Todt zeigt keine Angst


Eigentlich schien beim VfL Bochum alles geklärt. Die Saison soll möglichst gut zu Ende gebracht werden, da sowohl aufstiegs- als auch abstiegstechnisch der VfL von der Castroper Straße keine große Rolle mehr spielen würde. Gute Leistungen und vor allem gute Ergebnisse sollten das chronisch kritische VfL-Publikum wieder mit dem Bochumer- Team versöhnen, so lautete zumindest die allgemeine Hoffnung rund um das berühmt-berüchtigte „Bermuda-Dreieck“.

Leider ist jedoch bekannt, dass zwischen Wunsch und Realität häufig klaffende Unterschiede sind. Und so mutierte die 0:1 Heimniederlage gegen den FC Ingolstadt zu einem absoluten Hoffnungszerstörer im Lager des ehemaligen Bundesligisten. Auch die 60 Prozent Ballbesitz konnten nicht darüber hinwegtrösten, dass dem VfL schlicht die Cleverness fehlt, um in entscheidenden Situation effektiv zuzuschlagen. Kaum wurden die eigenen Fans mit ansprechenden Leistungen in den letzten Wochen so ganz langsam wieder zurückgewonnen, da war die aufkeimende Euphorie schon kurze Zeit später wieder vorbei. Die Zuschauer hatten ihren Unmut nur wenige Augenblicke nach dem Ingolstädter Führungstreffer verbal zum Ausdruck gebracht. Extrem aggressiv und mit deutlicher Vehemenz skandierten sie „Wir haben die Schnauze voll“ und wollten mit der Mannschaft einige Dinge offen und ehrlich diskutieren. Ein Anfang ist gemacht, denn das Team von Trainer Bergmann nahm die Aufforderung an und diskutierte mit den Fans am Zaun. Dabei wurde versucht Lösungen für die derzeitige Situation zu finden. Auch wenn der Ballbesitz klar für den VfL sprach, so fehlt es an spielerischer Klasse, um einen defensivstarken Gegner wie Ingolstadt besiegen zu können.
Der ehemalige deutsche Nationalspieler Paul Slawo Freier hatte sicherlich in seiner einst ruhmreichen Karriere auch schonmal bessere Zeiten erleben dürfen. Gerade ihm, den Publikumsliebling unterlief der entscheidende Fehlpass vor dem entscheidenden Treffer. Er, der im Ruhrgebiet aufgewachsen
ist, zeigt vollstes Verständnis für die aufgebrachten Anhänger: „Wenn man fünf Spiele in Serie kein Erfolgserlebnis vorweisen kann, ist es doch verständlich, dass bei den Fans die Emotionen hochkochen“, so die Erklärung des Routiniers, der aber weiterhin auf die Anfeuerung der Fans setzen möchte. Daher versucht er einen Schulterschluss mit den Anhängern zu erreichen. Der mittlerweile 32-Jährige setzte auf das Verständnis der Zuschauer, wie er deutlich macht: „Es ist für uns eine schwierige Saison. Aber wir müssen sie ordentlich beenden und brauchen dazu unbedingt noch Punkte. Wir alle müssen enger zusammenrücken.“
Um auch der Anhängerschaft zu demonstrieren, dass auch das Team Geschlossenheit und Teamwork demonstriert, wollen sich die Spieler in den nächsten Tagen zusammensetzen. Sportvorstand Jens Todt erklärt: „Der Termin steht aus anderen Gründen schon länger,“ so der ehemalige Bundesligaprofi, „aber sicher wird dabei auch über unsere Situation gesprochen werden.“ Der Sportvorstand weiter: „Natürlich ist es frustrierend, wenn es was auf die Schnauze gibt, aber es gibt keinen Grund, jetzt panisch zu werden. Wir werden nicht hektisch und haben null Angst.“
Nun soll unter allen Umständen in den restlichen sieben Spieltagen der Zusammenschluss mit den Fans geschafft werden. Die nächste Spielzeit will der VfL unter allen Umständen den Aufstieg in die Bundesliga schaffen, der letztes Jahr erst in den Relegationsspielen von Borussia Mönchengladbach verhindert wurde.


Informationen
Quelle: www.ruhrnachrichten.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: VfL Bochum; Todt; Freier
Datum: 25.03.2012 21:58 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-todt-zeigt-keine-angst-856.html
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