Spannung bis zum Schluss: Der Kampf um die Relegationsplätze spitzt sich zu


Spannung bis zum Schluss: Der Kampf um die Relegationsplätze spitzt sich zu
Bild: dfb.de
Mit dem verspäteten Beginn des Frühlings, werden nun auch in der 2. Bundesliga die Kräfte für den Endspurt gebündelt: Auch wenn der Kreis jener Mannschaften, die noch in den Aufstiegs- bzw. Abstiegskämpfen gebunden sind, mittlerweile deutlich ausgedünnt erscheint, sorgt doch schon die Prominenz etlicher beteiligter Vereine dafür, dass an Gesprächsstoff auch in den kommenden Wochen kein Mangel besteht. Der große Rest kann dagegen bereits jetzt ein vorläufiges Saisonfazit ziehen, selbst wenn - nicht zuletzt aufgrund der DFL-Prämienregelungen - auch hier der Kampf um die besten Platzierungen noch die eine oder andere überraschende Wendung verspricht.

Ganz oben ist schon alles klar
Restlos positiv fällt dabei natürlich jedoch nur die Bewertung bei den Spitzenteams aus Berlin und Braunschweig aus, die bereits etliche Runden vor Schluss unmittelbar vor dem Aufstieg stehen: Dass es zwischen den beiden Klubs derzeit noch um die offizielle Meisterschaft der Zweiten Bundesliga geht, dürfte nach ein paar feuchtfröhlichen Feierlichkeiten zum Saisonende schließlich auch der Verlierer bald vergessen haben. Als große Überraschung des Jahres werden es dabei selbstverständlich die niedersächsischen Löwen in jeden Jahresrückblick schaffen: Dass sich das Team von Torsten Lieberknecht seit dem zweiten Spieltag ununterbrochen auf einem Aufstiegsplatz befand, hätte dem lange Zeit im fußballerischen Niemandsland herumdümpelnden Traditionsklub noch im vergangenen Sommer kein Experte zugetraut.

Während Braunschweig 28 Jahre auf die Rückkehr in das deutsche Fußball-Oberhaus warten musste, liegt das letzte Seuchenjahr der Hertha lediglich zwölf Monate zurück. Für die zu einer Fahrstuhlmannschaft heruntergewirtschaftete alte Dame, stellt der Aufstieg somit nicht mehr als die Bereinigung eines weiteren Betriebsunfalles dar. Der gleichermaßen hochverschuldete wie finanzkräftige Klub, hatte dieses Projekt mit einem weitgehend erstligareifem Kader in Angriff genommen – dennoch nötigt es Respekt ab, wie entschlossen der zu Saisonbeginn gekommene Jos Luhukay den für seine Streitlust bekannten Laden in der Hauptstadt zusammengehalten hat.

Duell der Giganten um Platz drei
Auch von den beiden Mit-Absteigern aus Kaiserslautern und Köln wird nach wie vor auf die sofortige Rückkehr in die Bundesliga gehofft; nachdem die Geißböcke im vergangenen Herbst mit großen Anpassungsschwierigkeiten zu kämpfen hatten, zwingen sie den roten Teufeln nach einer großartigen Aufholjagd mittlerweile ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Relegationsrang auf. Im direkten Duell haben sich die Pfälzer kürzlich zwar wieder einen leichten Vorteil verschaffen können; dennoch steht die Entscheidung noch immer aus, welches Team letztlich als aussichtsreicher Aufstiegsanwärter in die beiden Entscheidungsspiele gehen darf.

Das Restprogramm der letzten vier Partien scheint hier allerdings eher für den 1. FC Kaiserslautern zu sprechen, der es in Cottbus und gegen den FSV Frankfurt allerdings auch noch mit zwei Mannschaften zu tun bekommt, die zuletzt regelmäßig im obersten Tabellendrittel zu finden waren. Die beiden abschließenden Prüfungen in Regensburg und auf St. Pauli scheinen dagegen zu bewältigende Pflichtaufgaben zu sein: Hat die Mannschaft von Franco Foda also nach 32 Partien noch immer die Nase vorn, wird sie sich im Folgenden den dritten Platz wohl kaum mehr nehmen lassen.

Die Rheinländer müssen somit also versuchen, sich mit erfolgreichen Auftritten gegen 1860 München und im abstiegsbedrohten Bochum noch ei
nmal an den Pfälzern vorbeizuschieben – hier verspricht vor allem die Frage Spannung, ob der frisch verpflichtete Peter Neururer den VfL bis zu diesem Duell noch einmal flott bekommt. Nach dieser für beide Mannschaften richtungsweisenden Begegnung, können die Kölner der Hertha dann persönlich zum Aufstieg gratulieren, bevor es im Saisonfinale zum Gastspiel bei den Ingolstädter Schanzern kommt.

Die Wettanbieter tun sich im Übrigen noch schwer damit, in diesem Zweikampf einen eindeutigen Favoriten auf den Relegationsplatz zu benennen: Während der Sieg im direkten Duell natürlich für die roten Teufel spricht, blickt der Verfolger aus der Dom-Stadt in den vergangenen Monaten nämlich auf die wesentlich konstanteren Ergebnisse zurück. Da jedoch beide Mannschaften derzeit ihre letzte Reserven mobilisieren, werden sie von den Buchmachern in den entscheidenden Partien immer in einer Favoritenstellung auf den Platz geschickt, wie z.B. die aktuellen Quoten vom Anbieter Interwetten zeigen – dies gilt sicherlich selbst dann, wenn es für Köln gegen die bereits aufgestiegene Hertha geht.

Rettet Pacult die Dynamos?
Die Mannschaften aus dem Tabellenkeller können von derart positiven Prognosen dagegen verständlicherweise nur träumen; insbesondere den Aufsteigern aus Regensburg und Sandhausen gelang es im Verlauf der Spielzeit nicht, in der neuen Liga Fuß zu fassen. Der abgeschlagene Jahn richtet sich somit schon Wochen vor dem letzten Gefecht auf die sofortige Rückkehr in die 3. Bundesliga ein – in Sandhausen wird dagegen nach wie vor darauf gehofft, dass Trainer Hans-Jürgen Boysen noch einmal jenes Wunder wiederholen kann, was ihm einstmals bereits mit dem FSV Frankfurt gelang.

Die Konkurrenten aus Bochum und Dresden werden jedoch etwas dagegen haben, dass sich der SVS doch noch an das rettende Ufer schleppt; nach derzeitigem Stand fechten die beiden Kult-Vereine den Teilnehmer der beiden Relegationsspiele im Alleingang aus. Nur für eine Mannschaft scheint der Liga-Verbleib derzeit noch auf dem direkten Wege möglich sein: Der unglückliche Verlierer muss dagegen versuchen, die langjährige Horror-Serie der Zweitlisten in den K.o.-Spielen kurz vor dem offiziellen Saisonende zu brechen.

Die noch ausstehenden Aufgaben von Bochum (gegen Sandhausen, Köln, Frankfurt, Union) und Dresden (Frankfurt, Paderborn, Aalen, Regensburg) deuten momentan eher auf ein besseres Ende für die Sachsen hin – raffen sich jedoch gleich beide Krisen-Klubs zu einem unnachahmlichen Endspurt auf, geraten unter Umständen auch St. Pauli und Aue noch einmal in Gefahr. Die Komfort-Zone der Liga ist derzeit somit auf die Teams zwischen Platz 5 und 12 begrenzt: Hier rüsten jedoch bereits Mannschaften wie 1860 München, Cottbus und Union Berlin mit Hochdruck für die kommende Spielzeit auf.


Informationen
Quelle: 2-liga.com
Autor: NP
Schlagworte: 2. Bundesliga 2012/13
Datum: 16.04.2013 10:41 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-spannung-bis-zum-schluss--der-kampf-um-die-relegationsplaetze-spitzt-sich-zu-5009.html
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