Veh: „Wie ein Schülerteam“


Eintracht Frankfurt hat sich beim Zweitliga-Überraschungsteam SC Paderborn bis auf die Knochen blamiert. Mit 2:4 verloren die Kicker aus der Bankenmetropole in der ostwestfälischen Provinz. Eine Blamage, die auch deutlich höher hätte ausfallen können, wenn der SCP effektiver in der Chancenverwertung gewesen wäre.

Somit scheint nun der Weg zurück ins Fußball-Oberhaus für das Bundesliga-Gründungsmitglied ein schwerer zu werden. Die Leistung des hochklassig besetzten Teams war absolut indiskutabel. Speziell die Vierer-Abwehrkette stürzte von einer Verlegenheit in die nächste. So kassierten die Frankfurter im direkten Aufstiegsduell gegen den SC Paderborn die meisten Gegentore während eines Spiels im gesamten Saisonverlauf. Eintracht-Trainer Armin Veh ist bekannt für klare Worte. Auch diesmal nahm er kein Blatt vor den Mund: „Normalerweise ist man dann psychologisch im Vorteil. Wir hatten auch noch die Chance zum 3:2, doch danach haben wir wieder geschlafen.“ Der 2:2 Ausgleich schien sein Team nicht wirklich selbstbewusst gemacht zu haben. Veh haderte mit vielen Sachen: „Wir hatten keinen Zugriff auf das Spiel und haben im Zweikampf nicht dagegengehalten. Wir haben einen richtig schlechten Tag erwischt.“

Besonders hart kritisiert wurden die Abwehrspieler um Heiko Butscher (31), Gordon Schildenfeld (26), Bamba Anderson (24) und Sebastian Jung (21), die die Viererkette besetzten. „Normalerweise haben wir eine erfahrene Hintermannschaft, diesmal hat sie ausgesehen wie ein Schülerteam.“ Auch die anderen Akteure bekamen ihr Fett weg. „So kann man sich nicht präsentieren.“
Der ehemalige Eintracht-Spieler Alex Schur sieht dies ähnlich: „Das kann doch mal passieren. Die Eintracht hat einen schlechten Tag erwischt, Paderborn war spielerisch gut drauf. Dann kann das mal so ausgehen. Aber da muss man jetzt die Nerven behalten. Die Eintracht kann auch so ein Spiel verkraften, sie hat sich vorher ein gutes Polster erarbeitet. Da darf jetzt nur nichts
einreißen. Aber man muss auch mal sehen, dass sie noch nicht einmal auch nur ansatzweise so etwas wie eine Krise hatte. Wichtig ist, dass man Richtung Endphase der Saison an Stabilität gewinnt und irgendwann die nötige Aufstiegseuphorie in und um die Mannschaft dazu kommt. Und man sollte auch mal das Positive herausstellen, selbst in diesem Spiel.“
Die Spieler teilten die Meinung: „Natürlich ist das bitter. Aber wir waren einfach schlecht. Der Sieg für Paderborn geht absolut in Ordnung,“ resümierte der amtierende Kapitän Alex Meier, der vielleicht zum vorerst letzten Mal die Spielführerbinde trug. Zumindest steht Pirmin Schwegler (24), der in Paderborn noch nicht zum Kader gehörte nach einem Zehenbruch vor der Rückkehr in die Startelf und könnte schon am Sonntag gegen Cottbus wieder dabei sein und sein Comeback feiern.
Die Niederlage war sehr schmerzhaft, denn nun haben die stetig ambitionierten Hessen die Tabellenführung eingebüßt und sind auf den zweiten Tabellenplatz abgerutscht. Als Vorteil im Aufstiegsrennen könnte sich erweisen, dass in den verbleibenden elf Saisonspielen bis auf den TSV 1860 München nur noch Mannschaften warten, die in der Tabelle deutlich schlechter platziert sind.
Eintracht-Ikone Alex Schur hat zu seinem Herzensverein eine eigene Meinung;: „Aber mal im Ernst: Ich weiß nicht, weshalb da jetzt rund um die Eintracht so eine Aufregung herrscht. Sie hat in Paderborn schlecht gespielt, aber das darf man doch jetzt um Gottes Willen nicht überbewerten. Nach dem Spiel gegen FSV war das Medienecho so, als sei die Eintracht schon aufgestiegen. Jetzt ist es genau umgekehrt. Das geht mir viel zu schnell.“


Informationen
Quelle: www.kicker.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Eintracht Frankfurt; Veh; Butscher; Schildenfeld; Anderson; Jung; Schuhr
Datum: 29.02.2012 20:22 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-veh--„wie-ein-schülerteam“-829.html
RSS Feed
Vorheriger Artikel:
» Takyi zwischen Regen und Sonne
Kommentare
Name:
E-Mail: (nicht öffentlich)
Homepage:
Kommentar:
Spam-Schutz: Bitte das Wort ZWOTE in das Feld eintragen!


Für diese News ist leider noch kein Kommentar vorhanden.

Für den Inhalt des Kommentars ist der Autor verantwortlich. Die Kommentare spiegeln nicht die Meinung von 2-liga.com wieder.
Diese Nachrichten könnten Sie ebenfalls interessieren
Anzeige
Anzeige