VfL Bochum: Trainer Neururer kritisiert die eigenen Fans

Zurück zur Übersicht

Schweigen gehört wahrlich nicht zu seinen Stärken. Peter Neururer ist noch nie dem Verdacht erlegen, dass er zu gewissen Themen schweigt. Nun hat der Trainer des VfL Bochum ein ganz sensibles Thema angesprochen, was im ungünstigen Fall für ihn zu einem Bumerang werden sollte. Auslöser waren die Pfiffe gegen Keeper und Spielführer Andreas Luthe, der bei der 0:3-Heimniederlage gegen den TSV 1860 München maßgeblich gepatzt hat.

„Das hat ja in Bochum schon Tradition“

Für Neururer ein absolutes Unding, wie er auch der „Bild.-Zeitung“ verraten hat: „Dass eigene Spieler niedergemacht werden, habe ich in meiner Karriere nur beim VfL erlebt. Luthe ist in diesem Klub groß geworden, wurde oft gefeiert. Jetzt gehen die gleichen Leute auf ihn los.“ Neururer weiß, dass die Bochum-Fans schon in der Vergangenheit sich einzelne Spieler herausgepickt haben, um diese gezielt fertig zumachen: „Das hat ja in Bochum schon Tradition. Ob Misimovic, Maltritz, Schröder oder Sukuta-Pasu – sie erlebten fast alle das gleiche.“

„Neururer-raus“-Rufe tangieren Neururer nicht

Nicht wirklich tangiert, haben ihn offenbar die „Neururer-raus“ – Rufe: „Damit kann ich leben. Sollen sie machen. Aber wenn eigene Spieler attackiert werden, lasse ich das nicht durchgehen!“ Vor dem morgigen Auswärtsspiel ab 18.30 Uhr beim 1. FC Kaiserslautern will er jedoch keineswegs nach den Wünschen der Fans entscheiden, wie er nun klar zum Ausdruck bringen kann: „Nur, wenn er mich gebeten hätte, hätte ich ihn draußen gelassen. Wenn die Mannschaft nach dem Willen der Fans aufgestellt wird, können wir mit Fußball aufhören!“

Runjaic warnt vor Bochum

Der Gastgeber aus der Pfalz hat zuletzt beim Auswärtsspiel bei RB Leipzig ein respektables torloses Remis herausholen können. Zunächst gab es deshalb den bewussten Fokus auf eine ausreichende Erholung. Trotz der Tatsache, dass der VfL Bochum seine sechs letzten Partien nicht verloren hat, ist der Respekt gewaltig, wie FCK-Coach Kosta Runjaic gegenüber der „Bild-Zeitung“ betont: „Sie haben einen guten Kader und mit Peter Neururer einen erfahrenen Trainer. Das wird nicht leicht.“

Schupp zufrieden mit Entwicklung

Seine Rückkehr in die Startformation wird wahrscheinlich Angreifer Srdjan Lakic feiern, der mittlerweile nicht mehr über Rückkenprobleme klagt. Auch Lauterns-Manager Markus Schupp zeigt sich mit der Entwicklung der Mannschaft durchaus zufrieden: „Unsere Jungs haben sich vom tollen Pressing der Leipziger nicht beeindrucken lassen. Je mehr sie gefordert werden, desto mehr gehen sie dagegen an.“