RB Leipzigs Ralf Rangnick hat Mitleid mit Traditionsclubs

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Man kann nicht unbedingt behaupten, dass RasenBallsport Leipzig ein beliebter Verein in der 2. Fußball-Bundesliga ist. Dafür ist der Respekt zu groß, besonders wegen der enormen Finanzkraft, die folglich auch zu einem starken Kader führen kann. Nun hat RB-Sportdirektor Ralf Rangnick deutlich zum Ausdruck bringen können, dass er mit Traditionsvereinen Mitleid hat. Grund für seine emotionale Bekundung sind die Aggressionen von einigen „Ultra“-Fans, die er sehr negativ bewertet.

„Das sind die Geister, die ich rief“

So im Fall von den traditionsreichen Zweitligisten wie Union Berlin, 1860 München oder auch dem 1. FC Nürnberg, die zuletzt die eigenen Spieler maßgeblich angegriffen haben. Häufig gab es auch schon Proteste gegen RB Leipzig, den von der Energydring-Firma Red Bull aufgebauten Verein, der nicht die Werte verkörpern kann, die im Fußball gegeben sein sollten. Nun hat Ralf Rangnick gegenüber der „Bild-Zeitung“ offen davon gesprochen, dass er die lautstarken und allzu aktiven Fans auch kritisch bewertet: „Das sind die Geister, die ich rief.“

Nürnberg-Ultras nehmen Spielern die Trikots ab

Ursache für seine Kritik ist eine Szene vom letzten Wochenende. So hatte der krisengeschüttelte Bundesligist 1. FC Nürnberg sein Auswärtsspiel beim Karlsruher SC nach einer schwachen Vorstellung mit 0:3 verloren. Nach dem Spiel mussten die Kicker des FCN ihre Trikots ausziehen, um diese den „Ultras“ auszuhändigen. Schließlich präsentierten die eigenen Anhänger die Shirts als eine Art Trophäe im Internet.

Rangnicks kritische Haltung zu Traditionsvereinen

Und Rangnick wiederholt seine Kritik: „Das sind die Geister, die ich rief! Mir tun diese Traditionsclubs in der Hinsicht fast schon ein bisschen leid.“ Und er fügt hinzu: „Aber das passiert, wenn man solchen Leuten über Jahre und Jahrzehnte die Macht gibt. Die so viel Druck machen, dass man Freundschaftsspiele wie gegen uns vor Jahren absagt.“ Ralf Rangnick ist erfahren genug, um zu wissen, dass dies bei seinem aktuellen Arbeitgeber nicht vorkommen wird. Ein ganz entscheidender Grund wäre dafür gewiss auch, dass ein Mitspracherecht von außenstehenden Personen nicht ohne Weiteres möglich erscheint.

Hrubesch hat eine hohe Meinung über RB Leipzig

Das sportliche Niveau ist definitiv ansprechend, wenn man die bisherige Spielzeit sich etwas genauer betrachtet. Im DFB-Pokal konnte in der Hauptrunde das Bundesliga-Überraschungsteam SC Paderborn 07 besiegt werden. U21-Nationaltrainer Horst Hrubesch hat eine hohe Meinung über die Wettbewerbsfähigkeit der Leipziger. Auch wenn er die Premieren-Niederlage gegen den 1. FC Union Berlin live im Stadion gesehen hat, so muss er auch ehrlich konstatieren, dass der 63-jährige Ex-Nationalspieler die „Bullen“ auf dem besten Weg in Richtung erste Bundesliga sieht.

„RB hat keinen langsamen Spieler mehr im Team“

Der Europameister von 1980 gerät regelrecht ins Schwärmen, wenn er über die Leipziger-Mannschaft spricht, wenn er sagt: „RB hat keinen einzigen langsamen Spieler mehr im Team. Selbst in der Abwehr sind die Spieler extrem schnell unterwegs. Und was Leipzig so unberechenbar macht, ist das fixe Umschaltspiel.“ Zudem hat der erfahrene Trainer erkennen können, dass auch Rückschläge, wie die erste Niederlage das Team nur noch stärken machen können.

„Die Bundesliga wäre für RB schon jetzt kein Problem“

Hrubesch in in der „Alten Försterei“ speziell den U19-Europameister Joshua Kimmich beobachten können: „Die Bundesliga wäre für RB schon jetzt kein Problem. Das Tempo stimmt. Neun oder zehn Spiele würden die bestimmt eine sehr gute Rolle spielen. Dann ist die Frage, ob sie auf Dauer kraftmäßig durchhalten würden. In der zweiten Liga spielen nur Bochum und Greuther Fürth sein ähnliches System.“