Sportchef Azzouzi: „Königstransfers gibt es bei St. Pauli nicht“

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Am heutigen Dienstag war der Trainingsauftakt für den FC St. Pauli. Stattliche 22 Urlaubstage hat die Vereinsführung seinen Kiez-Kickern gestattet. In der neuen Spielzeit soll vieles anders und möglichst auch besser werden. In der abgelaufenen Spielzeit war es sicherlich nicht unbedingt vergnügungssteuerpflichtig, sodass Sportchef Rachid Azzouzi im Gespräch mit der „Bild-Zeitung“ warnende Worte an die Adresse seiner Spieler loslässt.

„Ich habe ein wirklich gutes Gefühl“
So beschreibt der 42-jährige Deutsch-Marokkaner auch mit welchem Gefühl er in die noch junge Spielzeit gehen wird: „Mit einem viel besseren als letztes Mal. Ich kenne den Verein, die Mannschaft, sieben neue Spieler sind bereits unter Vertrag. Ich habe wirklich ein gutes Gefühl.“ Und er nennt ein realistisches Ziel, wenn er einen Sprung auf einen einstelligen Tabellenplatz fordert und damit eine deutliche Verbesserung im Vergleich zur abgelaufenen Saison: „Wir wollen besser sein als letzte Saison. St. Pauli gehört in die Top-25 der Profiklubs. Dabei muss man aber stets demütig bleiben. Man darf nicht vergessen, dass wir gerade knapp an der Relegation vorbeigeschrammt sind.“

Azzouzi erinnert an Duisburg und Aachen
Nicht den Aufstieg zu nennen, wird auf den ersten Blick durchaus als ein bescheidenes Handeln aufgefasst, wenn man das Potential und die Geschichte des FC St. Pauli sich noch einmal näher vor Augen führt. Der Sportchef nennt jedoch warnende Beispiele mit einem Ex-Verein von ihm: „Wir wollen solide wirtschaften. Es gibt mit Alemannia Aachen, meinem früheren Nachbarverein, das warnende Beispiel. 2006/07 noch in der 1. Liga, jetzt insolvent in der 4. Liga. Auch mein Ex-Klub, der MSV Duisburg, hat zu kämpfen. Das ist nicht das, was man hier bei St. Pauli will.“

„Wir sind nicht das Armenhaus der Liga“
Der ehemalige Nationalspieler von Marokko nennt auch Gründe, dass es echte Stars beim FC St. Pauli in absehbarer Zukunft nicht zu bestaunen geben wird, da die finanziellen Möglichkeiten doch eher begrenzt erscheinen: „Königstransfers gibt es bei St. Pauli nicht. Der Verein ist nicht dafür bekannt, Stars zu verpflichten. Das wird auch in absehbarer Zeit so bleiben. Hier geht es um Leistung. Wir sind nicht das Armenhaus der Liga, rangieren etatmäßig im oberen Mittelfeld. Wer einen Aufstieg in die 1. Liga verspricht, muss auch erstliga-mäßig investieren. Das können wir nicht.“ Dennoch verspricht er auch, dass besonders im Offensivbereich eine sinnvolle Verstärkung kommen soll: „Wir holen noch den einen oder anderen Spieler, wollen noch etwas im Sturm machen. Dafür haben wir ja noch etwas Zeit. Wir sind jetzt schon in der Breite besser aufgestellt, Spieler sind langfristig gebunden. Es wird etwas dauern, die neuen Jungs zu integrieren. Aber wir werden eine gute Mannschaft haben.“