St. Pauli und der Kampf um die Stammplätze


Schon in zehn Tagen startet die 2. Bundesliga in die Saison. Eine Saison, die für den FC St. Pauli sehr erfolgreich werden soll, denn am Ende soll möglichst der Aufstieg in die Bundesliga stehen. Alles andere wäre für den Hamburger Kultklub eine herbe Enttäuschung, doch die Konkurrenz wird auch in dieser Saison enorm sein.

Bereits am 3. August geht es los, wenn der St. Pauli-Tross ins Erzgebirge zum Team des hiesigen FC Erzgebirge Aue reisen muss. Dort wird gegen die gezielt verstärkten Sachsen ein absolutes Kampfspiel erwartet. Gekämpft werden muss ohne Frage auch um die Stammplätze im Kader. Es gibt noch mehrere Variablen im Kader des Aufstiegsanwärters. So wird immer mehr deutlich, dass nur Torwart Philipp Tschaune, Kapitän Fabian Boll im defensiven Mittelfeld, Fin Bartels auf der offensiven Außenposition und Stürmer Marius Ebbers einen Stammplatz im 4-4-2 favorisierten Spielsystem sicher haben dürften.
Speziell auf den Positionen im Zentrum müssen die vielen offenen Fragen erst noch geklärt werden. Dabei ist explizit das Fingerspitzengefühl von Trainer André Schubert gefordert, der sich auf sein richtiges Gespür verlassen muss. Die Auswahl ist qualitativ und quantitativ enorm. So fängt der erbitterte Konkurrenzkampf schon in der Innenverteidigung an, wo mit Markus Thorandt, Florian Mohr und Carlos Zambrano drei Spieler sich bewerben, die ohne Frage zu den besten der gesamten Liga gehören. Im zentralen Mittelfeld gibt es ebenfalls eine hohe Anzahl an Alternativen. Mit Patrick Funk und Dennis Daube, sowie der als gesetzt scheinende Boll ist auch dieser Mannschaftsteil exzellent besetzt. Schubert lobt die taktische Flexibilität des Eigengewächses Daube: „Dennis hat gezeigt, dass er auch auf der rechten Seite spielen kann.“
Dies lässt durchaus erahnen, dass der Trainer für die eine oder andere Überraschung durchaus gut sein kann. In der Offensivreihe rechnen jedoch neben dem scheinbar gesetzten Finn Bartels auch Florian Bruns und Lennart Thy mit einer Einsatzmöglichkeit. Beiden Akteuren werden gute Chancen auf einen Platz in der Startformation eingeräumt, da der Neuzugang vom FC Augsburg, Akaki Gogia, wohl noch mit erheblichen Anpassungsproblemen in sportlicher Hinsicht zu kämpfen hat.
Die neuen, jungen Sturm-Neuzugänge Thy und auch der robuste Daniel Ginczek haben in den Testspielen durchaus zu überzeugen gewusst, sodass beide ernsthafte Konkurrenten für das etablierte Sturmpaar Marius Ebbers und Mahir Saglik darst
ellen. Die erhoffte Wirkung stellt sich in Form einer erheblichen Qualitätssteigerung dar.
Die Offensive hat mit 43 erzielten Treffern bei den sieben Testspielsiegen sehr stark auf sich aufmerksam machen können. Trotzdem darf man nicht zum Hochmut neigen, da fünf Gegner aus dem Amateurbereich gewesen sind. Am heutigen Abend geht es gegen das Spitzenteam der Regionalliga Nord, Holstein Kiel, bevor am Samstag der FC Aberdeen im Millerntor-Stadion zu Gast sein wird. Der Trainer hat die Hoffnung: „Kiel und Aberdeen sind die Spiele, wo man dann schon ein bisschen mehr sieht.“
Nach diesen beiden Spielen ist davon auszugehen, dass die Mannschaft für die Auftaktpartie in Aue weitgehend stehen wird. Mit dem Dortmunder Florian Kringe konnte sogar ein amtierender Doublesieger verpflichtet werden. Allerdings muss eingeschränkt werden, dass der 29-jährige Außenverteidiger keine entscheidende, sportliche Rolle gespielt hat.
Einen ganz besonderen Anteil an diesem Transfer hat ohne Frage Stürmer Marius Ebbers, der seit der gemeinsamen Zeit mit Kringe beim 1. FC Köln mit dem vielseitig einsetzbaren Akteur befreundet ist. Gegenüber „welt online“ erklärte er: „Ebbe' hat die Verbindung hergestellt. Er rief mich an und fragte mich, ob ich nicht bei St. Pauli mittrainieren wollte. Zunächst war es eine Spinnerei, aber dann wurde es immer konkreter, und plötzlich standen wir gemeinsam auf dem Platz.“
Als große Stärke von Kringe gilt neben seiner taktischen Flexibilität auch seine enorme Erfahrung und seine Spielstärke. Über seine zukünftige Position erklärt der sympathische Blondschopf: „Derzeit bin ich eher für die Viererkette eingeplant, was aber auf Dauer entsteht, weiß ich nicht. Die Verantwortlichen wissen, dass ich auch im Mittelfeld spielen kann.“ Besonders Mitte der 2000er Jahre, als es dem BVB sportlich und wirtschaftlich überhaupt nicht gut gegangen ist, war das Dortmunder Eigengewächs ein absoluter Leistungsträger beim jetzigen Vorzeigeverein. Der Spieler formuliert seine Priorität nun: „Ich möchte wieder Spaß am Fußball haben, und ich bin überzeugt, dass das bei St. Pauli klappt.“


Informationen
Quelle: abendblatt.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: FC St. Pauli; Schubert; Mohr; Ginzek; Thy; Zambrano; Kringe; Bartels; Thorandt
Datum: 25.07.2012 21:11 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-st--pauli-und-der-kampf-um-die-stammplaetze-1056.html
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