sagt: „Das interessiert mich nicht. Mein Anspruch ist es sicher nicht, auf alle Zeiten hier trainieren zu dürfen. Ich bin hier schon weit über der normalen Halbwertszeit. Und wenn der Job mal frei wird, dann ist Thomas Tuchel ganz sicher ein überragender Trainer.“

Zorniger widerspricht Rangnick

Insgesamt ist die Kaderqualität bei RB Leipzig schon enorm. Allerdings sollte auch nicht vergessen werden, dass insbesondere die Offensivabteilung ein ausgesprochen hohes Niveau besitzt, denn mit Ante Rebic und Terrence Boyd sind immerhin ein kroatischer und US-Amerikanischer Nationalspieler noch in der Warteschleife. Zorniger mag jedoch nicht die Ansicht von Sportdirektor Ralf Rangnick unbedingt teilen, dass sich das Niveau der „Bullen“ noch deutlich steigern würde: „Da gehe ich mit meinem Sportdirektor nicht unbedingt konform. Ein mehr an individuelle Qualität bedeutet nicht automatisch ein mehr an mannschaftlicher Qualität. Ich bin überzeugt, dass Ante und Terrence individuell ganz tolle Fähigkeiten haben. Aber beide haben noch keine Torverlage gegeben oder ein Tor geschossen. Sie müssen genau wie die anderen ihre Qualität im Team beweisen.“

„Bundesliga traue ich mir auch zu“

Viel wird in Leipzig auch über den Aufstieg in die 1. Bundesliga gesprochen, der schnellstmöglichst finalisiert werden soll. Zorniger predigt jedoch Bescheidenheit, weil er auch weiß, dass zunächst einmal der Fokus auf jedes Zweitliga-Spiel gelegt werden sollte: „Das ist für mich derzeit kein Thema. Ich freue mich, dass ich seit fünf Spielen mich Zweitliga-Trainer nennen darf. Sicherlich ist die erste Liga nochmal etwas anderes. Ich traue mir das auch zu, in einem Umfeld, wo alles passt. Wie hier in Leipzig.“


Informationen
Quelle: bild.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: RB Leipzig, Alexander Zorniger, Union Berlin, 2. Bundesliga, Leistner, Kimmich
Datum: 18.09.2014 19:28 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-rb-leipzig-muss-fan-proteste-bei-union-berlin-erwarten-15566.html
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