VfL Bochum hat finanzielle Probleme, aber trotzdem sportliche Ambitionen


Einst rühmten sich die Bochumer damit, dass sie die „Unabsteigbaren“ sind und hatten fast in der Bundesliga schon ein Patent auf diese Bezeichnung anmelden können. Dann passierte im Jahr 1993 der Abstieg. Nun konnten sie im letzten Jahr zumindest wieder die Klasse halten. Allerdings muss festgehalten werden, dass dies in der 2. Bundesliga der Fall ist. Nun wird deutlich, dass neben der sportlichen Depression noch Schulden dazukommen. Und diese sind nicht zu knapp.

Auf der Jahreshauptversammlung, die vor einigen Tagen stattgefunden hat, wurde deutlich, dass der einst so stolze VfL aus Bochum Schulden in Höhe von 6,8 Millionen Euro angehäuft hat. Speziell in der 2. Bundesliga sind die Vereine dadurch gezwungen möglichst werthaltige Spieler zu verkaufen. Nicht so beim VfL, wo das große Talent Leon Goretzka unverkäuflich zu sein scheint. Er ist der große Hoffnungsträger bei den Westdeutschen und besitzt einen Vertrag bis 2016.
Auch VfL-Manager Jens Todt möchte den 17-Jährigen halten: „Wir planen absolut nicht, Leon abzugeben. Er soll noch viele Jahre in Bochum spielen!“ Optimistisch äußert sich der Ex-Profi in der „Bild“: „Die Finanzlage ist angespannt, aber unter Kontrolle. Keiner muss sich um uns sorgen!“ Das hängt auch damit zusammen, dass einige Transfer-Erlöse, wie auch die von Takashi Inui, der für stattliche 1,2 Millionen Euro zum Bundesligisten Eintracht Frankfurt gewechselt ist, noch nicht eingerechnet worden sind.
Nach Angaben von „Welt-online“ haben die Bochumer in der letzten Spielzeit einen Umsatz von 27,37 Millionen Euro erwirtschaftet und dabei einen Verlust von 2,24 Millionen Euro hinnehmen müssen. In der nächsten Saison wird fest damit gerechnet, dass eine Unterdeckung in Höhe von 888.000 Euro aufgebracht werden muss.
Auf der am Montag stattfindenden Mitgliederversammlung wurde k
lar, dass der Aufsichtsratsvorsitzende gewechselt werden wird. So wird der bisherige Boss des Aufsichtsrats mit Ernst-Otto Stüber nicht mehr kandidieren. Stattdessen wird mit Hans-Peter Villis ein Vorstandsvorsitzender des Energieversorgers EnBW der neue Mann im Gremium sein. Dazu erklärte er gegenüber den Medienvertretern nach der Jahreshauptversammlung: „Die neue Aufgabe gehe ich mit viel Herzblut an. Auch wenn wir hohe Verbindlichkeiten haben, hat der VfL eine gute sportliche und wirtschaftliche Perspektive.“ Und fügte gegenüber „Welt-Online“ hinzu: „Mit meinen Fähigkeiten und meinem Netzwerk will ich dazu beitragen, dass der Verein für Partner noch attraktiver wird - sowohl für neue als auch für die bestehenden.“ Als Stellvertreter von Villis ist der Kabarettist und Buchautor Frank Goosen gewählt worden.
Jens Todt ist zweifelsfrei ambitioniert. Deshalb möchte er auch einen möglichen Bundesliga-Aufstieg keinesfalls aus den Augen verlieren, wie er klar angibt, da er zum „Verfolgerfeld der vier, fünf Favoriten“ gehören möchte. Zugleich soll die derzeit schwierige Situation jedoch nichts daran ändern, „dass unser grundsätzliches und mittelfristiges Ziel darin besteht, in die Bundesliga zurückzukehren.“ Erschwerend kommt hinzu, dass dies „mit den Mitteln eines durchschnittlichen Zweitligisten hinbekommen werden muss.“


Informationen
Quelle: www.welt-online.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: VfL Bochum; Todt; Goretzka
Datum: 13.09.2012 18:14 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-vfl-bochum-hat-finanzielle-probleme--aber-trotzdem-sportliche-ambitionen-2198.html
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