Timo Horn: Mit Hypnose zum Erfolg


Die letzten beiden Transfers von den beiden österreichischen Hoffnungsträgern Daniel Royer und Kevin Wimmer haben erstmal die Transferaktivitäten beendet. Laut Sportmanager Jörg Jakobs wird noch nach einem neuen Stürmer Ausschau gehalten. Nun soll Stürmer Adil Chihi neuer Kapitän werden. Große Hoffnungen ruhen auch auf den neuen Stammkeeper Timo Horn, der eine spezielle Methode bei seiner persönlichen Vorbereitung verraten hat.

In den vergangenen Wochen wurden viele Umbauarbeiten im Kölner Kader vorgenommen. Auch die Zukunft des langjährigen Kölner Sturmführers Milivoje Novakovic ist jetzt geklärt worden. Es fand eine Unterredung mit Novakovic, seinem Anwalt und den FC-Verantwortlichen Jakobs und Stanislawski statt, in der es um die Zukunft des 33-jährigen slowenischen Nationalspielers ging, die jedoch nicht beim 1. FC Köln liegen wird. Dazu der Kölner Sportmanager: „Die Gespräche mit Milivoje Novakovic und seinem Anwalt Gottfried Reims über die Möglichkeiten eines Vereins-Wechsels waren gut und konstruktiv. Bei vielen Vereinen, sowohl in Deutschland als auch im Ausland, laufen die Transferbemühungen momentan an. Daher sind wir dem Wunsch des Spielers nachgekommen, ihm mehr Zeit zu geben, um bereits begonnene Gespräche mit interessierten Vereinen fortzuführen. Solange diese Gespräche laufen, wird Milivoje Novakovic individuell trainieren und sich eigenverantwortlich um seine körperliche Leistungsfähigkeit kümmern.“
Immer wieder wurde diskutiert, dass Adil Chihi bei einem Angebot von 1,5 Millionen Euro den Verein noch in diesem Sommer verlassen könnte. Interessenten gibt es reichlich, aber FC-Trainer Holger Stanislawski hat eine wichtige Aufgabe für den 24-jährigen Deutsch-Marokkaner. Dazu der neue Trainer in der „bild“: „Ich will ihn behalten, ganz klar. Wir werden in dieser Woche auch noch ein Gespräch führen. Wenn der Spieler weg will und eine andere Idee hat, muss er mir das klipp und klar sagen. Das scheint mir bei Adil aber nicht der Fall zu sein.“
Immer mehr sickert auch durch, dass ein Argument sein könnte, dass „Stani“ ihm die Kapitänsbinde anbietet. Eine emotionale Lösung, da man weiß, wie sehr der stolze Chihi an dieser Stadt und diesem Verein hängt. Wenn er als Spielführer seinen Herzensverein auf das Spielfeld führen darf, dann wird er dies gewiss mit Leistung zurückzahlen, so die Hoffnung des Vereins. Im letzten Testspiel spielte der marokkanische Nationalspieler im Zentrum, wo seine Technik, Übersicht und Passsicherheit zum Tragen gekommen ist. Der neue Trainer ist voll des Lobes über den häufig Verletzten: „Ich habe ihm die Binde bewusst gegeben. Er hat sich das über Jahre verdient.“
Chihi selbst, der bereits seit 2004 beim FC spielt, sieht dies eher skeptisch: „Die Rolle ist für mich auch neu. Ich weiß nicht, ob der Trainer mich auf Dauer dort sieht.“ Stanislawski begründet diese vorläufige Personalentscheidung im Gespräch mit der „bild“: „Ich kann mir die Zehner-Position durchaus für ihn vorstellen. Ich will sehen, wie sich Adil verhält. Wir wollen flexibler sein. Auch wenn ich weiß, dass er eigentlich auf der Außenposition zuhause ist.“ Und gibt eine vielsagende Antwort auf die Frage, ob Chihi denn auch Kapitän werden sollte: „Es gibt mehrere Optionen. Da lasse ich mir noch ein paar Wochen Zeit...“
Für den erst 19-jährigen FC-Keeper Timo Horn beginnt nun ein völlig neues Kapitel. Schon früh wurde ihm das Vertrauen des gesamten Vereins als neue Nummer eins im Kölner
Tor ausgesprochen. Die Qualitäten sind unbestritten. Stets gehörte der reaktions-, aber auch fußballerisch starke Horn zu den Besten seiner Zunft in Deutschland. Die Frage wird nur sein, wie er mit dem enormen Druck zurechtkommen wird.
Im Gespräch mit der „Bild“ gibt er ganz ehrlich zu, dass ihm diese Nominierung doch sehr überraschend getroffen hat. Trotzdem überwiegt sicherlich die Freude, wie er zugibt: „Dass es schon vor der Saison so klar fest gelegt wurde, hätte ich mir auch nicht gedacht. Ich hatte mit einem offenen Konkurrenzkampf gerechnet. Aber das Vertrauen des Vereins hat mich wahnsinnig gefreut!“
Auf das Thema Druck wird er auch angesprochen. Meistens diskutieren auch die Zweifler und Kritiker mit diesem Wort, wenn es um diese Entscheidung geht. Doch Horn hat eine spezielle Methode, um mit dieser Situation klarzukommen: „Klar ist man vorm ersten Spiel angespannt, aber ich verspüre keinen richtigen Druck. Ich arbeite mit Mental-Trainern zusammen, mache Hypnose.“
Seine Begründung für diese Art der Therapie erklärt er in der „bild“: „Ich bin manchmal noch zu ruhig auf dem Platz, das will ich ablegen. Ich will lauter werden, mehr aus mir rauskommen. Ob das mit Hilfe von Hypnose funktioniert, weiß ich nicht. Aber im Profi-Fußball werden solche Dinge immer mehr betrieben. Ich mache unter der Woche auch noch zweimal persönliches Training, Kraft- und Beweglichkeitsübungen. Das sind Bereiche, in denen ich im Vergleich zu anderen Torhütern zulegen will.“
Sehr vernünftig argumentiert er auch, warum er diese Intensität des Trainings macht: „Ich gehe hier nicht einfach nur zum Training und sage dann: Das war‘s! Zum Profi-Fußball gehört mehr.“
In den vergangenen 20 Jahren war der niederländische Torwart Edwin van der Saar der modernste Torhüter in Europa. Sein großer Vorteil war, dass er auch fußballerisch viele Qualitäten vorweisen konnte. Somit mutierte er auch zum Vorbild für den jungen Timo Horn, der ihm nacheifert. Die Gründe liefert der Jungspund: „Der entspricht am ehesten meiner Spielart. Bei ihm habe ich mir viel abgeschaut. Er ist fußballerisch gut, spielt sehr gut mit. Bei der EM gefällt mir derzeit Manuel Neuer am besten.“
Auch Vize-Präsident Toni Schumacher schätzt er als ehemaligen Torhüter sehr hoch ein und lobt ausdrücklich dessen Karriere. Allerdings taugt „De Tünn“ nicht zum Vorbild, weil der sportliche Aspekt zu weit auseinander klafft: „Wenn ich so eine Karriere hinlegen könnte, wäre das ein Hammer. Toni ist aber ein anderer Spieler-Typ als ich.“
Scheinbar scheint er begeistert von der neuen Atmosphäre beim „neuen FC“ zu sein, der immer wieder in den Medien und auch im Verein publiziert wird. Horn kann diese Aufbruchstimmung bestätigen: „Die Stimmung ist richtig gut. Im Training ziehen alle mit. Und das Training ist viel intensiver als letzte Saison.“
Über das Thema Aufstieg hat er auch eine Meinung: „Natürlich müssen wir nicht, aber der Aufstieg ist immer im Hinterkopf. Ich denke, jeder im Team hat das Ziel aufzusteigen.“


Informationen
Quelle: www.fc-koeln.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln; Horn; Stanislawski; Novakovic; Chihi; Jakobs
Datum: 27.06.2012 20:58 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-timo-horn--mit-hypnose-zum-erfolg-1001.html
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