Ujah konzentriert sich nur auf den FC: Deshalb will er keine hübsche Deutschlehrerin


Anthony Ujah ist ein Angreifer, der dem 1. FC Köln sichtbar gefehlt hat. Ein Kämpfer, ein spielstarker Stürmer, der vor allem auch das gegnerische Tor trifft. Der 22-jährige Neuzugang, der für eine Spielzeit ohne Kaufoption vom Bundesligisten Mainz 05 losgeeist worden ist, hat viele Qualitäten, die ihn zu einem Publikumsliebling mutieren lassen. Nach seinem wichtigen Ausgleichstreffer gegen Dyamo Dresden und zuvor seinem Tor beim 2:1-Sieg beim SC Paderborn ist er der große Hoffnungsträger und lässt die anderen Stürmer vergessen. Nun verrät der sympathische Angreifer gegenüber der „Bild“ auch ein paar private Informationen.

Einige Profis versuchen sich unnötig wichtig zu machen, indem sie nach fast jedem gewonnen Zweikampf mit ausgestreckten Zeigefinger in den Himmel zeigen, um so ihre angeblich so enge Verbundenheit mit Gott zu symbolisieren. Andere Kicker bekreuzigen sich. Bei Ujah hingegen kommt der Glaube vom Herzen, wie er der „Bild“ anvertraut hat: „Ich bin sehr gläubig, das gibt mir Kraft.“ Schon in den ersten Tagen in seiner neuen Stadt hat der Nigerianer sich das vielleicht beeindruckenste Gotteshaus der Welt, den Kölner Dom aus nächster Nähe angeschaut. Er benennt die Gründe für seinen tiefen Glauben:2 „In meiner Heimat und Familie spielt die Religion eine wichtige Rolle. Deshalb versuche ich auch, wenn möglich, in die Kirche zu gehen. Ich bete für ein langes Leben, Gesundheit, für meine Familie und natürlich auch für eine erfolgreiche Karriere.“

Besonders wichtig ist für Ujah, dass er eine Familie hat, die ihm Kraft und Halt geben kann. Dies ist bei seiner Familie und speziell auch seinen Eltern der Fall. Ujah kam als Jüngster zur Welt und hatte vier ältere Geschwister. Ein wenig enttäuscht sagt er: „Leider sehe ich meine Eltern jetzt nicht so oft. Ich hoffe, sie kommen im Sommer nach Köln. Der Winter ist ihnen zu kalt.“ Nächstenliebe ist für Ujah beileibe nicht nur ein Ziel. Vielmehr lebt er diese Tugend auch wahrhaftig vor, indem er schon seit mittlerweile drei Jahren seinen Geschwistern finanzielle Hilfe zusagt. Da er Fußballprofi ist, hat er auch ein deutlich höheres Einkommen als seine anderen Familienmitglieder. Deshalb ist dieser Schritt für ihn auch selbstverständlich: „Seit ich Profi bin, empfinde ich mehr Verantwortung für sie und habe sichergestellt, dass sie in England studieren können, eine
Top-Ausbildung kriegen und danach viel bessere Berufs-Chancen haben. Ich bin glücklich, in der Lage zu sein, ihnen zu helfen.“

Wie viele Afrikaner ist auch der technisch starke Angreifer stolz auf seine Herkunft. Dazu gibt er preis, dass er in Ugbokolo aufgewachsen ist: „Ein kleines Dorf mitten im Nichts. Für mich gab es neben der Schule nur Fußball. Wir haben sogar manchmal barfuss auf der Straße mit Orangen gespielt.“ Auf Äußerlichkeiten legt er keinen übertriebenen Wert. Er möchte lieber Geselligkeit demonstrieren. Deshalb verbringt er seine Freizeit in Köln größtenteils mit Freunden. Auch mit Leuten, die ihm bei der Integration weiterhelfen können, da er die deutsche Sprache noch nicht perfekt beherrscht und im Englischen parlieren muss.

In der Vergangenheit waren die Prioritäten bei den zahlreichen Legionären sicherlich ein wenig anders gelagert. Ujah konzentriert sich voll und ganz auf den FC. Auch die weiblichen Erscheinungen versucht er klar hinter dem Fußball zu platzieren. FC-Trainer Holger Stanislawski und die vielen Fans werden daran sicherlich Gefallen finden. Offen gibt der Afrikaner zu: „Ich bin Single – aber nicht unbedingt auf der Suche.“ Explizit hat er seinen Trainer darum gebeten, einen männlichen Deutschlehrer zu bekommen, denn: „Ich will mich ja schließlich auf den Unterricht konzentrieren und nicht von einer hübschen Frau abgelenkt werden.“ Seine positive Grundstimmung behält er bei, wenn er sagt: „Selbst wenn ich mal auf der Bank sitze. Das beeinflusst mich nicht als Mensch.“ Und demonstriert Identifikation und Leidenschaft. Tugenden, die in Köln besonders gut ankommen: „Ich bin kein Profi, der am Ende des Monats nur sein Geld abholt. Ich will dem FC helfen.“


Informationen
Quelle: www.bild.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln; Stanislawski; Ujah
Datum: 10.10.2012 20:45 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-ujah-konzentriert-sich-nur-auf-den-fc--deshalb-will-er-keine-huebsche-deutschlehrerin-2465.html
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