SC Paderborn: Die Trainersuche und die Konsequenzen


Ruhe und SC Paderborn war irgendwie eine perfekte Symbiose in den vergangenen Jahren. Zielstrebig und erfolgreich wurde in Ostwestfalen gearbeitet. In der abgelaufenen Spielzeit wurde bis zum letzten Spieltag um den Aufstieg in die Bundesliga mitgespielt. Und das mit einem der geringsten Etats der gesamten Spielklasse. Der Architekt dieser Erfolgsgeschichte war definitiv Roger Schmidt, der sich vor wenigen Tagen spontan dazu entschlossen hat, zu Red Bull Salzburg nach Österreich zu wechseln.

Nun muss vorerst Co-Trainer Asif Saric die Mannschaft in den ersten Wochen der Vorbereitung trainieren, während Sportmanager Michael Born sich intensiv auf der neuen Trainersuche befindet. Ein erster Kandidat hat schon abgewunken. Mit Markus Gisdol, der als Assistenztrainer beim Bundesliga-Spitzenklub FC Schalke 04 arbeitet, gab es die erste Absage für den ostwestfälischen Zweitligisten. Fieberhaft wird daran gearbeitet, dass am kommenden Montag zum offiziellen Foto- und Pressetermin der neue Trainer vorgestellt sein wird.
Nach Angaben von „waz.de“ hat Red-Bull-Sportdirektor Ralf Rangnick dem trainerlosen Paderbornern Gisdol empfohlen. Rangnick kennt den 42-Jährigen aus seiner Hoffenheimer Zeit sehr gut. Im März 2011 wechselte der akribische Gisdol von Hoffenheim zum Rangnick-Verein Schalke. Vor einigen Monaten, kurz nach der Entlassung von 1899-Trainer Holger Stanislawski bestand sogar die realistische Chance, dass Gisdol der neue Hoffenheimer Chefcoach werden konnte. Allerdings hat auch schon damals der FC Schalke 04 diesen Transfer verhindern können.
Der Vertrag von Gisdol ist noch bis zum 30. Juni 2014 datiert. Schalke Manager Horst Held wird auf der vereinseigenen Homepage zitiert: „Er hat aber abgesagt und sich weiter für Schalke entschieden.“
Das Problem sind keinesfalls die Bewerbungen, die in ausreichender Anzahl eingegangen sind. Vielmehr soll der neue Trainer auch perfekt zum Verein, zur Spielweise und zu den Spielern passen. Schmidt und Born haben nach ihren Vorstellungen den neuen Kader zusammengestellt. Es wird keine großen Veränderungen mehr geben, da schon acht Neuzugänge verpflichtet worden sind. Die Wahl der Neuzugänge hat sich nach den Vorgaben von e
inem laufintensiven Offensivspiel gerichtet, welches Roger Schmidt stets propagiert hat. Daher möchte man einen Offensivliebhaber als neuen Übungsleiter verpflichten, der das SCP-typische Spiel des schnellen Umschaltens und dem steten Arbeiten gegen den Ball fortführen wird.
Zurzeit weilt Born in Finkes Feriendomizil auf Mallorca, wo intensiv die möglichen Kandidaten besprochen werden. Auch Präsident Wilfried Finke ist es möglichst daran gelegen, dass er zeitnah einen Kandidaten präsentiert. Auch wenn fast der gesamte Kader komplett zu sein scheint, so gibt es noch einige personelle Variablen im Team. Ohne einen neuen Trainer kann derzeit kein neuer Spieler verpflichtet werden. Es ist davon auszugehen, dass der neue Übungsleiter bei der Suche nach einem Außenbahnspieler und einer hängenden Spitze eingebunden werden möchte. Als beschlossen gilt, dass bei einem Abgang von Top-Torjäger Nick Proschwitz noch ein zentraler Angreifer verpflichtet werden soll. Ohne den 17-Tore-Mann der Vorsaison fehlt große Qualität im Angriff der Domstädter.
Auch wenn sich der Tabellenfünfte der abgelaufenen Spielzeit in der Nachfolgeregelung des Trainers sichtlich schwer tut, so läuft es zumindest sportlich sehr ansprechend. Gegen den Höxteraner Bezirksligisten SV Brenkhausen/Bosseborn wurde souverän mit 9:1 gewonnen. Die Spielfreude wurde gegen einen hoffnungslos unterlegenen Gegner geweckt und die Spieler waren erfreut, dass endlich einmal der Ball im Fokus stand. Ein Fußballtrainer mit einem Faible für Defensivstrategien ist derzeit in Paderborn also nicht gefragt. Vielmehr soll Schmidts Handschrift mit schnellem Umschalten und stetem Arbeiten gegen den Ball fortgeführt werden.


Informationen
Quelle: kicker.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: SC Paderborn; Schmidt; Finke; Saric; Proschwitz
Datum: 28.06.2012 16:37 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-sc-paderborn--die-trainersuche-und-die-konsequenzen-1004.html
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