SC Paderborn-Boss Finke: „Ich bin mörderisch sauer“


SC Paderborn-Boss Finke: „Ich bin mörderisch sauer“
Bild: dfb.de
Wilfried Finke hat beim SC Paderborn eine ausgesprochen wichtige Bedeutung. Er ist Präsident und Mäzen und irgendwie auch die Seele dieses Vereins, dem es zuweilen an Ecken und Kanten fehlt und der auch nach mehreren Spielzeiten in der 2. Bundesliga noch mit dem Image der „grauen Maus“ leben muss. Nur höchst selten einmal ist die 15.000 Zuschauer fassende Benteler-Arena ausverkauft. Auch die letzten Begegnungen haben sicherlich nicht dazu beitragen können, dass sich das Attraktivitätspotential vom SCP zukünftig merklich steigern kann.

Kaiserslautern-Spiel erzürnt Finke außerordentlich
Die beiden letzten Pflichtspiele gegen den SSV Jahn Regensburg beim 0:0-Heimunentschieden und auch die jüngste 0:3-Auswärtsniederlage beim 1. FC Kaiserslautern haben Spuren hinterlassen und beim Vereinsboss und Möbelunternehmer Wilfried Finke eine „extreme Beunruhigung“ hervorgerufen. Seine Begründung für seine derzeitige Stimmungslage fügt er hinzu: „Weil ich so etwas jetzt nicht mehr erwartet habe.“ Noch beim 1:1-Heimunentschieden gegen den 1. FC Union Berlin gab es eine vernünftige Paderborner-Fußballkost serviert, die sich jedoch allmählich deutlich verschlechterte, was auch die Worte von Finke deutlich werden lassen, der gegenüber der „Neuen Westfälischen“ zuletzt erklärt hat, dass er für alles, was nach dem Union-Spiel passierte „nur alle negativen Wörter meines Sprachschatzes wie leblos, planlos, hilflos verwenden könne, es wäre immer treffend. Ich bin mörderisch sauer.“

Experimentieren ist für Finke keine Option
Schon seit Anfang Februar gab es die eindeutige Forderung von Cheftrainer Stephan Schmidt, dass sich sehr zeitig eine Stammmannschaft finden sollte. Deshalb ist es sicherlich auch nicht allzu verwunderlich, dass die Rotation des jungen Trainers nicht unbedingt die Zustimmung von Finke findet. Er macht deutlich, dass auf diese Art und Weise kein System entstehen kann. Ebenso könnten bei sovielen Wechseln keine Laufwege einstudiert werden. Persönlich überrascht habe ihn der Wechsel von Strohdiek zu Palionis, „nur weil der Trainer den einen Spieler einmal ausprobieren möchte.“

Tabellenplatzierung wichtig für finanziell-klamme Paderborner
Paderborn hat trotz der reichhaltigen finanziellen Unterstützung von Finke wirtschaftliche Probleme. Deshalb ist der kleine ostwestfälische Verein auf Einnahmen durch die Fernsehgelder angewiesen. Primär sollte dafür Ergebnisfußball angewendet werden. Der Unterschied in der Platzierung auf einem einstelligen Rang und einer Positionierung in der unteren Tabellenregion liegt bei bis zu 300.000 Euro, was für solch einen Verein wie dem SC Paderborn eine beträchtliche Summe darstellt. Vor dem sonntäglichen Heimspiel gegen den VfR Aalen kündigt der mächtige SCP-Boss deshalb auch an: „Mit diesen Probierphasen bin ich überhaupt nicht zufrieden.“ Auch werde in Kürze noc
h ein „ernstes Gespräch“ mit den Mannschaftsverantwortlichen anstehen. Finke lebt und liebt diesen Verein gleichermaßen mit Herzblut. Unter keinen Umständen will er einen allzu beträchtlichen finanziellen und imagemäßigen Verlust hinnehmen, dass für ihn auch elementare Veränderungen vonstatten gehen müssen. Auch der Unternehmer hat die Zuschauerproblematik erkannt und befürchtet bei weiteren schwachen Vorstellungen des Zweitliga-Mittelfeldteams: „Denn so spielen wir unser Stadion leer.“ Dazu gesellen sich nach seiner Ansicht immer noch Personen, die der Meinung sind, „ein gutes Spiel gesehen zu haben.“ Diese Ansichten kann er überhaupt nicht teilen. Von seinem Urlaubsdomizil auf Mallorca schaut er sich sehr intensiv und prüfend die Spiele seines Teams an und zeigt sich enttäuscht, ob der jüngsten Vorstellungen.

Sieben Punkte Vorsprung auf Relegationsplatz
Besonders schwer scheint ihm die 0:3-Niederlage seiner Paderborner beim 1. FC Kaiserslautern auf den Magen geschlagen zu sein. Deshalb wählt er auch deutliche Worte, wenn der langjährige Paderborn-Boss sagt, dass es selten zuvor eine Paderborner-Mannschaft gegeben habe, „die so mutlos, zweikampfschwach und so schlecht wie am Samstag gespielt hat.“ Dabei macht er auch vor Namen keinen Halt. Wie sich zum Beispiel ein Deniz Naki darstelle, „den wir mit Vorschusslorbeeren geholt haben.“ Auch einzelne Spieler müssen sich harsche Kritik gefallen lassen. So stand insbesondere das Heimspiel von Mahir Saglik gegen Jahn Regensburg im Fokus der negativen Anschauung durch den SCP-Boss. Sogar als „Standfußballer“ bezeichnet ihn der 61-Jährige, der nun eine klare Reaktion der Mannschaft im Heimspiel gegen Aalen erwartet. Die Drohung ist klar und eindeutig. Er möchte bei einem weiteren Negativerlebnis mit sämtlichen Verantwortlichen sprechen: „Aus 100 Meter Entfernung und ohne Mikro“, macht er seine angestaute Wut deutlich. Insgesamt spielt der SC Paderborn jedoch eine durchaus erfreuliche Saison, wenn man sich vor allem auch die bescheidenen finanziellen Möglichkeiten in der Domstadt vor Augen führt. Derzeit stehen die Schmidt-Schützlinge mit 38 Punkten auf dem elften Tabellenplatz. Damit haben die Paderstädter einen Vorsprung von sieben Zählern auf den Relegationsplatz. Der direkte Abstieg ist bei 15 Punkten Vorsprung kein Thema mehr.


Informationen
Quelle: nw-news.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: SC Paderborn; Schmidt; Finke; Saglik; Naki
Datum: 23.04.2013 17:13 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-sc-paderborn-boss-finke--„ich-bin-moerderisch-sauer“-5124.html
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