VfL Bochum: Ist Stefan Emmerling der neue Trainerkandidat?

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Zeitweise lag eine Pokalblamage für den VfL Bochum beim TSV Havelse schon in der Luft, nachdem mit 0:1 zurückgelegen wurde. Doch mit einer tollen Moral und einer starken, spielerischen Vorstellung konnte das Team vom Interimsduo Karsten Neitzel und Thomas Reis noch mit 3:1 beim Tabellendritten der viertklassigen Regionalliga Nord gewinnen. Ein Erfolg, der Mut macht für die nächsten Wochen und auch für den finanziellen Bereich eine erhebliche Erleichterung verspricht. Nun ist offenbar Stefan Emmerling ein ganz heißer Kandidat für die Trainer-Nachfolge des entlassenen Andreas Bergmann.

Bis es jedoch zu einer endgültigen Entscheidung kommen wird, ist Interimstrainer Neitzel auf der Kommandobrücke und versucht die Emotionen bei allen Beteiligten zu wecken, indem er Leidenschaft propagiert. Im Gespräch mit „Sport1“ teilt er mit: „Wir können uns natürlich nicht draußen auf dem Platz die Köpfe einschlagen, aber Feuer ist absolut okay“, so lautet seine Maxime, die er auch in die Tat umsetzt. Der ehemalige Spieler des DFB-Pokalgegners Havelse und jetzige Manager des VfL Bochum, Jens Todt, ist eher der Gegenpool zum emotionalen Neitzel. Kühl und sachlich versucht der Ex-Profi jetzt eine Lösung für die Probleme zu finden, damit der langjährige Bundesligist in diesem Jahr den Klassenerhalt schaffen kann.
Bisher ist es noch relativ vage, inwieweit der langjährige Co-Trainer Neitzel für den VfL in der Trainerverantwortung stehen wird. Grundsätzlich lässt Todt zumindest seine Bewunderung für den sympathischen Neitzel durchblicken, den er als „einen guten Trainer“ sieht, „der eine eigene Handschrift reinbringen kann.“ Dennoch müssen auch seine Worte ernst genommen werden, dass er kein Geheimnis daraus macht, dass er „ab sofort auf der Suche nach einem neuen Cheftrainer ist.“
Nach Informationen von „Sport1“ könnte dieser neue Cheftrainer möglicherweise Stefan Emmerling sein, der erst im August beim Drittligaverein RW Erfurt entlassen worden ist. Auf der vermuteten Liste des VfL von 1846 ist er damit jedoch beileibe nicht der einzige Kandidat, der für die Bergmann-Nachfolge im Gespräch ist. So ist neben Marco Kurz auch Andre Schubert, der erst vor wenigen Wochen beim Ligakonkurrenten FC St. Pauli entlassen worden ist, ein potentieller neuer Bochum-Trainer. Todt ließ sich zu der Aussage locken: „Es wird nur eine Lösung geben, von der wir alle zu hundert Prozent überzeugt sind.“
Auch Todt steht nun vermehrt unter Beobachtung, da er sich nun für die Aussage rechtfertigen muss, dass Bergmann auch gegen Havelse auf der Bank sitzen werde, was er bekanntlich nicht getan hat. Diese Aussage äußerte der umtriebige Manager kurz nach der bitteren 1:6-Niederlage am Samstagabend bei Erzgebirge Aue. Sein Umentscheiden war damit begründet, dass in der vorgenommenen Analyse das „Auftreten der Mannschaft“ und die „fehlende Entwicklung“ so frappierend den Ausschlag gegen den sympathischen Ex-Coach gegeben hätte.
Nun steht also Neitzel in der Verantwortung und wird von „Sport1“ mit den Worten zitiert: „Wir müssen das Spiel vom Samstag ad acta legen. Die Mannschaft hat auf die Fresse bekommen.“ Schon vor dem letztlich siegreichen Spiel gegen Havelse teilte er den Journalisten mit: „Wir müssen das Spiel außen vor lassen, ohne zu vergessen, was da passiert ist.“ Dies konnte mit dem 3:1-Auswärtssieg gelingen, wo auch ein spielerischer Fortschritt zu erkennen gewesen ist.
Sein Vorgänger Andreas Bergmann hatte seit September 2011 beim VfL Bochum als Cheftrainer gearbeitet und konnte in der abgelaufenen Spielzeit den Klassenerhalt mit den einst „Unabsteigbaren“ der Bundesliga schaffen.