VfR Aalen: Die besten der 3. Liga kommen!

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Viele haben es spekuliert. Nun wird es immer mehr Gewissheit. 2-Liga-Aufsteiger VfR Aalen investiert mächtig in die Mannschaft und wartet mit vielversprechenden Neuzugängen. Die Liste der hochkarätigen Neuverpflichtungen ist lang wie prominent. Ob Kevin Kampl, Michael Klauß, Benjamin Hübner, Marcel Reichwein oder Andre Laurito. Die stärksten Spieler der 3. Liga finden den Weg zur Schwäbischen Alb.

Vier lange Wochen haben die treuen Fans des VfR warten müssen, bis die ersten namhaften Transfers getätigt worden sind. Eine Ausnahme war Jasmin Fejzic vom Bundesliga-Aufsteiger Greuther Fürth, der von nun an den Kampf um die Nummer Eins im Tor annehmen wird. Der bisherige Stammkeeper Daniel Bernhardt muss sich auf einen intensiven Zweikampf vorbereiten.
In diesen Tagen hingegen wurden andere Kaliber aus dem berühmten Zylinder gezaubert. So konnte mit Kevin Kampl, der vom VfL Osnabrück verpflichtet wurde, sogar ein aktueller Nationalspieler von Slowenien in den Süden von Deutschland geholt werden. Der universell einsetzbare Michael Klauß wurde vom Mitaufsteiger SSV Jahn Regensburg geholt. Genauso wie dessen Vereinskamerad Andre Laurito, der vor allem auch die Spieleröffnung massiv verbessern soll.
Benjamim Hübner, der als weitere Defensivalternative vom SV Wehen-Wiesbaden losgeeist wurde und Torjäger Marcel Reichwein, der auch eine Liga höher seinen Torhunger stillen möchte. VfR Sportdirektor begründet die Transferaktivitäten: „Wir wollen für die nächste Saison einen wettbewerbsfähigen Kader für die 2. Bundesliga zusammenzustellen.“ Klar ist, dass dieses Konzept höchst interessant ist. Mit viel Kreativität, Akribie und auch finanzielle Risikos hat er sich zusammen mit Trainer Ralph Hasenhüttl dieser Idee verschrieen.
Das Ziel ist klar: Auf hungrige Spieler wird gesetzt, die sich höherklassig beweisen wollen und deren Qualitäten in der Drittklassigkeit hinlänglich unter Beweis gestellt worden sind. Als Prototyp für diese Beschreibung passt Marcel Reichwein, der es auch schon zweitklassig bei RW Ahlen probiert hat. Der Erfolg auf dieser Station war für den 189 cm großen, vielseitigen Angreifer eher bescheiden. Insgesamt hat er sich zu einem Wandervogel im deutschen Fußball gemausert. So war er neben seiner Station in Ahlen auch schon bei Teams wie Regensburg, Wuppertal, Emden, Leverkusen II und zuletzt RW Erfurt unterwegs. In 127 Spielen gelangen ihm dabei 43 Treffer.
In der vergangenen Spielzeit konnte ihm der Durchbruch gelingen, denn mit 17 Treffern in 36 Spielen konnte er die Torjägerkrone der 3. Liga ergattern. Sein neuer Konkurrent im VfR-Angriff Robert Lechleiter folgt mit 14 Treffern. Somit verfügt Aalen über ein treffsicheres Stürmerpaar, denn die beiden besten Drittliga-Torjäger haben beide noch einen laufenden Vertrag bis Juni 2014.

Mit dem vielseitig einsetzbaren Benjamin Hübner, der von seinem Heimatverein SV Wehen-Wiesbaden zum Tabellenzweiten wechselt, gibt es starke Konkurrenz im Abwehrbereich. Auch der 22-jährige 193 cm große Abwehrhaudegen hat hohe Ansprüche bei seinem neuen Arbeitgeber. Immerhin war er in der letzten Spielzeit mit 31 Liga-Partien Stammspieler.

Seine Leistungen sprechen ganz klar für sich, denn Hübner schaffte mit überzeugenden Auftritten den Sprung in die Kicker-Top-Elf der Saison 2011/12. Erfahrung sammeln konnte dieser interessante Spieler auch schon höherklassig, denn bereits als 18-Jähriger sammelte er im Trikot der Wehener sein Zweitligadebüt. 14 weitere Spiele folgten in dieser Liga. Die 87 Begegnungen in der 3. Liga machen ihn zu einer absoluten Verstärkung für den Aufsteiger.
Die Fußballbegeisterung scheint ihm in die Wiege gelegt worden zu sein, denn seine Brüder Christopher (Darmstadt 98) und Florian (Borussia Dortmund II) spielen ebenfalls höherklassig Fußball. Vater Bruno ist Sportdirektor beim Bundesligisten Eintracht Frankfurt.
Beim wohl vorläufig spektakulärsten Sommertransfer Andre Laurito gibt es viele Spekulationen. Das Team aus Württemberg vermeldet auf der Vereins-Homepage: „Innenverteidiger André Laurito vom SSV Jahn Regensburg hat sich mit dem VfR Aalen auf einen Zwei-Jahres-Vertrag bis zum 30.06.2014 geeinigt.“
Der Modellathlet hingegen versucht diese Meldung zu dementieren, indem er sagt: „Die Meldung ist falsch.“ Der 18-Jährige 187 cm große Defensivspieler wäre für die Defensive auf jeden Fall eine große Verstärkung. Letztlich war es der Deutsch-Brasilianer, der mit seinem 2:2 Ausgleichstreffer für den Aufstieg des SSV Jahn Regensburg sorgte.
Die Verantwortlichen des VfR Aalen sind stark verwundert. Genauso wie Lauritos Spielerberater Markus Hettinger, der eine vage Vermutung für die merkwürdig anmutende Äußerung von seinem Mandanten hat. So ist es ein offenes Geheimnis, dass ein anderer Spielerberater seine Chance gesehen hat. Hettinger äußert sich gegenüber der schwäbischen Post: „Ich habe einen Wink bekommen, dass er mit einem anderen Berater bei einem anderen Verein war.“
Was es sich damit auf sich hat, kann er nicht genau sagen. Er macht jedoch deutlich, dass sowohl André Laurito wie auch ich schriftlich wie auch mündlich dem VfR Aalen die Zusage für einen Wechsel nach Aalen gegeben haben.“ Dies soll bereits am 26. April geschehen sein. Also bevor Aalen und Regensburg in die 2. Bundesliga aufgestiegen sind. Für Hettinger zumindest ist klar: „Ich stehe zu meinem Wort.“
Der Umworbene sieht dies hingegen völlig anders, wenn er sagt: „Es gibt keine Unterschrift unter einen Vertrag“, und versichert: „Die Möglichkeit, dass ich zum VfR Aalen wechsele, ist da. Es besteht beiderseitiges Interesse.“ Auch wenn er immerhin zugegeben hat, dass er „auch ziemlich bald Klarheit hat.“ Die Entscheidung, wo er in der nächsten Saison spielen werde, wird „Anfang oder Mitte nächster Woche fallen.“ Dass ein vollendeter Abschluss bereits öffentlich kommuniziert worden ist, „davon bin ich auch überrascht worden.“
Auch VfR-Sportchef Schupp ist verwundert angesichts dieses Transfertheaters. So erklärt zu diesem diskussionswürdigen Sachverhalt: „Das wundert mich“, und ergänzt: „Unsere Pressemitteilung hat nach wie vor Bestand. Wir sind deshalb sehr glücklich, dass sich André entschieden hat, die sportliche Herausforderung beim VfR Aalen zu suchen,“ so die offizielle Äußerung des ehemaligen Bayern-Profis. Wenn Laurito immer noch zu dieser Aussage steht und er Herausforderungen sucht, dann ist er beim VfR Aalen vollkommen richtig.