Recks Schicksalsspiel

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So langsam wird es ziemlich eng für MSV-Trainer Oliver Reck. Nach vier Pleiten in Serie wird beim MSV Duisburg lautstark über einen Trainerwechsel nachgedacht. Beim Spiel gegen die SpVgg Greuther Fürth wird der ehemalige Bundesliga-Keeper auf der Trainerbank sitzen. Für das Spiel gegen den Aufstiegsanwärter gilt dann das Motto: siegen oder fliegen.

Für Reck geht es um eine Gnadenfrist, die er im Duell gegen die Franken erhält. MSV-Manager Ivica Grlic macht deutlich: „Reck sitzt am Freitag im Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth auf der Bank. Wir erwarten einen Sieg.“ Diese Aussage äußerte der ehemalige MSV-Spieler nach einem Krisengespräch am gestrigen Sonntag.

Oliver Reck feiert heute seinen 47. Geburtstag. Richtig Grund sich zu freuen hat er in diesen Tagen nicht. Denn die Luft wird für ihn immer dünner und dünner. Nur vier Monate nach seinem Amtsantritt scheint der in der Mannschaft beliebte Coach schon vor dem Aus zu stehen. Bei der 0:2 Pleite in Dresden präsentierte sich die Mannschaft konzeptlos und blutleer. Nach dem traurigen Dresden-Spiel wurde gar eine sofortige Beurlaubung des Trainers diskutiert. Unmittelbar nach dem Spiel stellte sich Grlic demonstrativ hinter seinen einstigen Co-Trainer: „Reck bleibt im Amt, die Spieler müssen sich nun selbst hinterfragen.“ Zugleich machte er jedoch auch Druck auf den Coach: „Der Verein kann nicht 15 neue Spieler holen.“

Die Bilanz des MSV aus den letzten Spielen ist eine Bilanz des Grauens. Alle vier Spiele nach der Winterpause wurden verloren, überdies warten die „Zebras“ nunmehr seit 230 Minuten auf einen Treffer. In Dresden konnten die Meidericher gar keinen einzigen Torschuss verbuchen.

Reck, der im Oktober Milan Sasic auf der Trainerbank beerbte, möchte die Entscheidung der Vereinsführung nicht näher kommentieren: „Ich will in den nächsten Tagen mit der Mannschaft intensiv arbeiten, um gegen die Fürther erfolgreich zu sein.“ An diesen Aussagen merkt man, dass Reck ein Kämpfer ist, der seine allerletzte Chance auf eine Weiterbeschäftigung unter allen Umständen nutzen möchte.

Trotz aller Negativstatistiken sieht der MSV-Coach noch realistische Möglichkeiten für eine Wende: „Wir müssen noch mehr zusammenrücken“, appeliert er an den Zusammenhalt im gesamten Verein und beim Team im Besonderen. Auch könne es Veränderungen im Kader geben. So dürften die zuletzt mit Denkpausen auf die Bank verbannten Valeri Domovchiyiski und Jürgen Gjasula mit einer starken Leistung ihrem Trainer den Job retten.
Mit einem wichtigen Erfolg gegen das Spitzenteam aus Fürth könnte eine Euphorie in Duisburg ausgelöst werden, die beim DFB-Pokalfinalisten von 2011 den Klassenerhalt realistischer erscheinen lässt.